Köln: Lauffähiger Apple Lisa-1 versteigert (Video)
Apples Lisa-Computer aus dem Jahr 1983 gilt als erster Heimrechner mit einer graphischen Benutzeroberfläche, damals »Lisa Office System 1.0« genannt. Er sollte eine innovative neue Eingabemethode den Massen zugänglich machen: die Computermaus. Doch dafür rief Apple den damals unerhört hohen Preis von 10.000 US-Dollar auf. Der Lisa-1 wurde ein Flop und wurde schon bald durch den günstigeren Lisa-2 ersetzt. Schätzungen zufolge gibt es nur noch 30 bis 100 Lisa-1-Geräte auf der Welt.
Einer von ihnen, dazu noch ein funktionsfähiger Lisa-1, ist nun in Köln unter den Hammer gekommen. Er erhielt die höchsten Gebote des gesamten Aktionstages von Team Breker und erzielte am Ende knapp 43.000 Euro (50.300 US-Dollar). Damit übertraf das letzte Gebot die Prognose von 15.000 bis 30.000 Euro deutlich und spendet dem Verkäufer einen Geldsegen in Höhe des fünffachen Einkaufspreises von 1983. Inflationsbereinigt ist es allerdings »nur« das Doppelte.
Die Wertsteigerung erklärt sich vor allem aus nostalgischen Gründen, ein Produkt aus der Anfangszeit des heutigen Milliardenkonzerns zu besitzen. Noch deutlicher tritt dieses Phänomen allerdings bei einem anderen Produkt zutage: Modelle des allerersten Apple-Produkts, des Apple I, erlösen regelmäßig sechsstellige Summen, teilweise bis zu 300.000 Dollar.
Vorstellungsvideo des Auktionshauses für den Apple Lisa-1:
Der Apple Lisa-1 enthielt als Prozessor den Motorola 68.000 mit 5 Megahertz. Die Festplattengröße betrug je nach Modell 5 oder 10 Megabyte. Als zusätzliche Speicherträger konnten 5,25-Zoll-Disketten verwendet werden. Zum Lieferumfang gehörten Tastatur und (erstmals) eine Maus. Bereits nach einem Jahr war es mit dem Apple Lisa-1 bereits vorbei. Neben dem Apple Lisa-2 stellte Steve Jobs dann auch den originalen Macintosh 128K vor. Der auch weiterhin mangelnde Erfolg führte zum Weggang des Apple-Gründers. Nichtsdestotrotz stellt der Macintosh die Keimzelle der Mac-Reihe dar, die 1998 im iMac kulminierte, als Jobs zum Konzern zurückkehrte. In der Folge ermöglichte der iMac den Erfolgszug des Konzerns ab der Jahrtausendwende.
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