Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Kritik an „Mit Apple anmelden“: Kartellrechtliche Untersuchung eingeleitet

Die Größe eines Weltkonzerns sorgt bisweilen dafür, dass manche Entscheidungen nicht gerade friktionsfrei bleiben: So wird Apple regelmäßig vorgeworfen, wettbewerbsfeindliche Praktiken etablieren und der Konkurrenz den Zugang zum Markt erschweren zu wollen. Tatsächlich strengen so manche Entwickler ein Verfahren gegen Apple an oder haben bereits Kartellbeschwerden eingereicht. Die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Epic Games und Cupertino zählen zu den aktuell bekanntesten Beispielen dieser Art: Die Spieleschmiede moniert wie viele andere Entwickler auch die Umsatzbeteiligung an Apps und In-App-Käufen, die der US-Konzern all jenen auferlegt, die ihre Anwendungen im App Store anbieten. Nun regt sich Widerstand gegen ein Feature, das Nutzern mehr Privatsphäre verspricht.


Kritik an der Pflicht zur Implementierung von „Mit Apple anmelden“
Die Funktion „Mit Apple anmelden“ ermöglicht die rasche Registrierung auf einer Internetseite oder oder in einer App: Nutzer können so einen Account bei einem Drittanbieter einrichten und dabei ihre persönlichen Informationen der Apple-ID teilen. Allerdings bleibt es Anwendern vorbehalten, eine von Apple anonymisierte E-Mail-Adresse zu verwenden. Zukünftige Log-ins gestalten sich dank Touch ID sowie Face ID schnell und unkompliziert. Entwickler, deren App die Anmeldung via Google, Facebook oder Twitter anbietet, müssen auch „Mit Apple anmelden“ entsprechend implementieren. Das stößt bei manchen Anbietern auf wenig Verständnis: Sie haben The Information zufolge Beschwerden bei den Kartellbehörden in den USA eingereicht.

US-Justizministerium prüft
Der Bericht spricht davon, dass nun das US-Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet hat: Die Behörde prüft, ob Apples Feature sowie andere Richtlinien des App Stores den Wechsel „zu einem konkurrierenden Geräte-Hersteller“ behindern würden. Das Ministerium scheint die Überprüfung sehr weit zu fassen: So steht einmal mehr auch die „Apple Tax“ im Vordergrund. Außerdem rücken Tracking-Beschränkungen in den Fokus der Wettbewerbshüter, die für Apples eigene Anwendungen nicht gälten und daher möglicherweise unzulässig seien. Ein Sprecher des Unternehmens, Fred Sainz, wollte sich nicht zu den kartellrechtlichen Untersuchungen äußern, hob aber den Nutzen für den Anwender hervor: „Mit Apple anmelden“ biete eine am Datenschutz orientierte Alternative zu den Log-in-Verfahren anderer Anbieter. Mit einer schnellen Entscheidung des Justizministeriums ist nicht zu rechnen: Eine abschließende Beurteilung könnte noch monatelang auf sich warten lassen.

