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Kritik aus Deutschland und vier weiteren EU-Ländern an Apple und Google wegen API

Eine der wesentlichen neuen Funktionen von iOS 13.5 ist die Bereitstellung einer Schnittstelle, auf die Kontakt-Tracing-Apps fortan zugreifen können, um die SARS-CoV-2-Pandemie einzudämmen. Als Apple und Google verlautbarten, an der entsprechenden API gemeinsam arbeiten zu wollen, gab es jedoch nicht nur Zustimmung: Länder wie Großbritannien und Frankreich erklärten, an eigenen Apps arbeiten zu wollen, um die gesammelten Daten zentral zu verwalten. Nun melden sich fünf EU-Staaten, darunter Deutschland, zu Wort, die subtile Kritik an den Bestrebungen der beiden Konzerne anmelden, ohne diese explizit namentlich zu nennen.


Kritik aus fünf Ländern
Zu den Kritikern zählen fünf ranghohe Politiker aus den Ländern Spanien, Portugal, Italien, Frankreich sowie Deutschland. Frankreichs Staatssekretär für Digitales, Cédric O, trat bereits in den vergangenen Wochen in Erscheinung und drohte Apple wegen der aus seiner Sicht mangelnden Kooperationsbereitschaft des US-Konzerns: "Wir werden uns hieran erinnern, wenn die Zeit reif ist." Deutschlands Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), beteiligte sich ebenfalls an dem Schreiben, das hier eingesehen werden kann: Eine englische Version findet sich ab der zweiten Hälfte der Website.

Anspielungen auf Apple und Google
Die Politiker betonen die Bedeutung von Kontakt-Tracing-Apps, um Infektionsketten zu unterbrechen. Dabei gehe es vor allem darum, technische Lösungen zu entwickeln, die im Einklang mit den Datenschutzbestimmungen der EU sind. Zwar sei man an grenzüberschreitender Interoperabilität interessiert, allerdings müsse es nationalen Regierungen vorbehalten sein, jene technologische Architektur auszuwählen, die den nationalen Besonderheiten des Gesundheitssystems Rechnung trägt. Ferner erwarte man von großen Technologie-Konzernen, dass diese die Bedürfnisse der Staaten bei der Einführung technischer Standards berücksichtigen. Digitale Technologien müssten für demokratisch gewählte Regierungen einer Prüfung und Beurteilung zugänglich sein, da dies zentral für die digitale Souveränität Europas sei. Dieses Recht sei verletzt worden, die Einführung technischer Standards komme einer verpassten Gelegenheit gleich und sei ein Fehltritt ("misstep") der Unternehmen.

Deutschland widersprüchlich
Mit der vagen Anspielung auf die Einführung technischer Standards geht es wohl um die API, die kein zentrale Speicherung der Daten vorsieht. Dass sich mit Dorothee Bär auch eine deutsche Politikerin kritisch zeigt, mutet allerdings seltsam an: Nachdem Deutschland zuerst erklärt hatte, Daten zentral speichern zu wollen, forciert das Land nun eine dezentrale App. Die Veröffentlichung dieser steht kurz bevor.

Kommentare

Semmelrocc
Semmelrocc28.05.20 14:57
Hauptsache, man hat mal gemeckert.
+8
Dante Anita28.05.20 15:13
Angenommen ich infiziere mich, werde getestet und bin erwiesenermaßen positiv. Dann wird man von behördlicher Seite im Sinne von Contact Tracing daran interessiert sein alle ausfindig zu machen, mit denen ich Kontakt hatte. Um sie zu warnen und ebenfalls zu testen.

