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Krimineller Mitarbeiter betrügt Apple um viele Millionen – und wandert wohl sehr lange ins Gefängnis

Apple hantiert seit vielen Jahren mit Geldsummen, bei denen Normalsterblichen schon einmal schwindelig werden kann. Das betrifft nicht nur die schier unermesslichen Umsätze von mehreren hundert Milliarden US-Dollar pro Jahr. Auch die Zahlungen, welche das kalifornische Unternehmen an seine Zulieferer und Auftragsfertiger zu leisten hat, übersteigen das mathematische Vorstellungsvermögen der allermeisten Menschen wie du und ich. Wer an der richtigen Stelle in diesem Geldfluss sitzt, kann da schon einmal in Versuchung geraten, vergleichsweise kleine, aber in Summe sehr ansehnliche Beträge illegal für sich selbst abzuzweigen.


Einkäufer entfaltete betrügerische Aktivitäten
Dieser Verlockung konnte ein – mittlerweile ehemaliger – Mitarbeiter des kalifornischen Konzerns offenbar nicht widerstehen. Der Angestellte war zehn Jahre lang als Einkäufer bei Apple tätig und kümmerte sich in der entsprechenden Abteilung um die Beschaffung von Komponenten. Dabei entfaltete er eine Reihe von betrügerischen Aktivitäten, um sich auf Kosten des kalifornischen Konzerns zu bereichern. Das illegale Treiben fiel allerdings schließlich auf, der Mitarbeiter wurde im März dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft wegen schwerer Vergehen angeklagt. Das Verfahren findet vor dem Bundesgericht im kalifornischen San José statt.

Gelder veruntreut und Bauteile gestohlen
Die Strafverfolger legen dem Angeklagten gleich mehrere Delikte zur Last. Unter anderem soll er Gelder zu seinen Gunsten veruntreut haben, indem er illegale Provisionen auf Bestellungen einstrich. Zudem stahl er der Staatsanwaltschaft zufolge wiederholt Bauteile und verkaufte diese dann auf eigene Rechnung. Außerdem veranlasste er Apple, für angeblich georderte Komponenten und Dienstleistungen zu bezahlen, welche das Unternehmen tatsächlich nie erhielt. Die Ankläger bezifferten den Apple entstandenen Schaden im März auf etwas mehr als 10 Millionen US-Dollar.

Apple entstand Schaden von 17 Millionen US-Dollar
Die Summe ist allerdings deutlich höher als von der Staatsanwaltschaft bislang angenommen. In einem schriftlichen Geständnis gab der heute 52-Jährige jetzt nämlich zu, sich seit 2011 rund 17 Millionen US-Dollar widerrechtlich angeeignet zu haben, berichtet CNET. Dabei hätten ihm gelegentlich zwei Mitarbeiter von Apple-Zulieferern geholfen, heißt es in dem Dokument weiter. In einem Fall ging es um Motherboards, welche von Apple an die Firma eines der Komplizen geschickt wurden. Diese entfernte die einzelnen Komponenten und verkaufte sie dann wiederum dem kalifornischen Unternehmen, was der Angeklagte durch die Ausstellung entsprechend fingierter Dokumente ermöglichte. Den Erlös teilten die Beteiligten anschließend unter sich auf.

Angeklagtem drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis
Apples ehemaligen Angestellten erwartet nach dem Geständnis eine empfindliche Haftstrafe. Im Höchstfall muss er für die Betrügereien 20 Jahre hinter Gittern zubringen. Das Urteil könnte allerdings noch härter ausfallen. Da er sich zudem der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, drohen ihm zusätzliche fünf Jahre im Gefängnis. Apple muss den Großteil des Geldes vermutlich abschreiben. Den Strafverfolgern gelang es bislang nämlich lediglich, Werte in Höhe von rund fünf Millionen US-Dollar sicherzustellen. Die restlichen zwölf Millionen US-Dollar dürfte das kalifornische Unternehmen also nicht wiedersehen.

