Apple entschied sich beim iPad zur Nutzung von iOS – an sich ein schlauer Schachzug, da viele bestehende iPhone-Programme mit wenig Aufwand auf Apples Tablet-PC portiert werden konnten. Doch iOS war nie für große Bildschirme konzipiert und viele iPad-Apps können mit dem zusätzlichen Platz wenig anfangen. Auf dem Mac existiert dieses Problem weniger, da Apps meist in eigenen, frei verschiebbaren Fenstern dargestellt werden – das Verwalten mehrerer offener Programme gehört zu den Stärken von Macs und PCs.


Auch auf dem iPad lassen sich zwei Programme durch eine sehr komplizierte Abfolge von Gesten und Befehlen darstellen – noch schlimmer ist, dass es selbst hier mehrere unterschiedliche Modi gibt: Einen temporären Slide-Over-Modus und einen permanenten Split-Modus. Apple hat ein umfangreiches Hilfe-Dokument zur Verfügung gestellt, um die komplexe Bedienung zu erläutern – meist ein Zeichen, dass schon bei der Konzeption etwas gehörig daneben ging.

Konzeptvideo zeigt Verbesserungspotential
Ein Hauptkritikpunkt an den Multitasking-Funktionen des iPads ist, dass nur Apps aus dem Dock heraus im Split- oder Slide-Over-Modus geöffnet werden können. Design-Student "Tommy" hat auf Twitte ein Video gepostet, in dem eine andere Herangehensweise demonstriert wird:



Der Trick dabei ist, dass durch das Wischen von der Seite der Home-Screen erscheint und der Nutzer somit Zugriff auf alle verfügbaren Apps hat – statt nur auf die im Dock. Der Nachteil des Konzeptes liegt in der Doppeldeutigkeit: iOS setzt auf viele Gesten, welche in iOS durch Wischen vom Rand ausgelöst werden – zum Beispiel Vor- und Zurück-Gesten in Apps.

iOS 14 mit Verbesserungen?
Erst kürzlich kam ein Video aus iOS 14 ans Tageslicht, in dem eine verbesserter App-Switcher auf einem iPhone gezeigt wurde. Vielleicht könnte es sich hierbei um einen Hinweis handeln, dass Apple die Multitasking-Bedienung mit iOS 14 auch auf dem iPad verbessert.