Katastrophenwarnung per Push-Nachricht: iPhones sind fit für DE-Alert
Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es in allen Mobilfunkstandards eine Technik namens Cell Broadcast. Dieses System ermöglicht es, Warnmeldungen an alle Handys zu senden, welche in bestimmte Funkzellen eingebucht sind, und funktioniert sowohl landesweit als auch regional begrenzt. Spezielle Apps sind nicht erforderlich, sodass alle Besitzer von Smartphones oder auch einfacheren Geräten automatisch über bevorstehende Gefahrenlagen oder zu erwartende Katastrophen informiert werden. In etlichen Ländern, etwa den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien und Rumänien ist dieses System bereits seit einiger Zeit im Einsatz.
Cell Broadcast kann bald in Betrieb gehenDeutschland hingegen hinkt in dieser Hinsicht hinterher. Das erwies sich im Sommer 2021 als verhängnisvoll: Mangels eines modernen, digitalen und robusten Alarmsystems verloren zahlreiche Menschen bei der Flutkatastrophe im Ahrtal ihr Leben. Kurz nach dem verheerenden Hochwasser schob daher der damalige Bundesinnenminister die Einführung von Cell Broadcast an. Eigentlich sollte die mit der Bezeichnung DE-Alert versehene Funktion bereits Ende vergangenen Jahres in Betrieb gehen, die Einführung verzögerte sich allerdings. Ende 2022 ist es nun endlich so weit, denn die zuständige Bundesnetzagentur hat ihr Plazet erteilt und die erforderliche
Technische Richtlinie DE-Alert veröffentlicht.
iPhones sind bereits auf DE-Alert vorbereitetNetzbetreiber wie die Deutsche Telekom, O2 oder Vodafone können DE-Alert nun in ihren Infrastrukturen final umsetzen. Im Hinblick auf iPhones, welche Cell Broadcast prinzipiell seit Jahren unterstützen, wurden jetzt bereits wichtige Vorbereitungen getroffen. Die Möglichkeit des Empfangs von Warnmeldungen per DE-Alert ist in iOS 16 und 15.7.1 gegeben und auf vielen Geräten bereits mit aktualisierten Netzbetreibereinstellungen freigeschaltet. Wer wissen möchte, ob das auf seinem iPhone schon erfolgte, muss in den Einstellungen unter „Allgemein“
„Info“ nach unten scrollen und im Feld „Netzbetreiber“ die Version überprüfen. Steht dort 52.0 beziehungsweise bei iOS 15.7.1 die Angabe 50.0.1, ist das Smartphone bereit für die moderne Warntechnik.
Warnmeldungen lassen sich konfigurierenWelche Meldungen man erhält, lässt sich in den Einstellungen unter „Mitteilungen“ konfigurieren. Ganz am Ende finden sich dort drei Schalter. Die Optionen „Extreme Gefahr“ und „Gefahreninformation“ sollte man tunlichst nicht deaktivieren, außer es gibt einen sehr triftigen Grund. Wer wissen möchte, ob das Alarmsystem funktioniert, kann den Punkt „Testwarnungen“ aktivieren. Am 8. Dezember findet ein bundesweiter Warntag statt, bei dem DE-Alert und somit Cell Broadcast hierzulande erstmals in großem Maßstab genutzt wird.