Aber genaus das funktioniert ja mit der Apple/Google-Schnittstelle nicht. D.h. die Behörde kann die Leute nicht ausfindig machen, nur ich könnte sie warnen (und weiß dabei auch nicht, wen ich warne), richtig?
-4
coosmannc28.05.20 15:14
Dann sollen die Staaten einfach ihre eigenen Apps entwickeln und die zentrale Lösung umsetzen. Apple und Google haben doch nur ein Angebot gemacht - das kann man annehmen oder eben auch nicht.n Da es sich bei den beiden Unternehmen um keine staatlichen Unternehmen handelt, kann man denen eben nichts vorschreiben.
Und dann sind da ja auch noch die Benutzer. Und ich z.B. werde keine solche App installieren.
+5
ratti
ratti28.05.20 15:23
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass ich die API nicht installiere, sondern einfach draufgekloppt bekomme. Ich kann zwar entscheiden, ob ich eine Tracking-APP installiere, nicht aber über die Tracking-API.

Und das ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum ist die API im OS? Andere APIs kommen doch auch per User-Installation. Wenn ich z.B. ein altes Android-Handy ohne Google-Games habe, dann empfiehlt mit eine Spiele-App, das doch bitte zu installieren. Genau so müssten sich Tracking-Apps verhalten.
-16
ExMacRabbitPro28.05.20 15:25
Dante Anita
Angenommen ich infiziere mich, werde getestet und bin erwiesenermaßen positiv. Dann wird man von behördlicher Seite im Sinne von Contact Tracing daran interessiert sein alle ausfindig zu machen, mit denen ich Kontakt hatte. Um sie zu warnen und ebenfalls zu testen.

Aber genaus das funktioniert ja mit der Apple/Google-Schnittstelle nicht. D.h. die Behörde kann die Leute nicht ausfindig machen, nur ich könnte sie warnen (und weiß dabei auch nicht, wen ich warne), richtig?

Nein, das ist nicht richtig. Du weisst bzw. kennst ja gar nicht alle, mit denen Du Kontakt hattest. Das funktioniert anders.

Siehe hier z.B. (ist eine vereinfachte Darstellung):

+7
Fucko28.05.20 15:31
ratti
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass ich die API nicht installiere, sondern einfach draufgekloppt bekomme. Ich kann zwar entscheiden, ob ich eine Tracking-APP installiere, nicht aber über die Tracking-API.

Und das ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum ist die API im OS? Andere APIs kommen doch auch per User-Installation. Wenn ich z.B. ein altes Android-Handy ohne Google-Games habe, dann empfiehlt mit eine Spiele-App, das doch bitte zu installieren. Genau so müssten sich Tracking-Apps verhalten.

Was ist das für ein völlig sinnbefreiter Kommentar? Es ist eine API. iOs hat haufenweise APIs, die du wahrscheinlich nicht nutzt und die dann einfach brach liegen. Genau so wäre es bei dieser, wenn du keine entsprechende App installierst, die die olle Schnittstelle beansprucht. Dann macht die gar nichts. Also wo genau ist dein Problem?

Das Problem aus MEINER Sicht ist, dass immer noch haunfenweise Leute unterwegs sind, die noch nicht einmal ansatzweise verstanden haben, wie das Covid-Tracking funktionieren soll und dann einfach ständig ihr Unwissen durch die Gegend schreien.
+32
Cubecanon28.05.20 15:32
Das eigentliche Problem ist doch, dass die Regierungen ständig Zugriff auf alle Daten haben wollen. Stasi 4.0 lässt grüßen... 😡
-15
Fucko28.05.20 15:35
Cubecanon
Das eigentliche Problem ist doch, dass die Regierungen ständig Zugriff auf alle Daten haben wollen. Stasi 4.0 lässt grüßen... 😡

Und du bist auch so ein Spezialist, der es nicht verstanden hat und offenkundig auch noch Stolz darauf ist. Ich weiß, dass ich gerade gegen die Etikette verstoße, aber so langsam nervt es wirklich hart. dass die Leute voller Stolz ihre Unkenntnis präsentieren.
+16
Sitox
Sitox28.05.20 15:57
Fucko
Cubecanon
Das eigentliche Problem ist doch, dass die Regierungen ständig Zugriff auf alle Daten haben wollen. Stasi 4.0 lässt grüßen... 😡

