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Kartellverfahren gegen Sony, Universal, Warner und EMI

Wie Heise Online berichtet, wird ein Kartellverfahren gegen die vier großen Musik-Labels Sony, Universal, Warner und EMI wegen illegaler Preisabsprachen im Online-Musikvertrieb eingeleitet. Ein US-Berufungsgericht hat die in der Klageschrift enthaltenen Argumente als ausreichend und gerechtfertigt angesehen und damit den Weg für ein Kartellverfahren wieder frei gemacht. Zuvor wurde das Verfahren im Oktober 2008 wegen mangelhafter Beweislage eingestellt. In der Klage wird den Musiklabels vorgeworfen, bei den Plattformen Pressplay und MusicNet geheime Preisabsprachen durchgeführt zu haben, bei denen alle vier Musik-Labels einheitliche Konditionen bestimmten. Der Großhandelspreis für Musik-Titel soll später dann auf 70 US-Cent festgelegt worden sein. Konkrete Beweise gibt es nicht, doch erschien zumindest dem US-Berufungsgericht die Argumente für eine Untersuchung plausibel genug. In New York wird nun in einem Kartellverfahren den Vorwürfen nachgegangen.

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Kommentare

flummi15.01.10 11:40
Recht so - ich denke, dass hier schon sehr lange Preisabsprachen im Spiel sind. Spätestens seit dem digitalen Vertrieb von Musik sind die Kosten für eben diesen ja drastisch gesunken, da z.B. die digitale Übertragung einer CD fast nichts im Vergleich zum herkömmlichen Vertrieb kostet. Aber warum sollte man die Preise senken, wenn man bei gleichen Preisen doch viel mehr verdienen kann. Müssen halt nur alle mitspielen.
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wolf2
wolf215.01.10 11:53
ohne hier vorzuverurteilen, aber bei den preisen die die labels löhnen und dem, was die künstlerin dann rausbekommt würde ich sowieso von mafiös sprechen.
raunzen, mosern, sumpern, sudern, was uns bleibt.
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ultrapaine15.01.10 12:00
Ohne mich jetzt auf die Seite der MI zu stellen, aber mich würden dennoch mal Zahlen interessieren.
Man hört immer nur der Künstler bekommt kaum was, aber wie viel ist denn kaum was?
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ExMacRabbitPro15.01.10 12:30
ultrapaine

Vor Jahren (Jahrzehnten?) habe ich mal gehört dass Künster mit einem "guten" Vertag so an die 1 DM pro verkaufter Schallplatte bekommen würden.
Und damals hat eine LP so an die 20 DM gekostet.
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Waldi
Waldi15.01.10 13:17
Apple ist der Gute!
Der verlangt im Schnitt gleich 99 Cent, egal ob Dollar oder Euro
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
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cs415.01.10 13:38
Nein Apple ist auch nicht der Gute. Die verdienen sich auch dumm und dämlich... gut gibts noch legalsounds.com...
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alQamar
alQamar15.01.10 14:41
Bei älteren Verträgen erhalten die Künstler 10% des Umsatzes.
Letztes Jahr hat der Spiegel irgendwann mal was von einer Änderung auf 5% bei neueren Verträgen geschrieben. Ob es aber nur geplant oder auch umgesetzt wurde weiß ich nicht.
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swoops
swoops15.01.10 17:18
Viel ist das nicht was die Künstler bekommen. Reich werden auch nur die wenigsten damit. Die Plattenfirmen reden sich dabei immer wieder damit heraus, das sie 10 Platten produzieren müssen und damit eine davon rentabel ist und die kosten für die anderen wieder mit reinspielt. Ob auch immer das stimmt, die Labels haben in den letzten Jahren schon einiges an Gewinnen gemacht. Ein Kartell ist bei einer solchen Konzentration auch nicht auszuschließen. Die Verlockung ist groß sich nicht gegenseitig die Geschäfte kaputt zu machen und die Gewinne langfristig zu sichern. Wenn heute die wenigsten die Alben für 15 Euro kaufen und nur noch einzelne Songs, müssen da die Margen stimmen um die Gewinne nicht einbrechen zu lassen. egal wie gut das für den Verbraucher sein mag.
"I thought what I'd do was, I'd pretend I was one of those deaf-mutes."
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schnittstelle15.01.10 17:27
Ein sehr aufschlussreicher Artikel eines "Insiders":
http://www.wired.com/entertainment/music/magazine/16-01/ff_byrne?currentPage=all

Bild von www.wired.com
"The artist gets a royalty percentage after all those other costs are repaid. The label, in this scenario, owns the copyright to the recording. Forever."

