Kritische Sicherheitslücke in macOS gemeldet – Google-Team und Apple kooperieren
Das "Project Zero"-Team bei Google hat sich ganz der Entdeckung von Sicherheitslücken in Google-eigener wie auch in fremder Software verschrieben. Die normale Vorgehensweise im Falle eines Fundes lautet, zunächst den Hersteller davon in Kenntnis zu setzen. Dieser hat anschließend 90 Tage lang Zeit, mit einem Sicherheitsupdate zu reagieren, bis die Sicherheitslücke dann publik gemacht wird. Schon im November kontaktierte das Team Apple, da eine besonders schwerwiegende Lücke im Kernel von macOS auffiel. Besagte Frist von drei Monaten ist vorbei, von Apple gibt es bislang keine Aktualisierung. Aus diesem Grund folgt nun der zweite Schritt, nämlich die öffentliche
Bekanntgabe des Problems.
Apple arbeitet an BehebungApple blieb in der Zwischenzeit natürlich nicht untätig. Wie es heißt, arbeitet das Google-Team zusammen mit Apple daran, ein Update auf den Weg zu bringen. Konkret geht es um den Umgang mit gemounteten Dateisystem-Images. Unter Umgehung der Sicherheitsvorkehrungen von macOS lassen sich die Images manipulieren, ohne dass dies vom System bemerkt wird. Der Angreifer hat die Möglichkeit, nun ohne Wissen des Nutzers auf den Computer zuzugreifen.
Das genaue Missbrauchspotenzial ist unklarIn der genauen Fehlerbeschreibung samt Anleitung demonstriert ein Teammitglied, über welche Schritte sich Dateien ohne Kenntnis des Systems manipulieren lassen. Dafür ist es allerdings erforderlich, Zugriff auf den jeweiligen Computer samt normaler Nutzerrechte zu erlangen. Nur wenn der Angreifer bereits in der Lage ist, ein Programm auf dem Mac auszuführen, ließe sich die Lücke auch ausnutzen. Auch anschließend ist nicht klar, wie weitreichend das Missbrauchspotenzial ausfällt. Es scheint auch nicht so, als könne man sich Root-Rechte einräumen und damit das komplette System kapern. Hierzu wäre wesentlich mehr als der beschriebene Weg erforderlich. Die Interpretation einiger Beobachter, es handle sich um eine hochkritische Sicherheitslücke, ist dabei überdramatisiert.