Und du bist auch so ein Spezialist, der es nicht verstanden hat und offenkundig auch noch Stolz darauf ist. Ich weiß, dass ich gerade gegen die Etikette verstoße, aber so langsam nervt es wirklich hart. dass die Leute voller Stolz ihre Unkenntnis präsentieren.
Gewöhn dich dran. Die Ablehnung gegen Streetview hat mich damals auch hart genervt. Viele „Ablehner“, die ich damals nach deren Grund für ihre Ablehnung fragte, glaubten an eine Art Live-Bild von ihrem Klofenster.
+9
Mecki
Mecki28.05.20 16:01
Seit wann müssen private Konzerne ihre Produkte so bauen, wie irgendwelche Vertreter irgendwelcher Regierungen sich das wünschen? Sollen doch die Staaten selber passende Produkte anbieten, wenn ihnen die am Markt nicht passen. Produkthersteller müssen sich nur an die gesetzlichen Vorgaben halten und genau das tun sie aktuell auch. Eine Zwangskooperation gibt es da nicht und wäre auch nicht rechtsstaatlich, das ist die EU, nicht China.

Davon ab haben beide Anbieter jetzt eine Schnittstelle geliefert, die alles das mitbringt, was für so eine App notwendig ist, also was soll das Gemotze? Das Leben ist kein Wunschkonzert und Renault baut seine Autos auch nicht so, Cédric O das gerne hätte. Und Apple und Google bauen Produkte für ihre Kunden und deren Wünsche, nicht für Regierungen und für die reicht die jetzt gebotene Schnittstelle vollkommen aus. Sollen diese Konzerne jetzt dafür bestraft werden, dass sie den Überwachungsfantasien von ein paar Fanatikern nicht nachgekommen sind? Ist ja gerade zu lächerlich.

Und überhaupt, was Frankreich hier in dieser Richtung in den letzten 5 Jahren alles verbrochen hat, finde ich ehrlich gesagt bedenklicher als die politische Lage in Ungarn oder Polen, denn auch wenn sie es geschickter machen, unterwandert Frankreich hier aus meiner Sicht freiheitliche Grundprinzipien zunehmen im immer höheren Maße und höhlt geschickt Grundrechte durch die Hintertür aus.
+16
Bitsurfer28.05.20 16:03
coosmannc
Dann sollen die Staaten einfach ihre eigenen Apps entwickeln und die zentrale Lösung umsetzen. Apple und Google haben doch nur ein Angebot gemacht - das kann man annehmen oder eben auch nicht.n Da es sich bei den beiden Unternehmen um keine staatlichen Unternehmen handelt, kann man denen eben nichts vorschreiben.
Und dann sind da ja auch noch die Benutzer. Und ich z.B. werde keine solche App installieren.
Das ist nicht so einfach. Um das Tracking mit allen möglichen Geräten zu realisieren muss das Bluetoot LE dauernd für die App aktiv sein. Und das ist eben nur wenn die App im vordergrund aktiv ist. Und das Api macht das möglich. Und dazu lässt die API nur einen Dienstleitster pro Land zu.

Während andere meckern.... ich hab hier in der Schweiz die offizielle Swisscovid App bereits installiert.
+5
Fucko28.05.20 16:18
Sitox
Fucko
Cubecanon
Das eigentliche Problem ist doch, dass die Regierungen ständig Zugriff auf alle Daten haben wollen. Stasi 4.0 lässt grüßen... 😡

Und du bist auch so ein Spezialist, der es nicht verstanden hat und offenkundig auch noch Stolz darauf ist. Ich weiß, dass ich gerade gegen die Etikette verstoße, aber so langsam nervt es wirklich hart. dass die Leute voller Stolz ihre Unkenntnis präsentieren.
Gewöhn dich dran. Die Ablehnung gegen Streetview hat mich damals auch hart genervt. Viele „Ablehner“, die ich damals nach deren Grund für ihre Ablehnung fragte, glaubten an eine Art Live-Bild von ihrem Klofenster.

