Kuo: ARM-Umstieg beim Mac schon in 12 bis 18 Monaten
In der Betaversion von macOS 10.15.4 ließen sich Hinweise darauf finden, dass Apple möglicherweise den Prozessorlieferanten wechselt. Allerdings weisen die hinterlegten Strings zunächst nicht auf einen kompletten Plattformumstieg, sondern lediglich auf einen anderen Partner hin: AMD. Die meisten Branchenexperten sind sich allerdings weitgehend sicher, dass dies nur eine kurze Übergangsphase wäre, denn der längerfristige Masterplan ist ein ganz anderer. Apple-eigene Prozessoren würden nicht auf die x86-, sondern auf die ARM-Architektur setzen. Hinweise darauf gibt es unzählige, wie wir Ende 2018 auch in einem exklusiven Artikel ausführlich dargelegt hatten (siehe
). Nicht nur Bloomberg geht von einer Intel-Abkehr aus, auch Intel selbst rechnet damit, Apple als Großkunden zu verlieren (siehe
)
Schon 2021 ARM-MacsNun gibt es einen weiteren Bericht über Apples Pläne, Macs mit Apple-Prozessoren zu versehen. Die Angaben stammen von keinem Geringeren als Ming-Chi Kuo, der in seiner Analyse ausführt, Apple wolle 2021 den ersten ARM-basierenden Mac auf den Markt bringen. Innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate sollen Apples milliardenschwere Investitionen Früchte tragen und einen Mac hervorbringen, dessen Herzstück ebenfalls von Apple stammt. Erst in den vergangenen Wochen habe Apple die Entscheidung getroffen, noch "aggressiver" vorzugehen und die Entwicklung intensiver als bislang voranzutreiben. Genauso wie bei kommenden iPhones und iPads wolle Apple auf 5-nm-Bauweise setzen, was eine Fertigungsweise ist, an der Intel derzeit scheitert.
Technisch fordernd, aber passend zu Apples StrategieNatürlich ist der Wechsel auf ARM-Prozessoren wesentlich folgenreicher und technisch anspruchsvoller als der eventuell noch in diesem Jahr erfolgende Umstieg auf AMD-Chips. Für letztere sind keine maßgeblichen Anpassungen im System erforderlich, wohingegen ein ARM-Switch etwa von der Größenordnung des Wechsels von PowerPC auf Intel ist. Sobald dies glückt, hätte Apple allerdings die volle Freiheit, ohne Rücksicht auf Intels Produktpläne (inklusive der recht häufig gewordenen Lieferverzögerungen) agieren und neue Mac-Generationen zum eigenen Wunschtermin auf den Markt bringen zu können. Noch unklar ist indes, wann das komplette Portfolio auf Apple-Prozessoren setzt, denn Apple müsste ganz unterschiedliche Leistungsklassen abdecken – vom kompakten MacBook Air bis hin zum Mac Pro. Eine Diskussion zu Chancen und Risiken finden Sie ebenfalls unterhalb dieser Meldung.