Kind gibt 2500 Dollar in TikTok aus – Eltern sehen Schuld bei Apple – Diskussion um Verantwortung
Seitdem Apple einen offiziellen Weg bietet, direkt in Apps Käufe durchzuführen, machen auch immer wieder Meldungen über besonders ausgabefreudige Kinder die Runde – denen es oft gar nicht bewusst ist, nun mit echtem Geld zu bezahlen. In Großbritannien gibt es derzeit den Fall, dass ein zehnjähriges Mädchen 2500 Dollar ausgab, was den Eltern einige Tage später anhand der Abrechnungs-Mails auffiel. Daraufhin kontaktierten sie Apple und baten um eine Rückerstattung der Beträge, was das Unternehmen allerdings ablehnte. Zahlreiche weitere Versuche scheiterten, Apple verwies dabei lediglich auf allgemeine Rechtswege, welche den Eltern offenstünden.
Apple-Support wollte nicht helfenWie es vonseiten der Eltern hieß, fühle man sich anhand des Verhaltens komplett im Stich gelassen. Apple hätte die unüblichen Account-Aktivitäten feststellen und die vielen Zahlungen stoppen müssen. Auch der Kundendienst habe sich komplett unkooperativ gezeigt. Dem
Telegraph zufolge war das iPhone ein Weihnachtsgeschenk für die "autistisch und von Lernstörungen betroffene" Tochter gewesen – allerdings hatten die Eltern vergessen, die Kindersicherung zu aktivieren. Aus diesem Grund konnte das Mädchen auch ohne Einschränkungen virtuelle Währungen in TikTok erwerben.
TikTok sieht Verstöße – und macht den Weg freiObwohl Apple nicht helfen konnte, gab es dennoch einen glücklichen Ausgang, denn TikTok nahm sich der Sache an. Die Untersuchungen ergaben zunächst, alles sei mit rechten Dingen zugegangen – doch auf weiteren Druck hin machte der Anbieter tatsächlich AGB-Verletzungen aus und schränkte den Account des Content Creators "Ohidur247" ein. Unter Berufung auf diese Funde ließ sich Apple schließlich darauf ein, die Buchungen zu stornieren – denn im Store getätigte Transaktionen müssen auch auf demselben Wege rückabgewickelt werden. In einer Nachricht an die betroffenen Eltern wies Apple noch einmal darauf hin, in Zukunft bitte auf die zahlreichen Funktionen zum Schutz Minderjähriger ("Parental Controls") zu setzen.
Diskussionen um Mitschuld der Dienste-AnbieterNatürlich entbrannten nach Bekanntwerden der Geschichte wieder zahlreiche Diskussionen. So gibt es die Auffassung, Apple weise bei der Einrichtung eines neuen Gerätes nicht klar genug auf die Kindersicherung hin und mache schnelles Geldausgeben generell zu einfach. Für andere ist der Fall hingegen klar, denn es handle sich eindeutig um die Schuld nachlässiger Eltern – die sich glücklich zeigen sollten, dass ihnen überhaupt jemand half.