Konkurrenz für Apple: Qualcomm will Satelliten-Funktionen in Snapdragon-Chips integrieren
Bei der Vorstellung der iPhone-14-Reihe kündigte Apple eine komplett neue Funktion an: Hat der Nutzer keinen Empfang und ist in einen Unfall verwickelt oder einen medizinischen Notfall erlitten, kann ein iPhone 14 über Satellit Kontakt zu Rettungsdiensten herstellen. Hierzu ist kein WLAN, Mobilfunk oder eine andere Form von Verbindung notwendig – die Kommunikation wird komplett über Satelliten abgewickelt. Zuerst startete das Feature in den USA und Kanada – doch ungewöhnlich schnell dehnte Apple die Unterstützung auf weitere Länder aus: Seit Dezember 2022 kann Satelliten-SOS auch in Deutschland genutzt werden.
Für viele Nutzer könnte eine derartige Notfallfunktion ein echtes Kaufargument darstellen – und natürlich möchten andere Smartphone-Hersteller ähnliches umsetzen.
Qualcomm will ebenfalls in Markt einsteigenDer bekannte Chip-Hersteller Qualcomm, bekannt durch die Snapdragon-Prozessoren, kündigte anlässlich der Consumer Electronics Show 2023 an, dass man ebenfalls an Satellitenkommunikation für Smartphones arbeite. Apple nutzt für die SOS-Notruf-Funktionen Satelliten von Globalstar – Qualcomm aber will auf das Unternehmen Iridium setzen. Satelliten von Iridium nutzen das L-Band, welches weniger anfällig auf Regen und Wolken reagiert. Die Voraussetzungen für die Umsetzung von Satelliten-Kommunikation will Qualcomm direkt auf der "Snapdragon 8 Gen 2"-Plattform integrieren und so Herstellern zur Verfügung stellen.
Nicht nur für NotrufeAnders als Apples aktuelle Umsetzung soll die Qualcomm-Plattform aber auch für normale Kommunikation, z.B. für Text-Chats, taugen. Bei Apple ist die Satelliten-Kommunikation momentan nur für Notruf-Funktionen verfügbar. Ferner sieht Qualcomm auch einen Markt bei Autos, Internet-Of-Things-Geräten, Tablets und Laptops, welche ebenfalls auf eine derartige Kommunikationsplattform setzen könnten.
Zweite JahreshälfteLaut Qualcomm sind die ersten Geräte, welche "Qualcomm Satellite" mitbringen, in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu erwarten. Laut dem Konzern wird es sich zuallererst um High-End-Smartphones handeln, welche Satelliten-Kommunikation mitbringen. Genaue Konditionen, wie zum Beispiel monatliche Kosten, sind noch nicht bekannt.