Kommentare

GinaHeinecke24.02.21 14:09
Nicht, dass Apple irgendwann mal Pleite ist. Ich habe keine Lust auf Android als Hauptsystem.
0
deus-ex
deus-ex24.02.21 14:59
Wer steckt dahinter? Die Google und Facebook Lobby?
+1
pünktchen
pünktchen24.02.21 15:07
Ganz egal wer sich da beschwert: sie haben schlicht recht. Apple missbraucht seine beherrschende Stellung in einem Markt um sich in einem anderen Markt Vorteile zu verschaffen mit der Brechstange zu erzwingen. Um so was zu verhindern gibt es Kartellgesetze.
-3
Oligabler
Oligabler24.02.21 15:30
Laufen eigentlich bei den ganzen Klagen gegen Apple auch parallel gegen den anderen Herstellern?
Google oder Facebook. Die klagen beugen ja nicht nur auf Apple Verhaltensweise. Die anderen nutzen die Funktionen ja auch
+2
chill
chill24.02.21 16:01
Wenn man das im nachhinein nutzt, muss man eh wieder auf die entsprechende Seite gehen, auf Passwort ändern gehen, und dann die Apple Daten eintragen lassen. Da kann ich auch gleich meine bisherigen eingetragenen Daten drin lassen. Oder hab ich da irgendeinen Vorteil? Eben, nö.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
-3
MikeMuc24.02.21 16:27
Ja da frage ich mich doch erstmal, was man den dagegen haben könnte, auch die "Apple Anmeldung" einbauen zu müssen (außer dem eigentlichen Aufwand der Implementierung).
Denn eigentlich kann es doch nur im Sinne des Nutzers sein, das möglichst viele Wege nach Rom bzw zur Anmeldung bei einem Dienst vorhanden sind. Und den Anbieter einer App geht es eigentlich nichts an, wie man sich bei seinem Dienst anmeldet. Außer das sich "der falsche" anmeldet.

Ergo: welchen Nutzen haben Appanbieter, wenn sich der Nutzer mit einer der Alternative anmeldet Das muß ja einen Pferdefuß haben, entweder bei der Anmeldung über Apple oder wen anderes.
+1
chill
chill24.02.21 16:38
Und dann bekommt man erneut diese elende Fehlermeldung, man das du zu oft dieselben Passworte nutzt. Na super ...
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
-2
Bitsurfer24.02.21 16:46
pünktchen
Ganz egal wer sich da beschwert: sie haben schlicht recht. Apple missbraucht seine beherrschende Stellung in einem Markt um sich in einem anderen Markt Vorteile zu verschaffen mit der Brechstange zu erzwingen. Um so was zu verhindern gibt es Kartellgesetze.
Ein Kartell ist wenn sich Konkurrenten zusammentun. Eine Firma kann kein Kartell bilden.
Oder hat sich Google, Facebook und Apple zusammengetan?
+6
pünktchen
pünktchen24.02.21 17:01
Schrieb ich was von einem Kartell? Ich schrieb was von Kartellgesetzen . Die betreffen nicht nur Kartelle, genauso wenig wie eine Monopolkommission sich nur mit Monopolen beschäftigt oder antitrust law nur Trusts betrifft.
-1
Bitsurfer24.02.21 17:04
Für ein Monopol braucht es aber mehr als 20% Marktanteil
+2
pünktchen
pünktchen24.02.21 17:17
Apples App-Store hat 100% Marktanteil im Markt für iOS Apps. Das ist ja wohl ein Monopol. Ich weiss, einigen hier will das nicht in den Dickschädel rein. Und selbst wenn man so tut als ständen Android-Apps und iOS-Apps im Wettbewerb auf einem gemeinsamen Markt - auch da sackt Apple mehr als die Hälfte des Umsatzes ein. Kein Monopol, aber ganz sicher eine Markstellung welche die Anwendung von Kartellrecht rechtfertigt. In den USA ist da ganz flexibel von "sufficient market power" die Rede. Mit Begriffsklauberei kommt Apple da nicht weiter.

Mit üppigen Parteispenden schon eher!

Und wenn sie rechtlich argumentieren wollen: sie müssten belegen dass es sich um eine "gute" Beschränkung des Wettbewerbes zum Wohle der Konsumenten handelt.* Aber wie wollen sie das machen wenn sie nur zum Angebot ihres Apple-ID Verfahrens zwingen? Das Argument das ihr Angebot schlicht besser sei wird nicht verfangen.

*
Supreme Court
Every agreement concerning trade, every regulation of trade, restrains. To bind, to restrain, is of their very essence. The true test of legality is whether the restraint imposed is such as merely regulates and perhaps thereby promotes competition or whether it is such as may suppress or even destroy competition.