Kommentare

Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex03.11.22 11:11
Ein mittlerweile ehemaliger ehemaliger Mitarbeiter ist dann wieder eingestellt?
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FlyingSloth
FlyingSloth03.11.22 11:13
Wow, 25 jahre fuer ein White Collar Crime. Das steht in keinem Verhaeltnis.

Klar hat der sich strafbar gemacht, aber jemaden, der 51 Jahre ist, zu 25 Jahren zu verdonnern wegen einem Geld Delikt ist imo ein Unding. Sowas schaffen (in demokratischen Rechtsstaaten) nur die Amis. z.b. 150 Jahre fuer Bernie Madoff
Fly it like you stole it...
+11
skipper03.11.22 11:28
Er wußte doch auf was er sich da eingelassen hat und wie die Strafen in den USA sind.

Da mutet es eher zynisch an, dass zwei CumEx Strippenzieher gerade erst nur zu Bewährungsstrafen von ca. 2 Jahren und kleinen Bußgeldern verurteilt wurden, obwohl sie den Staat um Milliardenbeträge geschädigt haben.

Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?
FlyingSloth
Wow, 25 jahre fuer ein White Collar Crime. Das steht in keinem Verhaeltnis.

Klar hat der sich strafbar gemacht, aber jemaden, der 51 Jahre ist, zu 25 Jahren zu verdonnern wegen einem Geld Delikt ist imo ein Unding. Sowas schaffen (in demokratischen Rechtsstaaten) nur die Amis. z.b. 150 Jahre fuer Bernie Madoff
+8
FlyingSloth
FlyingSloth03.11.22 11:32
skipper
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?

weil in der Regel (und gerade in diesem Fall) keinem Menschen zu Schaden kommen.
Fly it like you stole it...
-4
pünktchen
pünktchen03.11.22 11:38
Das Strafrecht in den USA ist ja allgemein drakonisch. Ich kenne eine, die fünf Jahre absitzen durfte, nur weil sie in einem Rohbau übernachtet hatte. Und dann wurde sie nach fünf Jahrzehnten legalem Aufenthalt nach D abgeschoben, wo sie zuletzt als Baby war.
+9
MacBelwinds
MacBelwinds03.11.22 12:59
Kein Mensch kommt durch white-collar crime zu Schaden? Ein weit verbreiteter Irrtum, bis die eigene Alterssicherung kurz vor der Rente von einem Madoff verzockt, oder die Krebstherapie der Ehefrau plötzlich unbezahlbar wird u.v.a.. Der Satz, “es ist doch nur Geld”, ist insofern eine Halbwahrheit.
FlyingSloth
skipper
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?

weil in der Regel (und gerade in diesem Fall) keinem Menschen zu Schaden kommen.
+18
pünktchen
pünktchen03.11.22 13:00
PS - weil ich gerade drüber stolpere, ein Artikel aus dem Guardian:

Sentenced to life for stealing $14: ‘I needed help, but was given jail’

Der eben von mir erwähnte Fall lief ähnlich, soziale Probleme, zwei Kleinigkeiten und dann bei der dritten Kleinigkeit die absurd hohen Strafen von so einem "three strikes out" Gesetz.
+5
FlyingSloth
FlyingSloth03.11.22 13:05
darum sagte ich ausdruecklich “in der Regel” und betonte obigen Fall, denn da ist wirklich kein Mensch zu Schaden gekommen. Die von Dir genannten Beispiele sind natuerlich richtig.
MacBelwinds
Kein Mensch kommt durch white-collar crime zu Schaden? Ein weit verbreiteter Irrtum, bis die eigene Alterssicherung kurz vor der Rente von einem Madoff verzockt, oder die Krebstherapie der Ehefrau plötzlich unbezahlbar wird u.v.a.. Der Satz, “es ist doch nur Geld”, ist insofern eine Halbwahrheit.
FlyingSloth
skipper
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?

weil in der Regel (und gerade in diesem Fall) keinem Menschen zu Schaden kommen.
Fly it like you stole it...
+4
Weia
Weia03.11.22 13:36
skipper
Er wußte doch auf was er sich da eingelassen hat und wie die Strafen in den USA sind.
Und? Eine unangemessen hohe Strafe wird doch nicht dadurch weniger unangemessen, dass sie bekannt ist.

