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KI außer Rand und Band? 22 Länder und viele Tech-Größen legen gemeinsame Sicherheitsforderungen vor

Es ist ein bekanntes Sci-Fi-Szenario, dass die künstliche Intelligenz plötzlich selbstbewusst wird, Rechte einfordert oder sich gar gegen ihre Erschaffer richtet. Trotz des massiven KI-Booms, der vor allem in den letzten 12 Monaten von massiven Fortschritten geprägt war, ist sicherlich nicht mit einem Aufstand der ChatGPTs, Siris oder anderen Assistenten zu rechnen. Die Risiken liegen an ganz anderer Stelle, denn die "digitalen KI-Geister" sind bei weitem nicht so neutral, objektiv und manipulationssicher, wie man denken könnte – und wie sie entwickelt und trainiert sind, ist von außen kaum nachzuvollziehen. Das britische "National Cyber Security Centre" hat einen Forderungs-Katalog vorgelegt, dem sich 22 andere Länder anschlossen – und viele große Tech-Unternehmen ebenfalls. Unter anderem Amazon, Google, IBM, Microsoft und OpenAI kommen zu Wort, Apple fehlt merkwürdigerweise.


Ziele bei Entwicklung, Veröffentlichung und Betrieb
Darin gibt es vier wesentliche Ziele, deren Einhaltung für sichere Systeme sorgen soll. Um zu verstehen, welcher Natur entwickelte KI-Anwendungen überhaupt sind, bedürfe es von Anfang an guter Dokumentation. Dazu zähle der komplette Produktzyklus, von Konzeption bis hin zum Betrieb und Pflege bestehender Angebote. Als Hauptpunkte enthält das Papier die Säulen:

  • Sicheres Design
  • Sichere Entwicklung
  • Sicheres Veröffentlichen
  • Sicheres Beitreiben und Warten

Zum sicheren Design zähle beispielsweise, von Anfang an Risikoanalysen zu erstellen, welche Probleme die gewählte Herangehensweise oder die Nutzung des KI-Dienstes mit sich bringen könnte. Nicht nur die Entwickler, auch Teammitglieder sollen verstehen, woran man eigentlich arbeitet. Genaue Dokumentation der eingesetzten Daten, Modelle oder Verschlüsselungsverfahren seien ebenso wichtig wie regelmäßige Verfahren zur Überprüfung.

Das NCSC betont zudem die große Bedeutung abgesicherter Infrastrukturen sowie Schutz der Modelle, um ungewollte Einflussnahme von außen zu verhindern. Gerade bei KI-Anwendungen ist es nämlich besonders schwer, Manipulationen zu erkennen, welche auf die Gewichtung von Informationen abzielen. Kontinuierliches Monitoring der Eingaben und Ausgaben seien essenziell.

Es klingt gut, doch...
In jedem Fall ist es zu begrüßen, wenn landes- und unternehmensübergreifende Positionspapiere zu derart wichtigen Themen entstehen. Ob es jedoch bei Forderungen und Selbstverpflichtungen bleiben kann, bleibt fraglich – denn gewissenhaften Entwicklern sind die oben genannten Punkte ohnehin bereits vertraut. Rechtliche Rahmenbedingungen werden daher teilweise sogar von den Unternehmen und namhaften Forschern gefordert. Vom Deutschen Ethikrat gab es Anfang des Jahres eine ausführliche Beurteilung der Lage mit Titel "Mensch und Maschine", in der auf 280 Seiten die vielfältigen Chancen, gleichzeitig jedoch Risiken zur Sprache kommen.

Kommentare

Legoman
Legoman27.11.23 18:17
Tatsächlich sind die kleinen missbräuchlichen Verwendungen für Online-Betrug schon jetzt eine echte Seuche.
Das Fratzenbuch wird gradezu überschwemmt mit Bildern "Schau, was ich mit meinen eigenen Händen gebaut habe! Ich wette, niemand wird dieses Bild liken."
Genügend Idioten fallen drauf rein, kommentieren es und bereiten so den Weg für Betrugsanbahnungen.

Da mag ich noch nicht mal an die ganz großen Gefahren denken.
Im jetzigen Israel-Konflikt gibt es bereits so absurde Fälschungen - aber die Leute glauben wirklich alles, was irgendwie in ihr Weltbild passt.

Wie genau man diese Flut aufhalten will, weiß ich allerdings auch nichts.
Zuckerzwergs Bande findet jedenfalls die betrügerischen Fälschungen völlig in Ordnung.
+6
Dicone
Dicone27.11.23 18:42
Das Titelbild finde ich unpassend. Da es sich auf ein Produkt einer Firma bezieht.
+2
piik
piik27.11.23 22:41
Legoman
...
Zuckerzwergs Bande findet jedenfalls die betrügerischen Fälschungen völlig in Ordnung.
Namensverdrehungen zum Zwecke der Diffamierung machen kein Argument besser, sondern untergraben die Integrität des Verwenders.
+12
lautsprecher28.11.23 11:45
Was möglich ist wird irgendjemand auch machen. Aufzuhalten ist da nichts mehr.
0
desko7528.11.23 12:19
lautsprecher
Was möglich ist wird irgendjemand auch machen. Aufzuhalten ist da nichts mehr.
Ich fürchte, da hast Du recht.
Fragwürdige Gestalten "in irgendwelchen Kellern" oder "Wolkenkratzern" werden diese Regeln im Zweifel nicht interessieren.
0
Phileas28.11.23 13:59
Nur kurz mal:
Ein echt gut geschriebener, knackiger Artikel. Danke.
+3
PorterWagoner
PorterWagoner28.11.23 14:36
Wir haben viele wichtige Neuerungen erlebt, aber ich habe gerade das Gefühl, dass die vielen KI-Sachen noch mehr verändern können als der erste iPod oder das erste iPhone. Es ist eine spannende Zeit, hoffentlich geht es aber in eine positive Richtung, um der Menschheit zu helfen
+1
cpack29.11.23 11:56
Ich sage nur: I, Robot
0
Legoman
Legoman30.11.23 08:38
piik
Namensverdrehungen zum Zwecke der Diffamierung machen kein Argument besser, sondern untergraben die Integrität des Verwenders.
Ach was - wenn sich jemand durch sein Verhalten einen wohlwollenden oder eben diffamierenden Spitznamen erworben hat, dann darf und muss dieser auch verwendet werden. Das ändert nichts an meiner Aussage sondern unterstreicht ganz im Gegenteil noch meinen Eindruck von der Situation bei dessen Laden und schafft eine Verbindung zu jenen, die es ähnlich sehen.
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