Kostenlose Linux-Virtualisierung & ARM-Windows mittels QEMU auf M1
Apple hat mit den neuen M1-Macs nun die gesamte Hard- und Software in der Hand. Wahrscheinlich dokumentiert Apple nie die genauen Spezifikationen und den Boot-Prozess der ARM-Macs im Detail. So wird es möglicherweise Jahre dauern oder auch nie möglich werden, alternative Betriebssysteme auf den M1-Macs ohne Virtualisierung auszuführen. Und selbst wenn man ein System "bare metal" booten könnte: Es fehlen die gesamten Treiber – und Treiber ohne genaue Dokumentation der Hardware zu entwickeln, ist quasi unmöglich.
Doch Virtualisierungslösungen liefern, was die CPU anbelangt, ähnlich hohe Leistungswerte wie ein direktes Ausführen auf der Hardware. Daher pries Apple auch Virtualisierungslösungen und das eigene Hypervisor-Frameworks für solche Apps auf der WWDC 2020 als Lösung für alternative Betriebssysteme an.
SimpleVM & vftoolEine Demonstration des Hypervisor-Frameworks in Form der App SimpleVM findet sich auf
Github wieder. Diese muss man sich selbst kompilieren – doch mittels
Xcode (erhältlich im App Store) sollte dies für die meisten kein Problem sein.
Wer keine Lust hat, SimpleVM zu kompilieren und selbst ein passendes Linux-Image zu basteln, sollte sich den
Thread von "mikeboss" hier auf MTN ansehen: Dort steht eine fertig kompilierte Fassung von SimpleVM samt Ubuntu 20.10 zum Download bereit.
Eine weitere Möglichkeit ist
vftool, welches ebenfalls kostenlos auf Github zum Download bereitsteht. Dieses Tool bringt aber noch nicht einmal eine Benutzeroberfläche mit und muss aus dem Terminal gestartet werden – dafür ist die kompilierte Version aber auch nur knapp 100 KB groß.
Beide Virtualisierungslösungen unterstützen aber keine grafische Benutzeroberfläche – es ist nur möglich, das Command-Line-Interface zu nutzen.
Windows on ARM auf M1-Macs mittels QEMUAlexander Graf hat
Patches für
QEMU veröffentlicht, so dass dies auf den neuen M1-Macs lauffähig ist. Ihm ist es gelungen, ein Windows für ARM mittels QEMU zu starten.
Dies verstößt zwar gegen die Lizenzbedigungen von Microsoft, da Windows on ARM nicht im freien Handel erworben werden kann – ein Rechtsstreit mit Microsoft ist aber wegen dieses Versuchs unwahrscheinlich. Graf sagt, dass Windows sich auf den M1-Macs sehr schnell anfühle, macht jedoch keine weiteren genaueren Angaben. Windows on ARM wird eigentlich nur an OEM-Partner ausgeliefert – doch über das
Windows-Insider-Programm kann man Builds herunterladen.