Bei Streetview konnte ich es noch insofern verstehen, dass unter Umständen dein Eigentum fotografiert und online gestellt wird. Ich fand es zwar übertrieben, das Haus verpixeln zu lassen, habe aber trotzdem gefeiert, dass wir entsprechend weitreichende Datenschutzrichtlinien hatten, die dann auch gegriffen haben.
Hier ist es aber völlig anders. NIEMAND bekommt irgendetwas mit, ob man irgendwen irgendwo und irgendwann getroffen hat und ob man jetzt möglicherweise infiziert ist oder nicht. Der einzige, der etwas mitbekommt, ist der User. Und es ist kein Geheimnis, wie das ganze funktionieren soll. Es ist sogar ein Open-Source-Projekt. Es gibt also keinen Grund, sich nicht entsprechend zu informieren und sich zu entspannen. Und wenn man dann immer noch nicht will, kann man auch drauf verzichten, eine App zu installieren, obwohl es meinen Augen schon fast fahrlässig wäre, es nicht zu tun. Aber darüber lässt sich streiten.
Oder aber man möchte auf keinen Fall auf seinen Aluhut verzichten, weil es noch regnen könnte. Aber das muss man dann nicht bei jeder Gelegenheit die anderen wissen lassen.
+9
D_BuG
D_BuG28.05.20 16:21
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie Leute und das nicht nur hier, die offensichtlich noch ganz am Anfang sind mit ihrer Meinungsbildung sind Kommentare abfeuern und sich über "Überwachung" beschweren ohne sich offensichtlich mit den Fakten auseinander gesetzt zu haben. Dazu kommen noch Politiker die sich für europäische Standards einsetzen oder eingesetzt haben (Stichwort: Gurkenkrümmung, Glühbirnen, Ladekabel etc.) und jetzt wo ein Standard existiert mit diese API wollen wieder alle eigene Standards setzen. Sorry, ich muss doch leider langsam unser Bildungssystem hinterfragen, irgendwie scheint Bildung (sich ein Bild machen) mit Meinung (ich meine zu glauben) im Ungleichgewicht zu sein.
Ach übrigens schon mit diesem Kommentar hier habe ich deutlich mehr Daten hinterlassen als mit der "Tracking App" und wenn Du das liest, leider auch!
+5
sierkb28.05.20 16:22
Spiegel (28.05.2020): Stanford-Professor warnt vor Techfirmen
"Es bietet sich die dunkle Gelegenheit, alte Utopien in die Tat umzusetzen"
Silicon-Valley-Experte Fred Turner glaubt, dass Unternehmen wie Twitter, Google, Apple und Facebook die Coronakrise als Vorwand nutzen, ihre Macht auszubauen und die Politik auszuhebeln.
-7
ratti
ratti28.05.20 16:28
Fucko
ratti
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass ich die API nicht installiere, sondern einfach draufgekloppt bekomme. Ich kann zwar entscheiden, ob ich eine Tracking-APP installiere, nicht aber über die Tracking-API.

Und das ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum ist die API im OS? Andere APIs kommen doch auch per User-Installation. Wenn ich z.B. ein altes Android-Handy ohne Google-Games habe, dann empfiehlt mit eine Spiele-App, das doch bitte zu installieren. Genau so müssten sich Tracking-Apps verhalten.

Was ist das für ein völlig sinnbefreiter Kommentar? Es ist eine API. iOs hat haufenweise APIs, die du wahrscheinlich nicht nutzt und die dann einfach brach liegen. Genau so wäre es bei dieser, wenn du keine entsprechende App installierst, die die olle Schnittstelle beansprucht. Dann macht die gar nichts. Also wo genau ist dein Problem?
Aber sonst geht's dir gut, ja?

Es geht um eine Tracking-API. Es geht nicht darum, das möglicherweise 5 KB ungenutzter Code einer Musikhör-, Spiele-, Nasebohr-API auf deinem Handy rumliegen, sondern eine komplette Überwachungs-API. Wir haben eine Zusage der Politik, dass man sich die Corona-App nur freiwillig installieren muss (was ich im übrigen tun werde!), und nun stellt sich heraus, dass Apple und Google die Software auf JEDES Handy aufspielen, und dass die Tracking-App nur auf den immer vorhandenen Code pollen muss.

