Klage: Sauerstoff-Sensor der Apple Watch diskriminiert Menschen mit schwarzer Hautfarbe
Medizinische Sensoren sind ein wichtiger Bestandteil der Apple Watch und liefern dem Träger Informationen über den Gesundheits- und Fitness-Zustand. In der Vergangenheit bescheinigten diverse Studien den Apple-Sensoren eine hohe Genauigkeit und Verlässlichkeit, welche in vielen Fällen sogar mit dedizierten medizinischen Geräten mithalten können. Doch Alex Morales machte mit seiner Apple Watch, welche er zwischen 2020 und 2021 kaufte, wohl andere Erfahrungen.
Morales sieht sich von Apple aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert, da die Apple Watch durch die dunklere Hautfärbung und dem dadurch einhergehenden höheren Melaninanteil schlechter funktioniere als bei Menschen mit hellerem Hautton. Dies könne, so Morales, im Extremfall sogar zu einer falschen Behandlung führen – beispielsweise wenn im Krankenhaus eine Auswahl zwischen Notfällen und Patienten, denen eine Wartezeit zugemutet werden kann, stattfindet.
Sammelklage eingereichtMorales reichte am 24.12.2022 im Staate New York eine Klage gegen Apple ein – zusätzlich klagte er in neun weiteren Staaten zwecks Anstrengung einer Sammelklage. In der Klage wirft Morales Apple Betrug und ungerechtfertigt Bereicherung vor und bezieht sich auf diverse Kundenschutzbestimmungen, welche Apple verletzt habe.
Untersuchung von AppleApple ging bislang nicht konkret auf die Vorwürfe der Klage ein,
veröffentlichte jedoch im Oktober 2022 eine detaillierte Beschreibung der Funktion. Apple habe während der Erprobung durchaus mit dieser Problematik gerechnet und daher Personen verschiedener Ethnien ausgewählt, um eine korrekte Funktionsweise für alle Hauttöne zu erreichen.
Melanin in der Haut absorbiere mehr der verwendeten Lichtfrequenzen, welche zur nicht-invasiven Messung verwendet werden. Die Apple Watch würde aber auf diesen Umstand korrekt reagieren und die Helligkeit wie auch die Sensorempfindlichkeit anpassen, um eine korrekte Messung zu ermöglichen, so Apple.
Tattoos ebenfalls problematischBereits kurz nach Erscheinen der ersten Apple Watch im Jahr 2015 kamen Berichte auf, dass Tattoos die Messung der Pulsfrequenz beeinflussen können. Apple bestätigte damals die Beschwerden der Kunden, dass Hautveränderungen wie auch Tattoos zu Abweichungen bei der Messung führen können. Je nach Muster, Deckkraft und Art der verwendeten Tinte sei es für die Messmethodik schwer, akkurate Daten zu ermitteln, so Apple.