Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Konzept von Apple Pay geklaut? Vorwürfe gegen Apple und Visa

Apple hatte beim Herbst-Event des Jahres 2014 nicht nur die erste Generation der Apple Watch präsentiert, sondern auch den neuartigen Bezahldienst Apple Pay. Jetzt wird die zugrundeliegende Technologie allerdings Hauptbestandteil einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Der Vorwurf lautet, dass Apple und Visa Konzepte einfach geschützte Konzepte übernommen haben und Apple Pay darauf basieren lassen. Eingereicht wurde die Klage von einem recht unbekannten Akteur, deren CEO aber einen großen Namen hat. Kenneth Weiss ist der Erfinder des weit verbreiteten Authentifizierungsstandards RSA SecurID. Auf seinen Namen laufen 13 verschiedene Patente, die sich mit Apple Pay in Verbindung bringen lassen.


2010: USP und Visa
In der Klage sind einige Hintergründe beschrieben. So heißt es, dass sich Kenneth Weiss bereits im Jahr 2010 mit dem CEO von Visa sowie anderen hochrangigen Mitarbeitern traf, um an einem neuen Konzept zu arbeiten. Visa unterzeichnete eine Verschwiegenheitsvereinbarung und stellte einige Entwickler ab, um die Technologie zu untersuchen und zu verstehen. Plötzlich, so die Erläuterungen in den Gerichtsunterlagen, habe Visa aber auf Funkstille umgeschaltet und sich nicht mehr gemeldet - ohne eine Lizenz zu erwerben. Laut Weiss habe man ungefähr zu diesem Zeitpunkt auch Apple kontaktiert, um möglicherweise zu kooperieren. Apple sei jedoch nicht auf die Anfrage eingegangen.

2013: Visa und Apple
Als Apple im Jahr 2013 damit begann, an Apple Pay zu arbeiten, sei Visa einer der wesentlichen Unterstützer gewesen. Mit der Hilfe von Visa (sowie MasterCard und American Express) gelang es Apple schon eineinhalb Jahre später ein marktreifes Produkt vorzustellen. Dieses basiere den Vorwürfen zufolge aber wesentlich auf den eingangs erwähnten Patenten zur biometrischen Authentifizierung sowie Einmal-Tokens für Transaktionen. Genau von jenen Technologien habe Visa gewusst und während der Evaluationsphase weiterreichende Kenntnisse gewonnen. Implizit ist daher auch die Rede von bewusster Übernahme der Konzepte, die Visa 2010 untersuchen durfte.

Noch keine Reaktion von Apple
Kenneth Weiss ist davon überzeugt, eine außergerichtliche Einigung schließen zu können, sodass nicht Gerichte das letzte Wort haben. Weder von Apple noch von Visa war bislang eine Stellungnahme einzuholen. Ob die Vorwürfe begründet sind, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt natürlich schwer einschätzen. Weiss und seinem in Boston ansässigen Unternehmen geht es darum, sich auf Lizenzgebühren zu verständigen. Die Rhetorik fällt derzeit noch relativ mild aus - Weiss will damit seine Gesprächsbereitschaft untermauern.

Kommentare

subjore22.05.17 18:39
Es gibt eigentlich nichts blöderes, wenn sich ein Geschäftspartner auf einmal nicht mehr meldet und auf Anfragen nicht mehr reagiert. Warum machen die das?
+4
Aerosail22.05.17 19:43
subjore

Das passiert mit den Chinesen auch. Die unterschreiben Laufverträge für beispielsweise 30 Produktionsmaschinen und nach der 5. wird storniert weil soe es nachbauen konnten.
Das ist keine generelle Aussage aber es passiert. Ich hoffe der Mann kommt an sein Geld.
+7
Waldi
Waldi22.05.17 21:50
Ich hoffe der Mann kommt an sein Geld.

Ich hoffe, jeder wendet sich von Apple Pay ab!
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
-13
Bitsurfer22.05.17 22:33
Waldi
Ich hoffe der Mann kommt an sein Geld.

Ich hoffe, jeder wendet sich von Apple Pay ab!
Wie will man sich von etwas abwenden das man nur vom HörenSagen kennt.
+4
Raziel123.05.17 06:37
Abgesehen davon das die Aussage ich nicht stimmt
+1
Pixelmeister23.05.17 09:21
Mal gucken, was dabei herauskommt. Sollte geistiges Eigentum gestohlen worden sein, so hoffe ich natürlich, dass dafür nachträglich Lizenzzahlungen erfolgen.

Was mich aber oft bei diesen Vorwürfen oder Klagen "wundert", ist, dass sich die Leute, die meinen, Rechte an einer Technologie zu haben, nicht melden, wenn das Produkt mit viel Tamtam an den Start geht (da ist es ja noch keine Mrd. wert), sondern immer erst nach Jahren, wenn sich die Technologie durchgesetzt hat, Millarden-schwer ist und man sie nur noch schlecht modifizieren kann.

Ich finde, da sollte es eine Art Verjährungsfrist ab Marktstart geben. Und wer die Einführung von Apple Pay nicht mitbekommen hat, der muss wohl auf einem anderen Planeten gewohnt haben.
+9
Raziel123.05.17 11:37
@Pixelmeister
Klingt sinnvoll. Wobei man aber auch bedenken müsste das der scheinbar rechtmäßige Besitzer der Patente auch eine Zeit haben muss um sich durch die Technik bzw den Code zu wühlen um die Verletzung überhaupt beanstanden zu können. Dies wird wiederum ja nciht so einfach gehen. Daher kann ich mir schon vorstellen das es aufwändig ist überhaupt soweit zu kommen das man behaupten kann "mein Patent wurde verletzt". Durch eine verjährung könnte man dann auch als Firma veruchen, das ganze so zu erschweren, dass der Patentinhaber mehr zeit braucht als er hat.
+2
Vir Cotto23.05.17 13:20
Die Großen klauen von den Kleinen und lassen sich dann für ihre "Innovation" auch noch feiern ! eine Rotzigkeit sondergleichen und es zeigt wieder einmal das ein Konzern um so dreister wird je größer er ist.....

Apple gehört für solche machenschaften schlicht und einfach Zerschlagen, denn das ist offensichtlich mit "Willen und Wollen" passiert und keine zufällige Paralelentwicklung - Oder einfach ausgedrückt : Diebstahl bzw. Industriespionage.

So viel zu "Think Different"
+2
Oceanbeat
Oceanbeat23.05.17 14:01
Binde dir mal die Schuhe zu und steck das Hemd in die Hose...
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
-1
Shuanga26.05.17 14:30
Oceanbeat
Binde dir mal die Schuhe zu und steck das Hemd in die Hose...

Und du genauso Trantüte!
-2

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.