Könnte Apple Music zum neuen MTV werden?
Wie aus einem neuen Bericht hervorgeht, will Apple verstärkt auf Videos setzen, um die Attraktivität des hauseigenen Musik-Streaming-Dienstes Apple Music weiter zu erhöhen. Hierbei dreht es sich nicht nur um kleinere Serienproduktionen, von denen bis Ende des Jahres bis zu zehn Formate erscheinen sollen, sondern auch um Musik-fremde Konzepte.
Bislang spielen Videos in Apple Music selbst nur eine untergeordnete Rolle und sind entsprechend schwer zu finden. Das soll sich aber womöglich ändern, wofür Apple auf Treiben von Jimmy Iovine auch in Kontakt mit Serienproduzent Brian Grazer und dem Regisseur J.J. Abrams steht. Letztendlich könnte sich Apple Music damit zu einer Art neuem MTV mausern, bei dem Musik die Basis für verschiedene Unterhaltungsformate bildet.
Nach Ansicht von Iovine muss mehr als Songs und Wiedergabelisten geboten werden, um einen Musik-Streaming-Dienst zu einem vollwertigen Angebot zu machen. Durch Apples gute finanzielle Lage will man daher den Freiraum für Testläufe nutzen, in denen sich erfolgreiche Ansätze herauskristallisieren. Es ist aber verständlich, wenn sich Apple zunächst auf eher naheliegende Themen konzentrieren.
Für die kommenden Monate sind die Serien "Carpool Karaoke" und "Planet of the Apps" sowie Hip-Hop-Dokumentationen über Bad Boy Records und Cash Money Records geplant. Ebenso sind eine Dokumentation über Musikproduzent Clive Davis und eine Fortsetzung des von R. Kelly kreierten Rap-Musical "Trapped in the Closet" im Gespräch.
Trotz allem rechnet Iovine nicht damit, dass die Produktionen sich für Apple Music in kurzer Zeit auszahlen werden. Man werde in dem Bereich langsam wachsen,
so Iovine gegenüber Bloomberg, da neuartige Inhalte sich nicht so einfach entwickeln lassen. Apple profitiert hierbei aber von seinem Ruf als innovatives Unternehmen, dass auch Neues wagt. Dadurch muss Iovine eigenen Angaben zufolge nicht so viel Überzeugungsarbeit leisten, wie es als TV-Sender der Fall wäre.