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Kritik an Mac App Store: Softwareanbieter entfernt Audio Editor "Fission" aus dem Store

Softwareanbieter Rogue Amoeba entfernt den hauseigenen Audio Editor "Fission" aus dem Mac App Store – und nennt die Gründe für den Schritt. Die Mac-Variante von Apples App Store leide demnach unter zu vielen Einschränkungen und fehlender Weiterentwicklung, was sich negativ auf die angebotenen Programme auswirke. Schon in der Vergangenheit zog der Anbieter Anwendungen aus dem Mac App Store zurück, nachdem sie dort eine zeitlang vertreten waren.


Mac App Store als erfolgloses Experiment
Die neue Version 2.7.1 von Fission ist nur noch über die Herstellerseite verfügbar. Rogue Amoeba kündigte das Ende der Software im Mac App Store per Blogpost an. Darin geht das Unternehmen auch auf die Umstände ein, die zu dem Entschluss führten.

Rogue Amoeba habe in den letzten 20 Jahren gute Erfahrungen mit dem Direktvertrieb über den eigenen Online-Store gesammelt. Seit der Einführung des Mac App Store im Jahr 2011 bot die Softwareschmiede einige Anwendungen für einen gewissen Zeitraum dort ebenfalls an. Rogue Amoeba spricht in dem Zusammenhang von "Experimenten", die schlussendlich nicht von Erfolg gekrönt waren.

Mac App Store: Probleme und fehlende Weiterentwicklung
Der Softwareanbieter beschwert sich über mangelnde Veränderungen zum Besseren im Mac App Store der letzten 10 Jahre. Zudem werde Apples Softwarevertrieb von Problemen heimgesucht. Welche konkreten Schwierigkeiten der App-Anbieter damit im Einzelnen meint, geht aus dem Blogpost nicht hervor. Trotz diesbezüglichem Feedback von schier anzählen Entwicklern und Nutzern gehe Apple die bemängelten Punkte nur in unzureichendem Maße an, so das Unternehmen.

Hinzu kommen die restriktiven App-Store-Richtlinien, wegen denen die meisten Programme von Rogue Amoeba laut dem Anbieter ohnehin nicht im App Store zugelassen werden. Mit dem Rückzug von Fission ist kein Programm von Rogue Amoeba mehr im Mac App Store erhältlich. Schon in der Vergangenheit sparte das Unternehmen nicht mit Kritik an Apple – etwa als es um Apples Mac-Portfolio im Jahr 2018 ging.

Fission erhält Monterey-Support
Abgesehen vom Abschied aus dem Mac App Store bringt die neue Fission-Version eine willkommene Neuerung für Beta-Tester von MacOS Monterey mit sich: Die Software bietet fortan vollständigen Support für Apples kommende macOS-Version. Der Audio Editor kostet 35 US-Dollar. Über die Website steht außerdem eine kostenlose Trial-Variante zur Verfügung.

Kommentare

milk
milk06.09.21 15:02
Ich finde es gut, wenn bekannte Hersteller wie Panic und Rogue Amoeba öffentlichkeitswirksam den App Store verlassen. Dadurch wird Apple hoffentlich klar, dass sie diese Entwickler verlieren, wenn sie das System immer weiter zunageln. Hoffentlich kommt die Erkenntis an.
+10
eastmac
eastmac06.09.21 15:31
Wäre doch aber mal wissenswert um welche Probleme es genau geht.
Nur so los poltern nutzt nix.
+8
Dunkelbier06.09.21 15:39
milk
Ich finde es gut, wenn bekannte Hersteller wie Panic und Rogue Amoeba öffentlichkeitswirksam den App Store verlassen. Dadurch wird Apple hoffentlich klar, dass sie diese Entwickler verlieren, wenn sie das System immer weiter zunageln. Hoffentlich kommt die Erkenntis an.
Ähhh... Das passt aber gar nicht. macOS ist überhaupt nicht "zugenagelt". Und iOS ist es seit Tag 0.
+1
Marcel Bresink06.09.21 15:50
Dunkelbier
Ähhh... Das passt aber gar nicht. macOS ist überhaupt nicht "zugenagelt".