Mit der Logik könntest Du auch das Abhacken dreier Finger als Strafe rechtfertigen. Wobei man sich fragen kann, was humaner ist: das Abhacken der Finger oder, den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen zu müssen. Eine lebenslange Strafe ist barbarisch und mit gutem Grund in Deutschland nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig, die niemals nur in entwendetem Geld bestehen kann. Es ist am Ende eben nur Geld.
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?
Weil kein Geld der Welt ein Drittel der Lebenszeit eines Menschen wert ist.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+1
thomas b.
thomas b.03.11.22 13:50
Weia
skipper
Er wußte doch auf was er sich da eingelassen hat und wie die Strafen in den USA sind.
Und? Eine unangemessen hohe Strafe wird doch nicht dadurch weniger unangemessen, dass sie bekannt ist.
...

Das Problem ist halt, dass in anderen Teilen der Welt die Ansichten, was bei Straftaten als Strafe angemessen ist, mitunter völlig anders sind als hier in Westeuropa. Auch darüber, was überhaupt eine Straftat ist.
+3
Quickmix
Quickmix03.11.22 14:10
MacBelwinds
Kein Mensch kommt durch white-collar crime zu Schaden? Ein weit verbreiteter Irrtum, bis die eigene Alterssicherung kurz vor der Rente von einem Madoff verzockt, oder die Krebstherapie der Ehefrau plötzlich unbezahlbar wird u.v.a.. Der Satz, “es ist doch nur Geld”, ist insofern eine Halbwahrheit.
FlyingSloth
skipper
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?

weil in der Regel (und gerade in diesem Fall) keinem Menschen zu Schaden kommen.

+1
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awk03.11.22 14:27
FlyingSloth
Wow, 25 jahre fuer ein White Collar Crime. Das steht in keinem Verhaeltnis.

Klar hat der sich strafbar gemacht, aber jemaden, der 51 Jahre ist, zu 25 Jahren zu verdonnern wegen einem Geld Delikt ist imo ein Unding. Sowas schaffen (in demokratischen Rechtsstaaten) nur die Amis. z.b. 150 Jahre fuer Bernie Madoff

Mir kommen gleich die Tränen. Der arme Mann. Wollen wir ein Crowd Funding starten um ihm den besten Anwalt zur Seite zu stellen? Ein bisschen Geld sollte noch übrig bleiben um ihm die Jahre im Gefängnis etwas zu versüssen.
-1
Weia
Weia03.11.22 14:55
thomas b.
Das Problem ist halt, dass in anderen Teilen der Welt die Ansichten, was bei Straftaten als Strafe angemessen ist, mitunter völlig anders sind als hier in Westeuropa. Auch darüber, was überhaupt eine Straftat ist.
Das stimmt, aber warum ist das ein Problem?

Ein Grundwert einer aufgeklärten säkularen Gesellschaft ist, dass Strafe mit Prävention, Schutz der Gesellschaft und Re-Sozialisierung des Straftäters zu tun hat und nichts mit den religiösen Konzepten von Schuld und Buße.

Dieser Grundwert taugt dann auch als Messlatte für die Kritik an noch immer religiös durchseuchten Gesellschaften. Wenn wir Saudi-Arabien kritisieren können, dann auch die USA.

Ist halt eine andere Kultur!, dieses postmoderne Relativieren von Grundwerten, zersetzt die ganze Moderne. Viel von dem gegenwärtigen Chaos in der Welt verdankt sich diesen Auflösungserscheinungen.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+5
Weia
Weia03.11.22 14:59
awk
Mir kommen gleich die Tränen. Der arme Mann.
Das ist abgrundtief zynisch. Hast Du auch nur eine Vorstellung davon, was es heißt, den Rest des einen Lebens, das man hat, lebendig begraben zu sein? Und das alles nur wegen schnödem Geld, dem Götzen unserer Tage?