Falls also jemand einen Exploit auf dein Handy bringt, kann er die Tracking-API nutzen.

Im höchsten Maße sicherheitsrelevanter Software gehört nur dann auf ein Gerät, wenn sie auch genutzt wird!
-14
adiga
adiga28.05.20 16:38
Bitsurfer

Während andere meckern.... ich hab hier in der Schweiz die offizielle Swisscovid App bereits installiert.
Die es nach wie vor noch nicht offiziell im Store gibt
0
sierkb28.05.20 16:41
adiga
Bitsurfer

Während andere meckern.... ich hab hier in der Schweiz die offizielle Swisscovid App bereits installiert.
Die es nach wie vor noch nicht offiziell im Store gibt

Grund/Hintergrund:

heise (26.05.2020): Coronavirus: Schweizer Tracing-App geht in den Feldversuch
Die "SwissCovid-App" geht in die Pilotphase. Rund 15.000 Freiwillige testen die Anwendung – auch eine erste Bewährungsprobe für DP3T und das Google/Apple-API.

heise (08.05.2020): Coronavirus: Schweizer App für Contact Tracing verzögert sich
Eigentlich sollte die Schweizer Corona-Tracing-App schon in der kommenden Woche veröffentlicht werden, doch jetzt steht das Parlament auf der Bremse.
+1
D_BuG
D_BuG28.05.20 17:16
ratti
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass ich die API nicht installiere, sondern einfach draufgekloppt bekomme. Ich kann zwar entscheiden, ob ich eine Tracking-APP installiere, nicht aber über die Tracking-API.
Es geht gier um Contact Tracing nicht Tracking:
+8
Maniacintosh
Maniacintosh28.05.20 17:30
ratti

Ohne entsprechende App ist die API gar nicht aktiv, macht also genau gar nix. Des weiteren darf auch nicht jeder Entwickler auf diese API zugreifen.

Es gibt in den Einstellungen eine Option den Zugriff auf die API abzuschalten. Man kann dort das Kontaktprotokoll auch manuell löschen.

Ich sehe das Problem nicht...
+11
Bitsurfer28.05.20 17:32
ratti
Fucko
ratti
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass ich die API nicht installiere, sondern einfach draufgekloppt bekomme. Ich kann zwar entscheiden, ob ich eine Tracking-APP installiere, nicht aber über die Tracking-API.

Und das ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum ist die API im OS? Andere APIs kommen doch auch per User-Installation. Wenn ich z.B. ein altes Android-Handy ohne Google-Games habe, dann empfiehlt mit eine Spiele-App, das doch bitte zu installieren. Genau so müssten sich Tracking-Apps verhalten.

Was ist das für ein völlig sinnbefreiter Kommentar? Es ist eine API. iOs hat haufenweise APIs, die du wahrscheinlich nicht nutzt und die dann einfach brach liegen. Genau so wäre es bei dieser, wenn du keine entsprechende App installierst, die die olle Schnittstelle beansprucht. Dann macht die gar nichts. Also wo genau ist dein Problem?
Aber sonst geht's dir gut, ja?

Es geht um eine Tracking-API. Es geht nicht darum, das möglicherweise 5 KB ungenutzter Code einer Musikhör-, Spiele-, Nasebohr-API auf deinem Handy rumliegen, sondern eine komplette Überwachungs-API. Wir haben eine Zusage der Politik, dass man sich die Corona-App nur freiwillig installieren muss (was ich im übrigen tun werde!), und nun stellt sich heraus, dass Apple und Google die Software auf JEDES Handy aufspielen, und dass die Tracking-App nur auf den immer vorhandenen Code pollen muss.

Falls also jemand einen Exploit auf dein Handy bringt, kann er die Tracking-API nutzen.