Es zahlt sich wirklich aus, diesen Artikel ganz zu lesen!
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diddom
diddom15.01.10 19:43
Wie ich ja schon immer sagte, alle schimpfen immer nur auf die böse MI, aber an dem Endprodukt verdiinen ganz viele noch mit, u.a. beim its ganz kräftig Apple, wobei teilweise die Roayalties der Künstler im Onlinevertrieb noch schlechter sein können als beim klassischen CD Verkauf. Kommt ganz auf die Plattenfirma/das Label und den jeweiligen Vertrag an.
Ich verdiene z.b. an einem Song, der im its käuflich zu erwerben ist und über eine Major Company läuft, sage und schreibe 0,1 Cent pro Download.
Noch Fragen?
Also wenn schon geschimpft wird, dann bitte nicht nur auf die MI sondern auch auf den gesamten Vertriebsweg inkl. Retailer. Die verdienen in der Gesamtheit alle besser als der Künstler.
Deshalb wird ja bereits im nicht unerheblichen Stil der Ausstieg aus dem Musikvertrieb in Läden aber auch durch Onlineportale betrieben und man verkauft nur noch direkt auf Konzerten oder über die eigene Website.
Denn auch im its zu sein, ist am Ende für den Künstler nicht wirklich attraktiv.
Der haken daran ist nur, das man dann natürlich mit seinem Produkt nicht mehr bekannt wird und von vorne herein auf ganz kleine Stückzahlen setzt.
Aber am Ende verdient man dann u.U. mit einer 1000er Auflage besser als mit einem Release, der sich 40.000 mal über der Öffentlichkeit vertrauten Kanäle verkauft.
Und zu guter Letzt wieder mal der Hinweis, das diese Tatsache kein Argument für Filesharing, illegale Downloads etc. sind, denn damit nützt niemand den Musikern, denn die Bedingungen für uns werden nur schlechter und niemals besser dadurch.
Alle eklatanten Einbrüche in diesem Sektor baden die Musiker und nicht die Plattenfirmen und Vertriebe aus. die haben nämlich einfach die Konditionen für die Musiker verschlechtert, interessieren sich überwiegend nur noch für solche Produkte, die ihnen vielversprechend scheinen, schnell und ohne zu grosses Risiko Profit abzuwerfen und Platz für weniger Mainstream ist fast nicht mehr da.
Und das leider nicht nur bei den Majors sondern auch bei vielen kleinen Labels, die den Bands/Künstlern eigentlich keine attraktive Angebote mehr machen können, wenn man als Perspektive eben nur noch Absatzzahlen von 1000 Stück erreichen kann, weil auf eine verkaufte CD wahnsinnig viele Copys derselben kommen.
Dieser Trend fällt am stärkste in den Musiksegmenten auf, die traditionell schon immer eher kleinere Umsatzzahlen hatten. Hat man früher von einer Jazzplatte aus dt. Produktion vielleicht noch 8-10000 verkauft, sind es eben heute noch 1000. Damit kann man aber trad. Vertriebsstrukturen, in denen Labels, Vertrieb, Retailer (auch its etc) ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, nicht mehr finanzieren,ohne das es für einen der beteiligten (meist Label und am meisten Künstler) ein Zuschussgeschäft bleibt.
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fluppy
fluppy16.01.10 11:34
Die sollten alle einfach platt gemacht werden. Das wäre das beste für Menschen und Wirtschaft.
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The_Klotz
The_Klotz17.01.10 12:44
Die Frage, die sich mir stellt ist, ob man in Zeiten von Web 2.0 und iTMS noch Musiklabel braucht? Ich habe inzwischen viel Musik von Bands, die komplett den Weg über den Eigenvertrieb gehen. Vom Merchandise bis zum klassischen CD Verkauf. Im iTMS ist die Musik auch erhältlich. Auf einem Label hätten sie keine Chance, bzw. würden diese Bands gar nicht gesignt werden.
Außerdem wird es auch einen Grund haben, das viele Bands, sobald sie Erfolg haben, vom Label lösen und ein eigenes gründen. Da ist der Verdienst natürlich deutlich höher.
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