Kommentar: Warum Apples HomePod die Konkurrenz blass aussehen lassen und dennoch kein durchschlagender Erfolg wird
Wenn voraussichtlich im Dezember dieses Jahres der Apple HomePod zunächst in Australien, Großbritannien und den USA erhältlich sein wird (Start bei uns noch unbekannt), soll er die Musikwelt, oder zumindest die Art, wie wir Musik hören, ein weiteres Mal revolutionieren. – So jedenfalls Apples Hoffnung. Doch daraus wird höchstwahrscheinlich nichts. Warum? Weil auch der HomePod nur mit Wasser kocht und zu sehr auf Sprachsteuerung setzt.
Keine Frage, insbesondere Amazon hat mit seiner Labertasche Alexa und dem
Tischlautsprecher Echo einen achtbaren Erfolg erzielt. Ein kleiner, per WLAN nutzbarer Lautsprecher, den man überall im Haus aufstellen kann und der auf Zuruf kleine Kunststückchen macht: Das beeindruckt nicht nur Hundeliebhaber! Da war es nur eine Frage der Zeit, bis andere auf diesen Zug aufsprangen, wie etwa Google mit dem
„Home“ oder auch Microsoft mit einem Cortana-gesteuerten
Smart-Lautsprecher Invoke mit harman/kardon-Branding.
Alle diese Lösungen basieren mehr oder weniger auf dem von Amazon etablierten Echo-Prinzip: Man nehme einen kleinen, meist zylindrischen Körper, pflanze darin Lautsprecher, Mikrofone, Wireless-Technik und ein rudimentäres „Gehirn“ ein und fertig ist ein toller Partygag. Sieht man sich diese Lösungen etwas genauer an, bleibt von dem High-Tech-Appeal leider nicht mehr viel übrig:
- 1. Die verwendeten Lautsprecher haben allesamt nur sehr bescheidene Klangqualität und Leistung. Als Ersatz für ein HiFi-System taugen sie ebensowenig, wie zur Partybeschallung – sofern man keine sehr niedrig aufgehängten Ansprüche hat.
- 2. Der eigentlich Clou, die „intelligente Sprachsteuerung“, ist in Wahrheit nur eine futuristisch anmutende Fernsteuerung per Zuruf, von echter Intelligenz aber Lichtjahre entfernt.
Mit dem HomePod hängt sich Apple daher eigentlich nur an einen technischen Modetrend an, will aber alles deutlich besser machen als die Konkurrenz. Zumindest in Sachen Klang stehen die Zeichen dafür gar nicht schlecht.