Jetzt zitiere ich mal die Bibel: Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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awk03.11.22 16:24
Weia
Das ist abgrundtief zynisch. Hast Du auch nur eine Vorstellung davon, was es heißt, den Rest des einen Lebens, das man hat, lebendig begraben zu sein? Und das alles nur wegen schnödem Geld, dem Götzen unserer Tage?

Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!

Ich bin kein Christ, aber den Stein könnte ich werfen. Ich habe noch nie jemand betrogen, bestohlen oder etwas dergleichen.

Ja , das Gefängnis ist bestimmt kein Ponyhof. Soll es auch nicht sein. Er hätte einfach nicht betrügen sollen, dann gebe es keinen Knast.

suum cuique!
+1
Weia
Weia03.11.22 17:18
awk
Weia
Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
Ich bin kein Christ, aber den Stein könnte ich werfen. Ich habe noch nie jemand betrogen, bestohlen oder etwas dergleichen.
Das ist aber nicht die einzige Form von „Schuld“, die man auf sich laden kann. Der Kontext des Bibelzitats ist ja genau der, dass sich jeder Mensch in seinem Leben zwangsläufig auf die eine oder andere Art „schuldig“ macht. Wer für sich in Anspruch nimmt, einen Stein werfen zu können, ist in diesem Sinne einfach nur selbstgerecht und erkennt seine eigenen Fehler nicht.
Ja , das Gefängnis ist bestimmt kein Ponyhof. Soll es auch nicht sein. Er hätte einfach nicht betrügen sollen, dann gebe es keinen Knast.
Kein Ponyhof ist noch so eine zynische Verharmlosung. Du willst nicht begreifen, was völlige Hoffnungslosigkeit und Isolation (und das ist eine de facto lebenslange Gefängnisstrafe) mit einer Psyche anrichtet. Ich habe erst vor wenigen Tagen gelesen (finde aber leider auf die Schnelle den Link nicht), dass (in Deutschland) die Suizidrate in Gefängnissen stark ansteigt und ohnehin um die Größenordnung Faktor 10 höher ist als in der restlichen Bevölkerung. Erneut könnte man böse sein und sagen, da ist ja die Todesstrafe (vom Aspekt der Irreversibilität abgesehen) noch humaner, als einen Menschen psychisch so zu zerstören, dass er lieber sterben will als so zu „leben“ und das dann auch noch selbst bewerkstelligen muss.

Dass die Gefängnisse jetzt Vorkehrungen treffen wollen, um zukünftig Selbstmorde besser zu verhindern, empfinde ich als ähnlich zynisch wie die sadistischen Phantasien eines Karl May in seinen Romanen, denengemäß verletzte Gefangene zunächst gesund gepflegt werden, damit sie bei der anschließenden Folter nicht zu schnell sterben.
suum cuique!
Aber was das Seine ist, das ist ja nicht naturgegeben, sondern wird von der Gesellschaft festgelegt. Genau um die Angemessenheit dreht sich der Streit doch. Die Zerstörung eines Menschenlebens, einer menschlichen Psyche auf Raten kann niemals angemessen sein für so etwas letztlich völlig Banales wie Geld, das sich im Gegensatz zu einen Menschenleben immer ersetzen lässt.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
macuser11
macuser1104.11.22 00:48
Weia
skipper
Er wußte doch auf was er sich da eingelassen hat und wie die Strafen in den USA sind.
Und? Eine unangemessen hohe Strafe wird doch nicht dadurch weniger unangemessen, dass sie bekannt ist.

Mit der Logik könntest Du auch das Abhacken dreier Finger als Strafe rechtfertigen. Wobei man sich fragen kann, was humaner ist: das Abhacken der Finger oder, den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen zu müssen. Eine lebenslange Strafe ist barbarisch und mit gutem Grund in Deutschland nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig, die niemals nur in entwendetem Geld bestehen kann. Es ist am Ende eben nur Geld.
Warum sollte White Collar Crime wesentlich milder bestraft werden? Weil das nur die feinen Leute begehen?
Weil kein Geld der Welt ein Drittel der Lebenszeit eines Menschen wert ist.

