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Kongo mit schweren Vorwürfen gegen Apple – Kinderarbeit, Ausbeutung, illegaler Abbau

Apple verweist in steter Regelmäßigkeit auf ein ambitioniertes Programm, um Zulieferer genau unter die Lupe zu nehmen sowie deren Arbeitsbedingungen zu überprüfen. Der Grund dafür liegt in der simplen Tatsache begründet, dass Apples Ruf ansonsten unter den Geschäftsaktivitäten von externen Partnern leiden könnte. Mehr als 15 Jahre ist es her, dass Apple zu diesem Schritt gezwungen wurde. Damals standen die Arbeitsbedingungen von Foxconn im Mittelpunkt des medialen Interesses. Apple sagte zu, Fertiger zu gewissen Standards zu verpflichten und regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Nicht immer glückt die lückenlose Überprüfung, wie jetzt ein weiterer Fall zeigen könnte.


Reden ist das Eine, Handeln das Andere
Aus der Demokratische Republik Kongo heißt es von offizieller Seite, Apples tatsächliches Handeln stehe in schroffem Widerspruch zu den immer wieder geäußerten Bekenntnissen. Die konkreten Vorwürfe haben es in sich, denn illegaler Abbau, Ausbeutung und Gewalt, Kinderarbeit sowie weitere Menschenrechtsverletzungen seien an der Tagesordnung. Zwar betreibt Apple natürlich keine eigenen Minen, behauptet jedoch, die Partner genauestens zu überprüfen und deren Verhalten zu beurteilen. Regelmäßig veröffentlicht Apple Berichte wie beispielsweise den "Conflict Minerals Report" zum Umgang mit Konfliktmineralien.

Dubiose Angaben zum Ursprung
In Wirklichkeit lasse man den Minenbetreibern jedoch sehr viel Spielraum, wie diese Arbeitskräfte rekrutieren und einsetzen. Auf die konkreten Angaben in den Dokumentationen könne man sich ebenfalls nicht verlassen, denn beispielsweise deklariert Apple zahlreiche Mineralien als "Ursprung: Ruanda", obwohl dort gar nicht ausreichend Zinn, Wolfram oder Gold abgebaut wird. Genauso wie andere große Tech-Unternehmen beziehe Apple diese Ressourcen jedoch aus illegalen oder massiv gegen Menschenrechte verstoßende Minen aus dem Kongo.

Kongo sucht Hilfe bei internationaler Kanzlei
Innerhalb dreier Wochen muss sich Apple nun äußern und die vorgelegten Fragen beantworten. Vertreten wird die Republik durch eine internationale Kanzlei in Washington und Paris – von wo aus die direkte Kontaktaufnahme mit Apple erfolgte. Ein wesentlicher Punkt darin lautet: Jeder sehe die Massaker im Kongo, finanziert durch den Handel mit Konfliktmineralien. Niemand tue aber etwas dagegen, vor allem nicht die großen Tech-Unternehmen, inklusive Apple.

Kommentare

topress25.04.24 14:19
Und warum verhindert die Regierung im Kongo nicht, dass es solche Unternehmen gibt? Wär ja deren Aufgabe dieses zu eliminieren ...
+7
haschuk25.04.24 14:38
Wie effektiv verhindern wir Schwarzarbeit? Aufgedeckte Schadenssume 1 Milliarde, sehr konservativ geschätzte Dunkelziffer 50 Milliarden. Bedeutet, selbst ein hochentwickeltes Land wie Deutschland ist nur in der Lage 2% davon zu eliminieren.

Die effektivste Elimierung geschieht immer, wenn Du im Spiel von Angebot und Nachfrage die Nachfrage eliminierst. Und bei Rohstoffen geht das am einfachsten über die Kontrolle durch die Abnehmer.
+14
Deichkind25.04.24 14:50
topress
Und warum verhindert die Regierung im Kongo nicht, dass es solche Unternehmen gibt? Wär ja deren Aufgabe dieses zu eliminieren ...

Weil der dort kritisierte Abbau vermutlich in einer Region stattfindet, die nicht unter der Kontrolle der nominellen kongolesischen Regierung ist. Wie es in den von ihr beaufsichtigten Gebieten aussieht, wissen wir natürlich ebenfalls nicht.
+9
thomas b.
thomas b.25.04.24 14:57
topress
Und warum verhindert die Regierung im Kongo nicht, dass es solche Unternehmen gibt? Wär ja deren Aufgabe dieses zu eliminieren ...

