Kann ich dem WLAN trauen? Apple-Patent beschreibt Methode für automatische Bewertung
Internet per Mobilfunk ist oftmals kontingentiert, kostspielig und/oder langsam. Viele freuen sich, wenn sie unterwegs auf ein lokales WLAN wechseln können, um den Datenverbrauch zu reduzieren oder sogar die Geschwindigkeit zu erhöhen. Doch bleibt stets eine Unsicherheit, ob man dem angebotenen kostenlosen Internetzugang trauen darf – oder Gefahr läuft, dass ein Dritter die übermittelten Daten mitzulesen versucht. Ein
Patent, welches Apple am 16. Juli 2024 vom amerikanischen Patentamt zugesprochen wurde, setzt auf anonymisierte Datenerhebung von iPhone-Nutzern, um zusätzliche Informationen über öffentliche WLAN-Netzwerke zu sammeln, die daraufhin anderen Nutzern bereitgestellt werden.
Für das Patent beschreibt Apple folgendes Szenario: Verbindet sich ein „Gerät“, etwa ein iPhone, sammelt es Daten wie Standort, Verbindungsqualität und -geschwindigkeit. Diese werden an einen Server übermittelt, ohne dabei den Nutzer oder das individuelle Gerät zu identifizieren. Aus vielfachen anonymisierten Berichten zu verschiedensten WLANs entsteht auf dem Server eine Datenbank mit umfangreichen Informationen zu öffentlichen WLANs. Diese wiederum destilliert der Server dann zu einer Bewertung, die einem iPhone-Nutzer in Reichweite des WLANs angezeigt wird.
Dieses WLAN ist beliebt/zuverlässig/verdächtigEine Beispielgrafik im Patent zeigen, wie gesammelte Informationen aufbereitet werden sollen: Zusätzlich zum WLAN-Namen blendet das System einen Hinweis an, dass dieses Netzwerk beliebt oder zuverlässig sei oder zunächst ein „Captive Portal“ aufruft. Unterscheiden sich aktuell gemessene Netzwerkcharakteristika von denen in der Datenbank, warnt ein Hinweis vor „verdächtigem Netzwerk“.
Die Zusatzinformation erleichtert Anwendern die Entscheidung, ob sie dem Netzwerk vertrauen wollen.
Komfortgewinn plus (leicht) erhöhte SicherheitFindet die im Patent beschriebene Funktion ihren Weg in Apples Betriebssysteme, bedeutet dies einen klaren Komfortgewinn für iPhone-, iPad- und Mac-Anwender: Sie sehen auf einen Blick, welches das favorisierte WLAN am aktuellen Ort darstellt. Ein gewisser Sicherheitsvorteil entsteht ebenfalls: Durch das Erfassen und den Abgleich von Access-Point-Metriken können Anwender einem spontanen Man-in-the-Middle-Angriff wahrscheinlich frühzeitig entgehen. Eine endgültige Aussage über die Sicherheit eines drahtlosen Netzwerks sollte man aber nicht darauf stützen: Auch wenn ein drahtloses Netzwerk lange besteht, stabil und beliebt ist, kann es trotzdem versuchen, unverschlüsselten Datenverkehr mitzuschneiden.