Was er meinte, ist: Zugriff auf den Anteil von macOS, der von Apps im App Store genutzt werden darf. Aus Sicht einer solchen App ist dieser Teil von macOS "zugenagelt".
+6
Mecki
Mecki06.09.21 15:51
eastmac
Wäre doch aber mal wissenswert um welche Probleme es genau geht.
Nur so los poltern nutzt nix.
Sehe ich auch so. Was heißt "fehlende Weiterentwicklung"? Was genau soll Apple da bitte entwickeln?

Und dass Apps dort mehr Restriktionen unterliegen, ist ja in gewisser Weise der Sinn der Sache. Wenn ich eine App von einer Webseite lade, kann ich nicht wissen, was passiert, wenn ich die starte; die App kann alles mögliche auf meinen System tun. Bei einer App Store App weiß ich zumindest, was die alles nicht tun kann und kann daher ohne mir groß Sorgen machen zu müssen einfach mal eine App installieren und ausprobieren, weil viel kann dabei nicht passieren.

Natürlich macht das Apps, die z.B. direkt in das System eingreifen nicht möglich. Man kann argumentieren, dass Apple hier sichere APIs schaffen müsste, aber das hat nichts mit dem Store direkt zu tun, sondern hier geht es um das System, denn die APIs sind Teil vom System und irgendwo ist es einfach so, dass wenn man das per API zulässt, dann kann man nicht mehr für Sicherheit garantieren.
0
Wackeldackel06.09.21 16:06
Genervt,

über das ständige Genörgel der Entwickler.

Die großen Firmen verdienen Milliarden mit dem Apple Ökosystem und regen sich auf.
Die kleinen Firmen haben über die AppStores von Apple Zugang zu Millionen Nutzern und regen sich auf.
Die Kunden werden mit super Serviceleistungen verwöhnt und sind zufrieden.
Unzufrieden sind nur diejenigen, die Freiheiten wollen, die es eben hier nicht gibt.
Man kann es nicht jedem Recht machen.

Entwickler nervt nicht, sondern geht ohne Gemaule und versucht euer Glück eben wo anders.
-1
Marcel Bresink06.09.21 16:12
Mecki
Was heißt "fehlende Weiterentwicklung"? Was genau soll Apple da bitte entwickeln?

Es wäre zum Beispiel wünschenswert, wenn Apple die Sandbox für die Sicherheit der Nutzer und nicht als billiges Druckmittel gegen die Entwickler bei Geschäftsentscheidungen des App Store weiterentwickeln würde.

Es wäre auch wünschenswert, alte Versionen des App Store nicht monatelang kaputt zu lassen, wenn Apple aus Versehen CSS-Dateien vom eigenen Server gelöscht hat.

Es wäre auch wünschenswert, wenn das Herunterladen älterer App-Versionen für ältere Versionen von macOS mal wieder funktionieren würde, usw.
Mecki
denn die APIs sind Teil vom System und irgendwo ist es einfach so, dass wenn man das per API zulässt, dann kann man nicht mehr für Sicherheit garantieren.

Nein, das ist eine Propagandalüge von Apple. Wenn das stimmen würde, bräuchte man nur eine Sandbox-Regel hinzuzufügen, die eine bestimmte API für die meisten Apps sperrt und für ausgewählte seriöse Apps zulässt.

Der tatsächliche Grund, eine API nicht offenzulegen, ist immer
a) Kostenersparnis, denn dann kann Apple die zugehörige Funktion so billig wie möglich implementieren, braucht sie nicht zu dokumentieren, und kann sie jederzeit ändern,
b) das Verschaffen eines Wettbewerbsvorteils für die eigenen Programme, damit Entwickler keinen Zugriff auf Funktionen bekommen, die Apple exklusiv für sich selbst nutzen möchte.
+14
Dunkelbier06.09.21 16:41
Marcel Bresink

Was er meinte, ist: Zugriff auf den Anteil von macOS, der von Apps im App Store genutzt werden darf. Aus Sicht einer solchen App ist dieser Teil von macOS "zugenagelt".
Nun. Das sehe ich anders. Da Datensammeln so langsam zu jedermanns Hobby verkommt, ist eine Bremse gar nicht mal so schlecht.

