Kampf gegen Fake-Accounts wirkt: Twitter löscht 10 Millionen Zugänge pro Monat
Bei einem beträchtlichen Teil der Postings auf dem Kurzmeldungsdienst Twitter handelt es sich um automatisiert abgesetzte Nachrichten – neben Newsseiten, die ihre Meldungen via Twitter verbreiten, tun aber auch Millionen an unerwünschten Accounts ihren Dienst. Zu den unangenehmen Begleiterscheinungen zählen Spam-Accounts sowie Bots, die sich auf bestimmte Stichworte hin in Diskussionen einklinken und dort massenhaft fabrizierte Falschmeldungen verkünden. Twitter gab jetzt bekannt, dass die Maßnahmen gegen Fake-Accounts wesentlich verschärft und die Erkennung verbessert wurden. Allein im Mai sei es gelungen, 9,9 Millionen Spam-Accounts zu verbannen – im Dezember 2017 konnte man hingegen nur 6,4 Millionen Accounts aufspüren, im September 2017 gar nur 3,2 Millionen.
Noch eine weitere Kennzahl dokumentiert, dass die Qualität des Dienstes offensichtlich stieg. So meldeten Nutzer nur noch durchschnittlich 17.000 Spam-Postings pro Tag, wohingegen die Quote vor zwei Monaten noch bei 25.000 beanstandungswürdigen Tweets lag. Laut
Twitter-Meldung könne man daran ablesen, dass der Anteil unerwünschter Nachrichten in den User-Timelines kontinuierlich zurückgeht. Dies betrifft auch andere Sektionen wie beispielsweise Suchergebnisse.
Damit einher geht allerdings auch eine für viele Seiten statistische Unschönheit: Wenn jeden Monat rund 10 Millionen Spam-Accounts verschwinden, sinkt zwangsläufig auch die Zahl der Follower. Die meisten Spam-Bots nutzen nämlich populäre Seiten, um auf diese Weise schnell ins Geschehen eingreifen zu können. Missbrauch der Twitter-API für Drittanbieter-Dienste ging ebenfalls zurück, Twitter kündigte alleine im ersten Jahresquartal 142.000 Angeboten den Zugriff. Diese Accounts hatten rund 130 Millionen "low quality spam tweets" von sich gegeben, so Twitter. Mehr als die Hälfte der gebannten Accounts flog übrigens schon innerhalb der ersten Woche seit Registrierung auf.