Kehrtwende: Apple geht weiterhin gegen iOS-Virtualisierer Corellium vor
Das Unternehmen Corellium stellt für seine Kunden eine virtualisierte iOS-Umgebung über den Browser zur Verfügung. Damit wolle man die Arbeit von Sicherheitsforschern erleichtern, um einfacher Lücken und Fehler im Betriebssystem zu finden. Das Projekt stößt nicht gerade auf Apples Zustimmung: Der US-Konzern prozessierte gegen Corellium und machte geltend, dass damit gegen Urheberrechte verstoßen werde. Cupertino unterlag im Dezember des vergangenen Jahres vor Gericht, allerdings blieb die Frage ungeklärt, ob Corellium mit der Virtualisierung den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verletze. In dieser Sache gelangten beide Parteien zu einer Einigung, doch nun legt Apple Rechtsmittel gegen das Urteil vom Dezember ein.
Apple überrascht mit BerufungAls bekannt wurde, dass Apple und Corellium vor einer Woche eine außergerichtliche Einigung erzielten, schien die Causa erledigt zu sein. Wie
Reuters nun berichtet, betraf dies aber lediglich jene Punkte, über die das Gericht noch zu entscheiden hatte – dabei spielte vor allem ein möglicher Verstoß gegen den oben genannten DMCA eine Rolle. Nun geht Cupertino in Berufung, was viele Sicherheitsforscher überrasche, so der Bericht. Offenbar wurde auch Corellium überrumpelt: Das Unternehmen sprang unlängst
Craig Federighi zur Seite, als dieser erklärte, Sicherheitsforscher bei den Plänen, automatisierte Foto-Analysen einzuführen, einbinden zu wollen.
Corellium reagiert mit UnverständnisSo erklärte Corellium, Apples Öffnung für die Analyse von externen Forschern zu begrüßen. Immerhin biete man mit der Virtualisierungslösung eine hervorragende Plattform für Experten an. Nach Apples Berufung reagierte Corellium-Chefin Amanda Gorton aber verärgert: „Genug ist genug“, so Gorton. Cupertino könne nicht so tun, als sei man daran interessiert, den Forschern entgegenzukommen und gleichzeitig versuchen, entsprechende Möglichkeiten in die Illegalität zu rücken. Weitere Stellungnahmen beider Parteien liegen aktuell nicht vor.