Kommentar - Apple sendet ein Signal: Wir haben verstanden
Nach den letzten großen Apple-Events blieben viele langjährige Apple-Nutzer mit einem flauen Gefühl zurück, denn immer wieder schob Apple scheinbar überfällige Mac-Aktualisierungen vor sich her. Da es im Gesamtjahr 2016 keinen neuen iMac gab und die anderen Desktop-Macs aufs Abstellgleis zu geraten schienen, wuchs die Unzufriedenheit immer weiter. Anfang 2017 reagierte Apple mit der überraschenden Ankündigung, wieder mehr Herzblut in den Mac und hier besonders in den High-End-Bereich zu stecken. Auf der diesjährigen WWDC wollte Apple diesen Eindruck nochmal bestätigen und brachte einige Neuerungen, auf die die Nutzer- und Entwicklergemeinde gewartet hatte.
Updates für fast alle MacsBis auf den Mac mini und den Mac Pro hat Apple heute alle Mac-Baureihen aufgewertet und bietet bessere Leistung für geringere oder gleiche Preise an. Das führte sogar so weit, dass das in den letzten Zügen liegende MacBook Air noch ein kleines Update erhalten hat. Der oft geäußerte Satz »Warum setzt Apple nicht einfach einen aktuellen Prozessor ein?« stieß offensichtlich auf ein spätes Echo und sorgte für kleine Hardware-Aktualisierungen bei MacBook 12’’ und MacBook Pro.
iMacs mit brauchbarer GrafikHauptaugenmerk lag aber eindeutig auf dem so lang vernachlässigten Desktop-Bereich. Die neuen iMacs kommen mit einer einzigen Ausnahme alle mit aktuellen Mid-Range oder High-End Grafikkarte daher, sodass diese Modelle auch für Gamer oder Pro User interessant sein können. Die Spitze dieser Entwicklung stellt der iMac Pro dar, dessen Prozessor gerade erst von Intel angekündigt wurde und der das momentan technisch Machbare darstellt. Wer hätte gedacht, dass man beim Lesen der Hardware-Specs eines neuen Macs noch einmal den Augen kaum traut?
eGPUVollkommen Apple-untypisch ist die Öffnung für externe Grafiklösungen. Apple-Kunden können mit macOS High Sierra erstmals externe GPUs verwenden, welche Pro-Anwendern und Gamern gerecht werden. Somit lässt sich halbwegs kostengünstig selbst ein Low-End-MacBook am heimischen Arbeitsplatz zu einem Grafikbiest erweitern. Anscheinend hat Apple also auch in diesem Bereich auf die Nutzerschaft gehört und bietet endlich eine Lösung außerhalb halbgarer Hacks.