Kein automatisches Abo: Apple lässt App-Update nicht in den App Store
Nach der Mail-App "Hey" ist nun offenbar auch eine sehr hoch bewertete Yoga-App ins Visier von Apples Prüfern geraten, welche über die Einhaltung der App-Store-Regeln wachen. Stein des Anstoßes sind einmal mehr die In-App-Käufe, in diesem speziellen Fall geht es um Apples Richtlinien im Zusammenhang mit Abonnements nach einem kostenlosen Testzeitraum.
Kostenlose Testphase nur mit App Store ConnectAuslöser der Auseinandersetzung ist Abschnitt 3.1.2 der App Store Review Guidelines. Darin legt Apple fest, dass Apps mit kostenpflichtigen Abonnements zwar eine kostenlose Testphase anbieten dürfen, allerdings muss diese mit Apples Abo-System App Store Connect realisiert werden. Für den Nutzer einer Anwendung bedeutet das: Der Abo-Vertrag wird im Prinzip bereits vor Beginn des Testzeitraums abgeschlossen und automatisch unmittelbar nach deren Ende kostenpflichtig, wenn er nicht zuvor aktiv gekündigt wurde.
Update darf nicht in den App StoreBislang hielt sich die Yoga-App "Down Dog" an diese Vorgabe. Eine vor kurzem bei Apple eingereichte Update-Version allerdings nutzte App Store Connect nicht mehr und enthielt daher keine Abo-Automatik. Nutzer hätten also nach der kostenlosen 14-tägigen Testperiode das Abonnement auf der Webseite des Entwicklerstudios Yoga Buddhi Co. abschließen müssen. Aus diesem Grund verweigerte Apple der Aktualisierung die Zulassung für den iOS App Store. Das Ablehnungsschreiben veröffentlichten die Developer auf
Twitter. Darin stellt Apple klar: Testphasen sind ausschließlich über App Store Connect anzubieten, um sicherzustellen, dass dem Nutzer nach deren Ende zwingend der Abopreis in Rechnung gestellt wird, falls nicht zuvor eine Kündung ausgesprochen wurde.
Abo-Automatik macht angeblich ProblemeYoga Buddhi Co. begründet die Änderung in der Update-Version von "Down Dog" damit, dass die Abo-Automatik erhebliche Probleme bereite. Erfahrungsgemäß schrecke sie einerseits Nutzer ab, führe andererseits aber auch nach der automatisch eintretenden Kostenpflicht zu zahlreichen Reklamationen und Erstattungswünschen. Dabei stoße man zudem auf Unverständnis, weil man den Nutzern erklären müsse, dass Apple die Rückzahlung des Abo-Preises verbiete. Apples häufig wiederholte Aussage, dieses Verfahren diene dem Schutz der Nutzer, ist nach Ansicht des Entwicklerstudios fadenscheinig. In Wahrheit gehe es dem iPhone-Konzern ausschließlich darum, in jedem Fall die Provision in Höhe von 30 Prozent der Abogebühren kassieren zu können. Apple hat sich zu dem Vorgang bislang nicht öffentlich geäußert.