-3
Peter Longhorn24.02.21 17:53
Eine Frage zu "Mit Apple anmelden": Wie loggt man sich auf einem Android Gerät oder Windows PC damit ein? Geht das? Hat man eine Mailadresse + Passwort, das man explizit dafür verwenden kann?
0
aMacUser
aMacUser24.02.21 17:56
Peter Longhorn
Eine Frage zu "Mit Apple anmelden": Wie loggt man sich auf einem Android Gerät oder Windows PC damit ein? Geht das? Hat man eine Mailadresse + Passwort, das man explizit dafür verwenden kann?
Du verwendest deine ganz normale Apple ID für den Login. Die jeweilige App sieht aber natürlich weiterhin nur das, was du erlaubt hast.
+2
aMacUser
aMacUser24.02.21 18:04
Ich persönlich sehe auch keinen wirklichen Nachteil darin, als Entwickler "Mit Apple anmelden" anzubieten. Ich sehe darin auch keinen Marktmissbrauch, dass Apple das erzwingt, wenn eine App auch andere Anbieter (Google, Facebook, ...) anbietet. Kein App-Entwickler ist gezwungen, solche Provider anzubinden. Jeder App-Entwickler hat die ganz simple Möglichkeit, ein einfaches, eigenes Login-System zu bauen. Das ist nicht schwierig, sowas habe ich schon mehrfach selbst gebaut.
Der Grund für die Login-Provider ist einzig und allein Komfort für den Anwender. Durch diesen zusätzlichen Komfort gibt es wesentlich mehr Anwender, die dann die Login-Funktion einer App verwenden (und damit evtl. überhaupt die App verwenden). Für den App-Entwickler ist es also nur von Vorteil, auch Apple als Provider anzubieten. Es gibt mittlerweile sicherlich einige Anwender, die nur noch den Login über Apple verwenden möchten. Wenn ein App-Entwickler diesen also nicht anbietet, versperrt er sich also einer gewissen Nutzerbasis.
Ich habe auch eine Theorie, warum sich dennoch ein paar Entwickler darüber aufregen. Einfach aus Prinzip. Sie wollen sich stumpf nichts vorschreiben lassen. Bis auf den einmaligen Entwicklungsaufwand hat das auch keine Nachteile (außer der Entwickler will die Profildaten von Facebook oder so verkaufen).
+3
Bitsurfer24.02.21 18:10
pünktchen
Apples App-Store hat 100% Marktanteil im Markt für iOS Apps. Das ist ja wohl ein Monopol.
Klar, BMW hat auch 100% Marktanteil bei BMW Fahrzeugen. Und weil da immer BMW Motoren drin sind haben sie ein Monopol.
Mein Panasonic Fernseher hat auch 100% Marktanteil im Panasonic shop.
+6
pünktchen
pünktchen24.02.21 18:36
Genau, das hast du ganz toll erkannt. Und nun? Was folgt daraus für dich? Ich erkenne nicht wirklich worauf du hinauswillst. Monopole gibt es dauernd, das ist nicht an sich verboten.
-5
Ugchen24.02.21 19:20
pünktchen
Und selbst wenn man so tut als ständen Android-Apps und iOS-Apps im Wettbewerb auf einem gemeinsamen Markt - auch da sackt Apple mehr als die Hälfte des Umsatzes ein.

Was kann Apple dafür, wenn der mit Abstand größte Anteil der Kunden des konkurrierenden OS Schmarotzer sind?

Ich höre mir ja sehr gerne die Standpunkte verschiedener Leute an, aber wenn ich bei den alltäglichen DAUs mit Android immer höre "Wie? Die App, die du mir für meine Einsatzzweck empfohlen hast kostet ja Geld... Nee... Sind zwar nur 0,99€, aber gibt es keine kostenlose Alternative?" kann ich gar nicht soviel essen wie ich kotzen muss.

Warum kann man sich also als Geizhals nicht einfach unter Seinesgleichen suhlen und die Andersdenkenden in Ruhe lassen, sondern muss immer die Hose aufmachen und den anderen ans Bein pieseln?