OMG — zum 1ten Mal verstehe ich dich auf Anhieb 💖


Aber WTF verzapfen die anderen da, cringe 💀💀💀

PS: (immer noch) Rechtsrutsch in Deutschland? 🇩🇪
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pünktchen
pünktchen04.11.22 07:23
awk
Ich bin kein Christ, aber den Stein könnte ich werfen. Ich habe noch nie jemand betrogen, bestohlen oder etwas dergleichen.

Ein Heiliger! Kniet nieder!

Ich denke, fast alle, die so was behaupten, haben ihre Verstösse gegen Recht & Moral schlicht verdrängt oder mit Ausreden gerechtfertigt. Splitter, Balken, um bei der Bibel zu bleiben.

Gut, die meisten werden auch keine Millionen unterschlagen haben.
+4
Tirabo04.11.22 07:51
Weia
Eine lebenslange Strafe ist barbarisch und mit gutem Grund in Deutschland nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig, die niemals nur in entwendetem Geld bestehen kann.

Die besondere Schwere der Schuld verhindert eine mögliche Umwandlung des Strafmaßes nach mindestens 15 Jahren Haft in eine Bewährungsstrafe.

Sie ist aber nicht Bedingung des Strafmaßes für eine lebenslange Freiheitsstrafe.
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pünktchen
pünktchen04.11.22 08:27
Ich denke Weia hat "besondere Schwere der Schuld" hier nicht als juristischen Fachbegriff verwendet.
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FlyingSloth
FlyingSloth04.11.22 08:46
An alle, die hier in diesem Fall 25 Jahre fuer den ehemaligen Apple Einkaeufer fuer gerechtfertigt halten.

Fall Apple:
Ein Mensch hinterzieht Gelder und schaedigt damit Apple als Firma um 17 Mio. Wahrscheinlich weniger als Apple's Kaffee Kasse. Kein einziger individueller Mensch kommt hier zu Schaden und Apple holt sich den Betrag mit Sicherheit bei der Versicherung oder der naechsten Steuererklaerung zurueck.

Strafmass 25 Jahre!!

Zum Vergleich:

Menschlicher Abschaum Harvey Weinstein vergewaltigt, missbraucht und erpresst ueber Jahre hinweg mehrere Menschen (zum Teil minderjaehrig)

Strafmass 23 Jahre!!

Jetzt erzeahl mir nochmal jemand, das Strafmass fuer den Apple Einkaeufer sei gerechtfertigt! Mit Verlaub, wer der Meinung ist, hat sie nicht mehr alle.
Fly it like you stole it...
+8
Tirabo04.11.22 09:05
pünktchen
Ich denke Weia hat "besondere Schwere der Schuld" hier nicht als juristischen Fachbegriff verwendet.

Wie soll das denn gehen, wenn doch genau von juristischen Strafmaßen die Rede ist?

Die „besondere Schwere der Schuld“ ist nunmal ein juristischer Begriff in Deutschland.
+3
pünktchen
pünktchen04.11.22 09:34
Es gibt noch eine deutsche Sprache jenseits der juristischen Fachsprache. Scheinen Juristen häufig zu vergessen. Und dann verfolgen sie zB Leute wegen Verleumdung, weil sie jemanden als Mörder bezeichnet haben, der doch aber juristisch nur ein Totschläger ist.

Und in dieser deutschen Sprache hat "besonders schwere Schuld" halt eine deutlich weitere Bedeutung.
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Weia
Weia04.11.22 09:51
Tirabo
Weia
Eine lebenslange Strafe ist barbarisch und mit gutem Grund in Deutschland nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig, die niemals nur in entwendetem Geld bestehen kann.
Die besondere Schwere der Schuld verhindert eine mögliche Umwandlung des Strafmaßes nach mindestens 15 Jahren Haft in eine Bewährungsstrafe.

