Keine Touch-Macs geplant – und warum der Mac nie zum iPhone wird
In Interviews hatten Apple-Vertreter schon häufiger Fragen nach einem möglichen Verschmelzen von Mac und iOS-Geräten durch ein gemeinsames Betriebssystem beantwortet. So deutlich wie auf der Keynote am Montag wurde Apple aber noch nie, als jene Fragestellung sogar auf der Bühne zu sehen war. Erneut lautete die Erklärung, einen solchen Schritt für wenig zielführend zu halten, da man an die Eigenheiten der Plattformen glaube – und diese nur durch eigene Betriebssysteme für die jeweiligen Gerätegattungen ausnutzen könne. Oder kurz (und großflächig auf der Bühnenrückwand eingeblendet): "No!", eine Verschmelzung komme nicht.
Apple gab zwar einen Ausblick, wonach ein neuartiges UI-Framework in Zukunft universale Apps ermöglicht, allerdings berücksichtigt dieses die jeweilige Plattform und baut dann die passende Oberfläche zusammen. Apps bringen daher nicht dieselbe Bedienung auf Mac und iOS mit, allenfalls denselben optischen Stil. In einem
Interview bekräftigte Apples Software-Chef Craig Federighi noch einmal, wie wichtig die System-Eigenheiten seien. Der Mac werde sich nie wie ein iPhone anfühlen, es handle sich um ein ganz anderes Konzept. Weiterhin gebe es das Terminal, externe Displays, externe Laufwerke. Dies sei ein grundsätzlich anderes Konzept als ein Smartphone, so Federighi.
Gleichzeitig erteilt Federighi auch Gerüchten rund um Macs mit Touch-Bedienung eine Absage. Die momentanen Touch-Notebooks auf dem Markt, von ihm nur als "Experimente" bezeichnen, seien nicht verlockend. Apple müsse nicht in Richtung jener Hersteller schielen und sich fragen, wie schnell man selbiges erreichen könne. Generell gebe es deutliche Unterschiede zwischen der Ergonomie an einem Computer und einem Tablet. Den Arm heben zu müssen, um eine Display-Eingabe vorzunehmen, sei an einem Computer unkomfortabel und ermüdend. Allerdings ignoriert Federighi dabei die Tatsache, dass besagte Konzepte auf dem Markt ja nicht per Touch bedient werden müssen, sondern können – beispielsweise wenn der Nutzer das Display abnimmt, um das Notebook zu einem Tablet zu machen. Angesichts der Vielzahl an ablehnenden Interviews zu diesem Thema ist aber nicht damit zu rechnen, in absehbarer Zeit ein Hybrid-MacBook zu sehen.