Kontrollzentrum von iOS 11 im Detail: Neuer Look, anpassbar und mit »unechtem« 3D Touch
Dass es das Kontrollzentrum in iOS überhaupt gibt, war bereits ein Zugeständnis, das Apple in iOS 7 aufgrund starker Nachfrage aus der Nutzergemeinde einführte. Mit iOS 11 wird ein weiterer Nutzerwunsch wahr: Die einzelnen Kontrollen in dem Schnellzugriff sind vom Nutzer konfigurier- und organisierbar. MacTechNews beschreibt, wie das Konzept funktioniert und was für Kontrollen zur Verfügung stehen.
Neues DesignWer zum ersten Mal das Kontrollzentrum in iOS 11 aufklappt, muss sich wahrscheinlich erst an den neuen Look gewöhnen. Statt des dezenten Einklappfensters verbraucht es nun fast die gesamte Displayfläche des iPhones. Auf dem iPad ist es gar mit dem App-Umschalter zusammengelegt und sieht entsprechend ganz anders aus als bisher. Das Grundkonzept bleibt aber gleich: Es handelt sich um schnell erreichbare Knöpfe für wichtige und oft genutzte Systemkontrollen.
Nichtabschaltbare TastenDie Kontrollen teilen sich in mehrere Bereiche. Einerseits wären da diejenigen Kontrollen, die immer zu sehen und somit nicht deaktivierbar sind. Dazu gehört prominent in der oberen linken Ecke der etablierte Vierklang von Wireless-Optionen, die in einem eigenen quadratisch abgegrenzten Bereich liegen:
- Flugzeugmodus
- AirDrop
- WLAN
- Bluetooth
Leider blendet iOS 11 - zumindest in der ersten Beta - nicht mehr die Namen der Funktionstasten nach einem Druck ein, sodass der Nutzer im ungünstigsten Fall gar nicht weiß, was er da gerade getan hat. Hoffentlich reicht Apple dies mit einer späteren Vorabversion nach.
Weitere nichtabschaltbare Funktionen umfassen:
- Musik samt zugehöriger Kontrollen
- Helligkeitsregler
- Lautstärkeregler
- Screen Mirroring
- Orientation Lock
- Lautlos
- Nicht stören
Der Musikbereich ist ebenfalls als großes Quadrat organisiert, darunter liegen die als hochkant liegende abgerundete Rechtecke organisierten Schieberegler, während Screen Mirroring ein quer liegendes Rechteck ist. Sämtliche andere Kontrollen sind einzelne, quadratische Tasten. Auf dem iPhone gibt es noch weitere Tasten für den Taschenrechner und die Taschenlampe.
Optionale TastenAlle bisher genannten Kontrollen gehören zur Grundausstattung, die sich nicht deaktivieren lässt. Es gibt aber noch eine große Anzahl von weiteren Kontrollen, welche optional ein- und ausblendbar sind. Standardmäßig aktiviert sind:
Wer möchte, kann auch die folgenden Tasten hinzufügen:
- Lupe
- Screen Recording
- Wecker
- Stoppuhr
- Accessibility Shortcuts
- Apple TV Remote
- Guided Access
- Notizen
- Textgröße
- HomeKit
- Wallet
So ergänzen und organisieren Sie die TastenUm diese Tasten einzufügen, müssen Sie die Einstellungen-App besuchen. Dort finden Sie im Reiter »Kontrollzentrum« die vollständige Liste der möglichen Kontrolltasten, getrennt nach aktiven und nicht aktiven Kontrollen. Letztere lassen sich mit dem grünen Plus-Symbol übernehmen, erstere mit dem roten Minus wieder deaktivieren.
In der Liste der aktiven Kontrollen finden sich am Ende jeder Zeile drei waagerechte Striche. Über diese lässt sich die Reihenfolge der Tasten frei verändern. Sie organisieren sich dann entsprechend Ihres Wunsches rund um die nichtabschaltbaren Tasten des Kontrollzentrums. Deren Position lässt sich dagegen nicht verändern.
Funktionen und »Fake« 3D TouchBei den meisten Funktionstasten dürfte ziemlich selbsterklärend sein, was sie tun. Notizen, Kamera, Wecker, Stoppuhr und Timer wechseln etwa in ihre entsprechende App. Die Lupe gibt es seit iOS 10 (MTN berichtete:
). Eine neue Funktion ist unterdessen die Bildschirmaufnahme. Diese startet einfach per Tap und blendet für die Dauer der Aufnahme eine blaue Zeile am oberen Displayrand ein (welche auch im Video zu sehen ist). Eine Berührung der Leiste beendet die Aufnahme. Es handelt sich um eine rudimentäre Aufnahme, da sich zum Beispiel auch Taps nicht visualisieren lassen.
Eine Besonderheit des Kontrollzentrums in iOS 11 ist 3D Touch. Eigentlich kennt man diese Technik nur von iPhone 6s und iPhone 7, weil nur diese das druckempfindliche Display mitbringen und damit die »Peek«- und »Pop«-Geste erlauben. Im Kontrollzentrum funktionieren diese Gesten bald aber auf allen Geräten, allerdings natürlich in einer »Fake«-Variante, weil nicht etwa die Druckstärke relevant ist, sondern einfach die Dauer des Fingerauflegens. Lange Berührungen führen zu Kontextmenüs, was mitunter auch notwendig ist. Beispielsweise kann man nur so den Control »Textgröße« verwenden, weil sich erst dann der notwendige Schieberegler einblendet. Das Kontextmenü für die Displayhelligkeit offenbart eine Zusatzfunktion für die Aktivierung von Night Shift.