Sie ist aber nicht Bedingung des Strafmaßes für eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Und unter dem Strich ist der Unterschied jetzt wo?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Weia
Weia04.11.22 09:55
pünktchen
Ich denke Weia hat "besondere Schwere der Schuld" hier nicht als juristischen Fachbegriff verwendet.
Doch. Ich sehe nur den pragmatischen Unterschied nicht. „Lebenslang“ bedeutet in Deutschland de facto eben nicht lebenslang, solange keine besondere Schwere der Schuld vorliegt.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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awk04.11.22 09:56
pünktchen
awk
Ich bin kein Christ, aber den Stein könnte ich werfen. Ich habe noch nie jemand betrogen, bestohlen oder etwas dergleichen.

Ein Heiliger! Kniet nieder!

Ich denke, fast alle, die so was behaupten, haben ihre Verstösse gegen Recht & Moral schlicht verdrängt oder mit Ausreden gerechtfertigt. Splitter, Balken, um bei der Bibel zu bleiben.

Gut, die meisten werden auch keine Millionen unterschlagen haben.

Da tun sich moralische Abgründe auf. Und mir indirekt zu unterstellen, ich hätte kriminelle Aktivitäten einfach verdrängt ist ziemlich starker Tobak.
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Tirabo04.11.22 10:03
Weia
Tirabo
Weia
Eine lebenslange Strafe ist barbarisch und mit gutem Grund in Deutschland nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig, die niemals nur in entwendetem Geld bestehen kann.
Die besondere Schwere der Schuld verhindert eine mögliche Umwandlung des Strafmaßes nach mindestens 15 Jahren Haft in eine Bewährungsstrafe.

Sie ist aber nicht Bedingung des Strafmaßes für eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Und unter dem Strich ist der Unterschied jetzt wo?

Naja, dass eine lebenslange Haftstrafe eben auch ohne eine besondere Schwere der Schuld als Strafmaß gilt. Die Schwere der Schuld regelt den Ablauf NACH lebenslänglicher Haft.

Du hast geschrieben, das die „lebenslange Haft“ (in Deutschland mindestens 15 Jahre) nur bei besonderer Schwere der Schuld zulässig sei. Das ist falsch.
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pünktchen
pünktchen04.11.22 10:04
awk
Da tun sich moralische Abgründe auf. Und mir indirekt zu unterstellen, ich hätte kriminelle Aktivitäten einfach verdrängt ist ziemlich starker Tobak.

Tschuldigung, aber diese moralischen Abgründe kannten nicht nur schon die Autoren der Bibel. Es gibt zig kriminologische Untersuchungen, welche versuchen, das sogenannte "Dunkelfeld" zu erhellen und zu ergründen, wie häufig kriminelles Verhalten tatsächlich ist. Ergebnis: fast jeder begeht irgendwann Straftaten. Oder wie die Kriminologen sagen, Kriminalität ist ubiquitär.

Wenn du tatsächlich ein Unschuldslamm bist, bist du eine seltene Ausnahme.

Aber wenn es dich beruhigt: die meiste Kriminalität ist Kleinkram. Denn die meisten Menschen sind nicht wirklich böse.
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pünktchen
pünktchen04.11.22 10:07
Weia
„Lebenslang“ bedeutet in Deutschland de facto eben nicht lebenslang, solange keine besondere Schwere der Schuld vorliegt.

De facto ist auch der oben im Guardianartikel beschriebene Kleinkriminelle schon nach 20 Jahren freigekommen.
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CaliforniaSun
CaliforniaSun04.11.22 11:07
awk
Weia
Das ist abgrundtief zynisch. Hast Du auch nur eine Vorstellung davon, was es heißt, den Rest des einen Lebens, das man hat, lebendig begraben zu sein? Und das alles nur wegen schnödem Geld, dem Götzen unserer Tage?

Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!

Ich bin kein Christ, aber den Stein könnte ich werfen. Ich habe noch nie jemand betrogen, bestohlen oder etwas dergleichen.

Ja , das Gefängnis ist bestimmt kein Ponyhof. Soll es auch nicht sein. Er hätte einfach nicht betrügen sollen, dann gebe es keinen Knast.

suum cuique!

Warum beherzigst du nicht einfach deinen Nick hier und bleibst "away from keyboard"??
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