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Kein Ladegerät: Brasilianische Behörde beschlagnahmt Hunderte von iPhones

Als Apple vor gut zwei Jahren das Netzteil aus dem Lieferumfang des iPhone 12 strich, sorgte das für einige Diskussionen. Die allermeisten Kunden akzeptierten allerdings das vom kalifornischen Konzern mit Umwelt- und Klimaschutz begründete Weglassen des Ladesteckers. Nicht so die brasilianische Verbraucherschutzbehörde Procon-DF: Sie sah darin lediglich eine Sparmaßnahme zugunsten des Unternehmens. Da sich Apple ihrer Ansicht nach durch das Vorgehen irreführender Werbung schuldig machte, verhängte sie eine Millionenstrafe. Cupertino zahlte, schaltete jedoch ansonsten auf stur und änderte seine Praxis in Brasilien nicht.


Hunderte von iPhones in Brasilia beschlagnahmt
Anfang September dieses Jahres eskalierte der Streit. Das brasilianische Justizministerium entzog Apple die Markenrechte für die Bezeichnung iPhone und verhängte mit sofortiger Wirkung ein Verkaufsverbot für die Smartphones des kalifornischen Konzerns (siehe ). Dieser Weisung folgte Apple allerdings nicht, sondern bot die Geräte in dem südamerikanischen Land weiter an und ging gerichtlich gegen die Entscheidung vor. Das hatte jetzt sehr unangenehme Konsequenzen: Procon-DF beschlagnahmte einem Bericht von Tecnoblog zufolge in der Hauptstadt Brasilia Hunderte von iPhones. Die Behördenvertreter führten diese Maßnahme sowohl in Läden von Mobilfunkanbietern als auch in von Apple autorisierten Geschäften durch.

Richter: Apple darf iPhones bis auf Weiteres verkaufen
Die Aktion von Procon-DF kommt einigermaßen überraschend. Der für das von Apple angestrengte Verfahren zuständige Richter hatte dem Unternehmen vor Kurzem nämlich gestattet, die Geräte bis zur endgültigen Entscheidung weiterhin anzubieten. Das Gericht betrachtet das verhängte Verkaufsverbot zumindest vorläufig als ungerechtfertigt. Die Maßnahme des Justizministeriums richte sich allein gegen Apple und berücksichtige nicht die ähnliche Praxis anderer Smartphonehersteller. Sie sei daher möglicherweise als Machtmissbrauch anzusehen, heißt es in der Begründung. Apples brasilianische Niederlassung forderte die Regierung des Landes daraufhin auf, den Verkauf von iPhones bis auf Weiteres wieder zuzulassen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben zuversichtlich, aus dem Rechtsstreit als Sieger hervorzugehen.

Kommentare

nopeecee
nopeecee25.11.22 09:34
Absolut bekloppt!
Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen
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sonnendeck25.11.22 09:39
Naja sein wir mal ehrlich, Apple und Co würde sich ja nicht ihre Marge ruinieren, wenn Sie jedem Käufer einen Gutschein für ein Netzteil & Kabel beilegen würden.
+6
fleissbildchen25.11.22 09:42
Bzw. wenn sie ein Netzteil einpreisen und dem Käufer einen Nachlass anbieten, wenn er darauf verzichtet. Die Regierung besteht sicher nicht darauf, dass sich das Netzteil in der Verpackung des iPhone befindet.
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McCrutio25.11.22 10:05
Außerdem: wenn es tatsächlich nur um die Umwelt, bzw. die Nachhaltigkeit ginge, hätten sie sich schon reichlich früher um einen plattformübergreifenden Standard in den eigenen Geräten bemühen können, wie es jetzt durch die EU mit USB-C ja erzwungen wird.
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stargator25.11.22 10:18
Ist doch kein Problem, man kann doch beides als Bundle mit und ohne anbieten, je nachdem wo man es braucht. Das Kabel für jedes USB-C Netzteil ist sowieso dabei. Wenn ich ein anderes Netzteil will, warum soll ich das beigepackte bezahlen (war immer ein 1A/5V dabei, haben will man aber das neue 20W Netzteil). 2/3 meiner Bekannten, die vorher ein iPhone hatten, brauchen kein Netzteil sagen sie, Neukunden sehr häufig schon. Es sollten nicht nur die iPhones von Apple recycled werden sondern auch die Netzteile die über sind und zu alt um sie weiterzuverwenden.
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Legoman
Legoman25.11.22 10:39
Es gibt tausende Geräte aller Art, die mittels USB betrieben und ohne Netzteil verkauft werden. Wäre zu bekloppt, die jetzt alle zu einer Veränderung zu zwingen.
+4
Pixelmeister25.11.22 12:24
Der einheitliche Ladestandard der EU wurde einzig und alleine mit der Reduzierung von Elektro-Schrott begründet. Der kann aber nur weniger werden, wenn weniger Ladegeräte (und demnächst Ladekabel) hergestellt und mitgeliefert werden – sonst hätte sich nur die Steckerform des Elektro-Schrotts geändert.

Brasilien muss das natürlich nicht interessieren – ohnehin interessiert sich die brasilianische Regierung bislang wenig für Umweltschutz (das waren doch die mit dem Regenwald). Vielleicht wird das ja mit dem neuen Präsidenten anders ...
+4
konnektor25.11.22 13:02
McCrutio
Außerdem: wenn es tatsächlich nur um die Umwelt, bzw. die Nachhaltigkeit ginge, hätten sie sich schon reichlich früher um einen plattformübergreifenden Standard in den eigenen Geräten bemühen können, wie es jetzt durch die EU mit USB-C ja erzwungen wird.
Ob kein USB-C Ladegerät dabei ist oder kein USB-A ist ziemlich egal.
Für die Umwelt ist nur wichtig, dass keines dabei ist.
Entscheidend für die EU-Verordnung ist sowieso nicht das Ladegerät sondern das Kabel und das liegt nach wie vor bei.
+1
Bitsurfer25.11.22 14:30
sonnendeck
Naja sein wir mal ehrlich, Apple und Co würde sich ja nicht ihre Marge ruinieren, wenn Sie jedem Käufer einen Gutschein für ein Netzteil & Kabel beilegen würden.
Das Problem ist doch dass andere Hersteller das auch so handhaben und auch kein Ladegerät mehr beilegen. Da passiert nix.
Was ist jetzt mit der Millionenstraffe die Apple zahlen musste? Müssen die andern das auch bezahlen? Wenn nein bekommt Apple dann die Millionen zurück? Verzwickte Situation für den Verbraucherschutz Procon-DF.
+1

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