Im höchsten Maße sicherheitsrelevanter Software gehört nur dann auf ein Gerät, wenn sie auch genutzt wird!
Es gibt keine TRACKING-API. Eine Api ist eine Programierschnittstelke die eine App nutzen kann. Eine API macht von sich aus erstmal gar nichts. Erst wenn sie von einer App angesprochen wird stellt sie gewisse funktionalität zur Verfügung. Und überwachen tut die erstmal gar nicht.
+11
Bitsurfer28.05.20 17:33
Maniacintosh
rattiOhne entsprechende App ist die API gar nicht aktiv, macht also genau gar nix. Des weiteren darf auch nicht jeder Entwickler auf diese API zugreifen.

Es gibt in den Einstellungen eine Option den Zugriff auf die API abzuschalten. Man kann dort das Kontaktprotokoll auch manuell löschen.

Ich sehe das Problem nicht...
Du hast auch keinen Aluhut an.
+5
sierkb28.05.20 17:38
Maniacintosh
Ich sehe das Problem nicht...

heise (20.05.2020): iOS 13.5: Apple bringt Corona-Update
Mit Bluetooth-Kontaktprotokoll und Face-ID-Anpassungen für Gesichtsmaskenträger reagiert Apple auf die Pandemie. Das Update soll auch Schwachstellen ausräumen.
heise, 20.05.2020
[…]
Bluetooth-Kontaktprotokoll für Corona-Warn-Apps

Vorerst soll das Bluetooth-Kontaktprotokoll nur durch Installation einer staatlichen Warn-App aktiviert werden. Man wolle Gesundheitsbehörden damit ermöglichen, ihre Covid19-Apps "effektiv zu machen und zugleich die Privatsphäre des Nutzers zu schützen", teilte Apple-Chef Tim Cook mit. Laut Apple wird die Kontaktmitteilungen-API in 22 Ländern eingeführt, dazu dürfte auch Deutschland zählen. Eine Liste aller eingebundenen Länder liegt noch nicht vor.

Zu einem späteren Zeitpunkt wollen Apple und Google die Funktion tiefer in ihre Betriebssysteme integrieren, dann soll die Kontaktverfolgung nach einem Opt-in gleich möglich sein, ohne dafür erst eine App laden zu müssen. Auf dem iPad scheint Apple auf die neue Schnittstelle zu verzichten.
[…]

heise (14.04.2020): Coronavirus: Kontaktverfolgung wird Teil von Android und iOS
Die auf Bluetooth basierende Technik kommt per Software-Update auf iPhones und Android-Geräte. Schutzvorkehrungen sollen Missbrauch erschweren.
heise, 14.04.2020
[…]
Kontaktverfolgung per Bluetooth als Systemfunktion

Die Kontaktverfolgungs-API soll Mitte Mai per Software-Update auf iPhones und iPads ab iOS 13 sowie Android-Geräten ab Version 6 (Marshmallow) Einzug halten. Apple wird das wohl als Betriebssystem-Update ausliefern, Google als ein Update für die Google Play Services. Behörden können ab diesem Termin – mit Erlaubnis von Apple und Google – die Schnittstelle in ihre Apps integrieren, die über den jeweiligen App-Laden des Betriebssystemherstellers vertrieben werden.

Die am vergangenen Freitag von den Konkurrenten Apple und Google gemeinsam vorgestellte Technik zur Kontaktverfolgung soll in den kommenden Monaten zudem auf Betriebssystemebene in iOS und Android integriert werden, sodass Nutzer dafür nicht erst eine App herunterladen müssen. Wird ein Kontakt mit einem infizierten Nutzer festgestellt, soll dann ein Hinweis zum Download der App einer zuständigen Behörde erfolgen, die weitere Schritte nennt – wie genau das funktioniert, wurde noch nicht mitgeteilt. Die Kontaktverfolgung benötige in jedem Fall aber erst die Zustimmung des Nutzers (Opt-in), betonten die US-Konzerne, wie Techcrunch berichtet.
[…]

Apple: Privacy-Preserving Contact Tracing: Exposure Notification - Frequently Asked Questions (PDF, 7 Seiten):
Apple, Exposure Notification Frequently Asked Questions, May 2020
[…]
4. What have Apple and Google announced as a technology solution and how does it work?