Und außerdem gibt es ja immer noch die Möglichkeiten die App selbst anzubieten. Kostet ja kaum was, wenn man so einige reden hört.
-3
Marcel Bresink06.09.21 17:53
Dunkelbier
Da Datensammeln so langsam zu jedermanns Hobby verkommt, ist eine Bremse gar nicht mal so schlecht.

Der App Store verhindert nur, dass Apps bestimmte Funktionen haben dürfen. Das Datensammeln verhindert er entweder gar nicht oder nur indirekt. Von daher gibt es dort keine Bremse.

Es gibt lediglich eine Regel, dass Entwickler angeben sollen, welche Daten die Apps sammeln. Diese Regel gibt es erst seit kurzem, und ob sie eingehalten wird, überprüft Apple überhaupt nicht.
+6
heubergen06.09.21 19:13
Apps im Store folgen bestimmten (restriktiven) Regeln und das gefällt halt nicht allen Entwicklern. Ich für meinen Teil setze (neben dem Browser) ausschliesslich auf Apps aus dem Store.
0
d2o06.09.21 22:04
Interessant ist halt, dass plötzlich alle die Regulierungen nicht mehr gut finden, während sie vorher all die Jahre hingenommen wurden und offenbar "ok" waren.

Wenn man der Meinung ist, dass man die Kunden selbst anziehen und binden kann, die Zahlungsabwicklung leisten und die gesamte Infrastruktur für die Bereitstellung selbst aufbauen kann, dann kann man natürlich abwägen bzw. entscheiden, ob man den AppStore nutzt oder selbst anbietet.

Und wo liegt das Problem anzugeben, welche Daten man zu welchem Zweck sammelt?
0
TerenceHill
TerenceHill07.09.21 09:57
Grundsätzlich ist Fission kein guter Audio Editor. Warum der Entwickler sich eingeschränkt fühlt, ist mir schleierhaft. Andere Editoren können deutlich mehr und verkaufen sich auch besser.

Der Entwickler ist durch Audio Hijack bekannt geworden und dessen Programm greift deutlich ins System ein. Was ja auch ok ist. Vermutlich wollte der Entwickler auch mit Fission deutlich tiefer ins System eingreifen. Eine andere Erklärung fällt mir dazu nicht ein.
+2
Marcel Bresink07.09.21 11:05
d2o
Interessant ist halt, dass plötzlich alle die Regulierungen nicht mehr gut finden, während sie vorher all die Jahre hingenommen wurden und offenbar "ok" waren.

Nein, die Regulierungen waren noch nie gut, aber viele Entwickler hatten angenommen, dass (a) Apple lernfähig wäre und viele Fehlentwicklungen korrigieren würde und (b) dass Apple den App Store nicht zu so einem Schrotthaufen verkommen lässt. Viele Dinge hat Apple tatsächlich in den letzten 10 Jahren korrigiert, viele sind aber auch schlimmer geworden.
d2o
Wenn man der Meinung ist, dass man die Kunden selbst anziehen und binden kann, die Zahlungsabwicklung leisten und die gesamte Infrastruktur für die Bereitstellung selbst aufbauen kann, dann kann man natürlich abwägen bzw. entscheiden, ob man den AppStore nutzt oder selbst anbietet.

Genauso ist es, deshalb verlassen gerade viele Entwickler den App Store.
d2o
Und wo liegt das Problem anzugeben, welche Daten man zu welchem Zweck sammelt?

Das ist überhaupt kein Problem, aber @Dunkelbier war fälschlicherweise der Meinung, der App Store würde das Datensammeln verhindern oder die Angaben in irgendeiner Weise überprüfen.
+1

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