Kommt 2020 Apples Super-Bundle mit allen Diensten? Warum das Unternehmen unter Zugzwang steht
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an Medien-Diensten, die sich von Apple via Abonnement beziehen lassen. Was 2015 mit Apple Music begann, ist seit einigen Tagen auch für Apple-produzierte Serien verfügbar. Neben Apple Music, Apple TV+ gibt es aber auch noch Apple Arcade für Spiele und Apple News für Zeitschriften (hierzulande nicht verfügbar). Erneut sind jetzt Berichte aufgekommen, Apple wolle eine große Medien-Flatrate ins Leben rufen und alle oder zumindest einige jener Dienste im Paket anbieten. Für den Nutzer würde dies bedeuten, sich nur noch für ein Medien-Abo entscheiden zu müssen, anstatt mehrere einzelne Angebote zu verwenden. Natürlich würde ein solches Super-Bundle weniger kosten als die Summe der monatlichen Einzel-Abos.
Schwierige Verhandlung wegen niedrigerer LizenzgebührenSchon vor einigen Wochen hatte die Financial Times berichtet, Apple verhandle derzeit mit Labels und Rechteinhabern bezüglich der Konditionen. Würde Apple einen spürbaren Rabatt beim Abschluss des Komplett-Abos anbieten, so könnte dies angesichts knapper Margen nicht funktionieren. Die Rechteinhaber müssten daher zustimmen, ihre Ansprüche etwas zu reduzieren, um dafür im Gegenzug aber noch mehr dauerhaft zahlende Kunden anzusprechen. Nicht jeder Kunde würde auch alle Dienste nutzen, trotzdem für alle Sparten bezahlen. Es wäre daher zu verschmerzen, wenn pro einzelnem Anwender weniger bei den Anbietern hängenbliebe, wenn dafür viele Neukunden zu gewinnen sind. Genau dies ist auch das Erfolgsmodell vom Musikstreaming: Der einzelne Nutzer ist nur einen Bruchteil wert, die große Masse an nun zahlenden Anwendern bringt der Musikindustrie hingegen wesentlich mehr Umsatz als noch vor einigen Jahren.
Apple unter ZugzwangBloomberg
zufolge soll das Super-Bundle bereits im kommenden Jahr an den Start gehen. Noch keine Angaben gibt es zur Preisgestaltung und zu Verfügbarkeit. Da beispielsweise Apple News nur in wenigen Ländern zur Verfügung steht, wäre das komplette Abo auch gar nicht international umzusetzen. Für Apple ist aber gerade der Newsdienst ein Grund, warum am Bundle gearbeitet wird: Im März 2020 können gemäß der Vertragsbedingungen alle unzufriedenen Verleger den Apple-Dienst verlassen – und diversen Rückmeldungen zufolge sind dies einige. Das Medien-Bundle könnte hingegen als Argument gelten, doch noch bei der Stange zu bleiben, da auf diese Weise mehr Nutzer auf das Portal kommen.