On April 10, 2020, Google and Apple announced a two-phase exposure notification solution that uses Bluetooth technology on mobile devices to aid in contact tracing efforts.

[…]
To power this solution in the first phase, both companies will release application programming interfaces (APIs) that allow contact tracing apps from public health authorities to work across Android and iOS devices, while maintaining user privacy. These apps from public health authorities will be available for users to download via their respective app stores. Once the app is launched, the user will then need to consent to the terms and conditions before the program is active. The companies plan to make these APIs available in May. In the second phase, available in the coming months, this capability will be introduced at the operating system level to help ensure broad adoption, which is vital to the success of contact tracing. After the operating system update is installed and the user has opted in, the system will send out and listen for the Bluetooth beacons as in the first phase, but without requiring an app to be installed. If a match is detected the user will be notified, and if the user has not already downloaded an official public health authority app they will be prompted to download an official app and advised on next steps. Only public health authorities will have access to this technology and their apps must meet specific criteria around privacy, security, and data control.

[…]

Die jüngste Bereitstellung der API mit dem gerade erfolgten Betriebssystem-Update ist also Phase 1. Phase 2 seitens Apple und Google soll folgen, benötigt Apples/Googles Aussage nach aber offenbar noch ein paar Monate länger Zeit.
0
ExMacRabbitPro28.05.20 18:03
ratti

Falls also jemand einen Exploit auf dein Handy bringt, kann er die Tracking-API nutzen.

Im höchsten Maße sicherheitsrelevanter Software gehört nur dann auf ein Gerät, wenn sie auch genutzt wird!

Nur dass die Kontakt-Daten alleine für sich halt NULL (nix, nada) an Informationen hergeben.

Leute: Erst über die Technik informieren und dann Posten!
+12
Caliguvara
Caliguvara28.05.20 18:29
Gottchen was einen Mist man alles lesen muss 😭 vor wenigen Wochen waren alle noch professionelle Virologen mit mehr Ahnung als die Spezialisten, jetzt sind die gleichen Leute auf einmal Informatiker und Sicherheitsexperten - manche sind sogar alles und haben die Welt verstanden. Man, Meinungsfreiheit ist doch keine Erlaubnis das Hirn auszuschalten
Don't Panic.
+6
AJVienna28.05.20 18:48
coosmannc
Dann sollen die Staaten einfach ihre eigenen Apps entwickeln und die zentrale Lösung umsetzen. Apple und Google haben doch nur ein Angebot gemacht - das kann man annehmen oder eben auch nicht.
Man kann es nehmen oder keine App bauen die das automatisch erkennt. Die notwendigen Daten gibt es nur über diese API.

Allerdings gab es ja an der automatischen Erkennung auch viel Kritik, weil zu ungenau. Bei den wenigen Fällen wäre, das aber bei in’s verschmerztes. In USA ist die Kritik eher gerechtfertigt, weil es wahrscheinlich häufiger zu Fehlalarmen kommt.
0
alf_bo28.05.20 19:17
So sieht es auf einem iPhone aus:
+1
dermanndernichtsweiss
dermanndernichtsweiss28.05.20 19:57
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Regierungen meckern ueber tech. Unternehmen, dass sie kein direktes Mitspracherecht an der Produktentwicklung hatten.
Man ist ja gewohnt durch Auflagen die Produktentwicklungen zu lenken. Aber welcher Zustand gerechtfertigt ein direktes Eingreifen in das Unternehmen? Wollten sie sowas aehnliches wie Ausnahmezustand in USA? Mal davon abgesehen, dass es ein auslaendisches Unternehmen ist und dafuer ueberhaupt keine rechtliche Grundlage gibt.

