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Kostenlose Ferngespräche per Blue Box: Steve Jobs’ und Steve Wozniaks erstes kommerzielles Projekt

Das erste kommerzielle Hardware-Projekt der beiden Apple-Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak war nicht etwa der Apple I, sondern eine unscheinbare Box mit Wählvorrichtung, die dem Nutzer einiges an Geld sparte. Der „Blue Box“ genannte kleine Kasten ermöglichte es Anwendern, kostenlos Ferngespräche mit beliebigen Anschlüssen auf der ganzen Welt zu führen. Legal war das Ganze allerdings nicht. Eine der originalen Blue-Box-Geräte wird bald in New York versteigert.


„Ohne die Blue Box gäbe es kein Apple“
Die beiden Apple-Gründer waren noch Teenager, als Wozniak Anfang der 1970er Jahre etwas über eine raffinierte Methode erfuhr, mit der kostenlose Ferngespräche möglich waren. Der Trick bestand darin, bestimmte Töne zu erzeugen, um das System des Telefonanbieters AT&T zu überlisten. Der damalige Student und gleichzeitig passionierte Tüftler Wozniak konstruierte schließlich einen Kasten, der AT&T über bestimmte Signaltöne vortäuschte, ein Telefon-Computer des Konzerns zu sein.


Bild: Blue box at the Powerhouse Museum / Maksym Kozlenko / CC BY-SA 4.0

Dank des bei Steve Jobs schon in jungen Jahren ausgeprägten Geschäftssinns blieb es nicht bei dem einen Prototypen. Insgesamt wurden zwischen 40 und 100 Exemplare der für das illegale Aushebeln der Fernsprech-Vorrichtung von AT&T genutzten Blue Box produziert. Die Materialkosten lagen bei etwa 100 US-Dollar. Abnehmer waren Freunde und Bekannte.

Wozniak verwendete seine Konstruktion gerne für Streiche. Einmal rief er in der Vatikanstadt an, gab sich als US-Außenminister Henry Kissinger aus und verlangte, den Papst zu sprechen. Doch laut Woz’ Bericht schlief das Kirchenoberhaupt zum Zeitpunkt des Anrufs.


Jobs sah die Blue Box als Urknall der gemeinsamen Hardware-Ambitionen mit Wozniak: „Zwei Teenager bauen eine Box für 100 US-Dollar und kontrollieren damit eine milliardenschwere Telefon-Infrastruktur. Das war magisch und verdeutlichte uns die Macht von Ideen.“ Ohne die Blue Box und die damit verbundenen Erfahrungen hätte es wahrscheinlich kein Apple gegeben, so Jobs.

Für die am 6. Dezember in New York zur Versteigerung stehende Blue Box wird ein Verkaufspreis von 67.400 US-Dollar erwartet.

Kommentare

Oceanbeat
Oceanbeat01.12.17 19:20
Blockflöte hätte gereicht...
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
+1
Sam
Sam01.12.17 20:32
Oceanbeat
Blockflöte hätte gereicht...
ja, es gab m.w. tatsächlich einen hack mit flöte…
Kein Slogan angegeben.
+1
rafi01.12.17 20:52
Raubtelefonie!
0
schiffchen-sauerland01.12.17 23:31
In der Keynote zum ersten iPhone aus 2007 erwähnt Steve Jobs diese Bluebox und berichtet such von Woz. Lustige stelle.
0
johnnybpunktone02.12.17 17:30
Dann wird's ja Zeit für ein milliardenschweres Unternehmen, das aus einem iOS-Jailbreak entstanden sein wird. Kommt dann vermutlich aus China
0
macparc
macparc04.12.17 11:53
Oceanbeat
Blockflöte hätte gereicht...

Cap'n Crunch: Pfeife als Müsli-Beilage

"At one point in the 1960s, packets of the Cap'n Crunch breakfast cereal included a free gift: a small whistle that (by coincidence) generated a 2600 Hz tone when one of the whistle's two holes was covered. The phreaker John Draper adopted his nickname "Captain Crunch" from this whistle. Others would utilize exotic birds such as canaries, which are able to hit the 2600 Hz tone with the same effect."

Quelle: Wikipedia (EN)
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