Erinnert mich immer an die netten Mitmenschen, die zu faul zum Arbeiten sind (Jaja, 99,999% von denen sind ja krank und können natürlich nicht arbeiten), aber ständig da stehen und höhere Steuersätze für Fleißige fordern, damit ihre Sozialgelder irgendwo herkommen.
+2
pünktchen
pünktchen24.02.21 19:59
Keine Ahnung von nichts aber dafür eine geballte Ladung Ressentiment, du scheinst mir ein angenehmer Zeitgenosse zu sein.
-1
aMacUser
aMacUser25.02.21 00:51
pünktchen
Keine Ahnung von nichts aber dafür eine geballte Ladung Ressentiment, du scheinst mir ein angenehmer Zeitgenosse zu sein.
Packe dir mal an die eigene Nase. Von dir hört man selten konstruktive Argumente. Meist stellst du nur deine persönliche Meinung als Fakt dar und schautzt andere Leute an.
0
pünktchen
pünktchen25.02.21 09:37
Wenn du meinst dass "alles faule Schmarotzer!" hier eher ein konstruktives Argument ist als die Rechtsprechung des Supreme Court zu Wettbewerbsbeschränkungen - bitte. Da kann ich mir meine Bemühungen zur politischen Bildung wohl sparen.
-1
aMacUser
aMacUser25.02.21 19:19
pünktchen
Wenn du meinst dass "alles faule Schmarotzer!" hier eher ein konstruktives Argument ist als die Rechtsprechung des Supreme Court zu Wettbewerbsbeschränkungen - bitte. Da kann ich mir meine Bemühungen zur politischen Bildung wohl sparen.
Sage ich doch, nichts konstruktives von dir. Ich habe hier nur von dir gesprochen, nicht von anderen. Auch wenn andere vielleicht nicht immer konstruktiv sind, ist das keine Rechtfertigung, dass du quasi nie konstruktiv bist. Sorry, aber so funktioniert die Welt nunmal nicht.
-1
pünktchen
pünktchen25.02.21 20:33
Mir ist schleierhaft was du für "konstruktiv" hältst. Wenn ich etwas erzähle was dir ins Weltbild passt?
-1
Ugchen25.02.21 20:41
Pünktchen, WENN du schon mit "Entenfüßchen" zitierst, dann sollte das Zitat eben auch ein echtes Zitat sein und nicht das, was du für dich gelesen hast.
Ein "Alles faule Schmarotzer" wirst du außer in deinem Posting nirgendwo finden, von daher ist es wohl ein Eigentor deinerseits, dass du hier die Empörungsschiene fährst, es den Anlass dazu in deinem Zitat aber nirgends gibt.


Und bitte: Für politische Bildung gibt es andere Wege, die wir alle konsumieren. Da brauchen wir keinen anonymen Mitmenschen, der offensichtlich sein Weltbild hat und dieses dennoch allen als "die einzig wahre Sicht" darlegen will.
+1
pünktchen
pünktchen26.02.21 08:28
Ich fand das jetzt eine ganz treffende Zusammenfassung deines wertvollen Beitrages. Was passt dir daran denn nicht?

Dann mach mal hin mit der politischen Bildung, egal wo und wie. Wenn du die Grundidee von freiem Markt und Wettbewerbskontrolle kapiert hast können wir vielleicht auch über den konkreten Fall hier diskutieren.

Ich finde es eh reichlich lächerlich wenn ich als Sozialist hier das hohe Lied der freien Marktwirtschaft predigen muss. Ich komme doch gar nicht dazu meine Meinung und mein Weltbild darzulegen, dazu müsstet ihr erst mal die Ideen kapieren die es zu kritisieren gäbe. Und das ist alles Stoff der Mittelstufe, das sollte jeder mit einem Schulabschluss mal gehört haben.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.