Ich finde Apple und Google waren/sind sehr transparent wie die API aussieht und aus welchen Gruenden sie die Art und Weise der Implementierung gewaehlt haben. Die Kritik wirkt wie Kindergarten: "Aber ich will ...". Andere Gruende will ich den Regierungen nicht unterstellen.
+4
sierkb28.05.20 20:43
Sollte nicht die Gesellschaft, ihre Voksvertreter, ihre Parlamente abwägen und entscheiden und entscheiden dürfen, ob überhaupt und wenn ja, welche Technik zum Einsatz kommen soll, ob zentral (von vielen Gesundheitsämter, Virologen, Pandemieforschern z.B. bevorzugt, weil bessere, genauere Ergebnisse zur schnelleren Eindämmung eines Herdes/Kulminationspunktes möglich) oder dezentral und wie überhaupt? Und Firmen, die das dann technisch umsetzen, damit im Einklang sind, auch an diesem gemeinsamen Diskussion- und Findungsprozess beteiligt sind und Teil dessen sind und nicht mauern und sagen "My way or the highway" – entweder zu meinen Bedingungen oder gar nicht?

Warum wohl ist z.B. die Schweizer App aus diesem Grund abhängig und unter Vorbehalt des Parlaments, das darüber das letzte Wort hat bzw. dafür grad' erstmal eine gesetzliche Legitimation schafft, einen gesetzlichen Rahmen, der genau definiert, was diese App können und dürfen soll und was nicht – und eben nicht die Konzerne? Warum testet die Schweiz ihre App derzeit erst anhand 15.000 Freiwilliger, um danach erst, im Juni vom Parlament grünes Licht (bzw. Daumen rauf oder Daumen runter) zu geben, diese App dann für alle freizugeben?

Warum wohl wird auch bei uns in Deutschland von Netzaktivisten, Bürgerrechtlern und Mitgliedern des CCC Gleiches erbeten und eingefordert – eine breite Debatte im Parlament und gesetzliche Grundlage, die genau diesen Rahmen, diese gesetzliche Grundlage schafft, welche genau definiert, was eine solche App und API können und dürfen soll und was nicht, bevor sie breitenwirksam aufs Volk losgelassen wird?

Warum wohl hat das französische Parlament in einer heißen und kontroversen Debatte darüber abgestimmt und grünes Licht gegeben bzw. die franz. Datenschutzbehörde CNIL (welche hervorragende Arbeit leistet und tolle Datenschutzwerkzeuge zur Verfügung stellt, die auch hier in Deutschland einen guten Ruf haben und teilweise das Mittel der Wahl sind für Datenschützer, z.B. das PIA-Tool zur Datenschutzfolgeabschätzung (DSFA)) unter Vorbehalt ihr Plazet gegeben hat mit der Bitte um Nachbesserung?
-2
tom tim28.05.20 20:59
Ich würde es geil finden. Die App mal installieren... Einmal Samstags durch Hannover laufen und dann im Anschluss mich als Corona infiziert melden... Wäre doch mal ein richtig guter Gag der mindestens ein paar Mios zusätzlich kostet.

Anstatt so eine App zu programmieren, wahrscheinlich 2-4 Millionen Euro für SAP als Unkostenbeitrag (wo jeder kleine Entwickler gesagt hat.. max 2 Wochen wäre die App fertig), hätte man das Geld und die Zeit schon lange in den Ausbau der Teststationen und Laborkapazitäten packen sollen.

Wir haben wieder Wochen verloren weil es nicht geht so eine App kurzfristig zur Verfügung zu stellen.
-14
Stefan S.
Stefan S.28.05.20 22:54
sierkb
Sollte nicht die Gesellschaft, ....
tja, hmm, wer genau...
sierkb
ihre Volksvertreter, ihre Parlamente abwägen und entscheiden und entscheiden dürfen, ob überhaupt und wenn ja, welche Technik zum Einsatz kommen soll,
Äh, nee, besser nicht.
Das dauert zu lange bis die ganze Überwachungsscheiße von den Gerichten mühsam wieder rausoperiert wurde...
Stichwort VDS, PAG, ...etc.pp

Da bin ich eher für persönliche Datensouveränitat, und nicht für europäische.
+1
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