Machen wir uns nichts vor, die Regierung des Kongo will letztlich nur Geld abziehen, für die durchaus prekären Zustände im Land, die man für entsprechende Zuwendungen gern mal ausblendet, ist sie weitgehend selbst verantwortlich. Und nicht nur im Kongo.
+2
Fontelster25.04.24 14:59
»Der Grund dafür liegt in der simplen Tatsache begründet, dass Apples Ruf ansonsten unter den Geschäftsaktivitäten von externen Partnern leiden könnte«
Wenn das der einzige Grund sein sollte, sich für Menschenrechte einzusetzen …
+1
Fontelster25.04.24 15:00
topress
Und warum verhindert die Regierung im Kongo nicht, dass es solche Unternehmen gibt? Wär ja deren Aufgabe dieses zu eliminieren ...
Ich kenn mich mit der Lage da unten nicht besonders gut aus, aber evtl. verdient sie entweder schlicht an den Steuereinnahmen, oder ist sogar selber an diesen Unternehmen beteiligt. Und Geld stinkt bekanntlich nicht.
-1
andreasm25.04.24 15:22
Fontelster
topress
Und warum verhindert die Regierung im Kongo nicht, dass es solche Unternehmen gibt? Wär ja deren Aufgabe dieses zu eliminieren ...
Ich kenn mich mit der Lage da unten nicht besonders gut aus, aber evtl. verdient sie entweder schlicht an den Steuereinnahmen, oder ist sogar selber an diesen Unternehmen beteiligt. Und Geld stinkt bekanntlich nicht.
Oder es fehlt dem Staat schlicht an Durchsetzungsfähigkeit. Soll ja auch mal vorkommen
+8
Retrax25.04.24 18:01
Der ganze Kontinent stinkt von vorne bis hinten nach Korruption.

Wieviel Milliarden Dollar wurden in den letzten 40-60 Jahren in den Kontinent gepumpt - und was hat sich großartig verbessert?

Admin: (>>>Absolut indiskutable Engleisung entfernt>>>)
-19
sudoRinger
sudoRinger25.04.24 18:03
Die Demokratische Republik Konto regiert nicht über das ganze Land. Der Kongo ist ein gescheiterter Staat, in dem zum Teil Rebellengruppen das Sagen haben, die von der ehemaligen Gruppe Wagner und ihrer Nachfolgeorganisationen unterstützt werden.

Solchen Rebellen geht es um die Herrschaft über die Rohstoffe. Vor diesem Hintergrund wird es das Ziel der Regierung des Kongo sein, den Rebellengruppen zu schaden.
Zum Nachlesen .
+7
dan@mac
dan@mac25.04.24 19:26
MTN: Entsprechen rassistische Kommentaren den Nutzungsbedingungen?
+11
haschuk25.04.24 19:40
Retrax
Der ganze Kontinent stinkt von vorne bis hinten nach Korruption.

Wieviel Milliarden Dollar wurden in den letzten 40-60 Jahren in den Kontinent gepumpt - und was hat sich großartig verbessert?

Admin: (>>>Absolut indiskutable Engleisung entfernt>>>)

Richtig. Wir haben dieses tolle Korruptionssystem über 200 Jahre als Kolonialmächte eingeführt und aufgebaut. Und dann widerwillig den Stab an Russen und Chinesen weitergegeben.

Ein neunjähriger Junge dort in den Minen weiß mit Sicherheit mehr, was Arbeit bedeutet als Du lieber Retrax. Deine Arroganz ist zum 🤮
+16
Retrax26.04.24 08:19
haschuk
Ein neunjähriger Junge dort in den Minen weiß mit Sicherheit mehr, was Arbeit bedeutet als Du lieber Retrax. Deine Arroganz ist zum 🤮
Stimmt, ich weiss es nicht. Braucht es aber auch nicht.
Hauptsache meine "Emerging Market / Schwellenland" Aktien / ETFs,... wissens...
Und _die_ wissens!
-10
evanbetter
evanbetter26.04.24 10:19
Retrax
haschuk
Ein neunjähriger Junge dort in den Minen weiß mit Sicherheit mehr, was Arbeit bedeutet als Du lieber Retrax. Deine Arroganz ist zum 🤮
Stimmt, ich weiss es nicht. Braucht es aber auch nicht.
Hauptsache meine "Emerging Market / Schwellenland" Aktien / ETFs,... wissens...
Und _die_ wissens!

ist das so gemeint, wie ich es verstehe?
du ziehst über die zustände in afrika her, verurteilst land und leute und dann nimmst du als beweis deinen gewinn/verlust aus der misere?
kannst mich gerne korrigieren, wäre mir echt recht, wenn ich mich da täusche.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+5
tolved26.04.24 11:21
Auf der einen Seite will man die Abhängigkeit von China bei Rohstoffen reduzieren und dann muss man in Länder ausweichen, in denen der Abbau dieser Rohstoffe unter sehr zweifelhaften Umständen abläuft.

Wäre mal interessant, welche Konzerne da tätig sind bzw. davon profitieren.
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sudoRinger
sudoRinger26.04.24 13:00
tolved
Auf der einen Seite will man die Abhängigkeit von China bei Rohstoffen reduzieren und dann muss man in Länder ausweichen, in denen der Abbau dieser Rohstoffe unter sehr zweifelhaften Umständen abläuft.
Direkt zu China besteht die Abhängigkeit vor allem bei seltenen Erden (Metalle). Seltene Erden gibt es auch woanders, z.B. Grönland. Das ist ein ziemlicher umweltschädlicher Abbau, weswegen man das früher gern China überlassen hat.
Im Kongo ist Kupfer und Kobalt. Wenn der Westen dort nicht aktiv ist, wird er trotzdem abhängig.

Wenn wir uns die Hände nicht schmutzig machen wollen, übernimmt jemand anderes die Verantwortung für die Drecksarbeit. Da sollte der Westen lieber Realpolitik machen und dafür sorgen, dass die Verhältnisse besser werden.
+2

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