Keine Werbung mehr auf X: Apple, Disney, IBM reagieren auf weitere Musk-Entgleisungen
Apple ist einer der größten, wenn nicht sogar der bedeutendste Werbekunde von X. Anfang des Jahres hatte Elon Musk dem Unternehmen dafür öffentlich gedankt – nur Monate nach der Kritiksalve, Apple hasse angeblich freie Meinungsäußerung. Was der X-Inhaber jedoch als freie Meinung bezeichnete, war in der Definition anderer schlicht Hassrede, weswegen Apple wohl in Erwägung gezogen hatte, die App zu sperren. Nach einem Austausch vor Ort konnten jedoch "Missverständnisse" ausgeräumt werden, Twitter verblieb im Store, Apple beendete die selbst verordnete Werbepause im November 2022. Nun hat Apple erneut jegliche Werbeaktivitäten auf X eingestellt, andere Großunternehmen wie IBM entschieden selbiges.
Musk empfiehlt erneut antisemitische PostingsMusk, der aus seinen eigenen politischen Anschauungen keinen Hehl macht, hatte einmal mehr antisemitische Inhalte empfohlen und als "hier steht die Wahrheit" kommentiert. Gleichzeitig kursierten Bilder, wie Werbung namhafter Hersteller direkt neben Beiträgen erschienen, die Hitler und den Nationalsozialismus loben. Die Organisation "Media Matters" dokumentierte mehrere Vorkommnisse dieser Art, IBM
deaktivierte daraufhin jegliche Werbung. Apple folgte nur kurze Zeit später – erst im September hatte Cook nämlich angegeben, man überprüfe die Aktivität auf X kontinuierlich und entscheide stets neu, ob man auf diesem Marktplatz werben wolle.
Offizielle Linie: X verurteilt Hass und HetzeFür Musk, der an Aussagen wie "Juden schüren Hass auf Weiße" im Gegensatz zur X-CEO Linda Yaccarino anscheinend nichts Falsches erkennen kann, ist der Ausweg aus der Lage klar: Er werde unverzüglich vor Gericht ziehen und Media Matters
verklagen. Dass Apple, IBM, Disney, die EU, Comcast, Lions Gate, Warner Bros. und Paramount allesamt ihre Gelder einfroren, ist seiner Ansicht nach ausschließlich die Schuld der Medienorganisation, welche freie Meinung bekämpfen und Werbepartner täuschen wolle. Mehrere Organisationen, die auf derlei Vorkommnisse aufmerksam machten und Hass im Netz thematisierten, sahen ihre Twitter-Accounts Ende 2022
gesperrt. Auch gegen die "Anti-defamation league" geht Musk seit September vor, die sich dem Kampf gegen fremdenfeindliche, antisemitische und hetzerische Postings verschrieben hat.