Kuo: Apple Car liegt wohl auf Eis – Apples Strategie geht nicht auf
Als Apple vor fast neun Jahren damit begonnen hatte, massenhaft Fahrzeug-Experten aller renommierten Hersteller abzuwerben und ein über 600-köpfiges Team zusammenzustellen, soll das ambitionierte interne Ziel
gelautet haben, in nur vier bis sechs Jahren ein komplettes Auto entwickeln zu können. Allerdings kam es im Laufe der Zeit zu mehreren kompletten Kurswechseln und zeitweisem Aus des kompletten "Project Titan". Mal konzentrierte sich Apple nur noch auf Sensoren, dann aber wieder auf vollständige Antriebssysteme – um das Vorhaben zunehmend erneut weit herunterzufahren.
Ming-Chi Kuo zufolge gab es keine sichtbaren Fortschritte – sofern Apple wirklich noch in den Fahrzeugmarkt wolle, funktioniere das kaum mit allen bisherigen Ansätzen.
Ein sichtbares Großprojekt ohne ErgebnisseOhnehin wurden die Pläne bereits maßgeblich zurückgefahren, denn von einem voll-autonomen Auto, das als fahrerloser Taxidienst fungieren könnte, ist seit einiger Zeit ebenfalls nicht mehr die Rede. Die letzten detaillierteren Berichte sprachen stattdessen davon, ein Apple-Auto werde allenfalls eine "ganz normale Limousine" in der Preisregion von 100.000 Dollar. Was sich jedoch kaum geändert hat, ist die große Zahl
registrierter Testfahrer, zudem betreibt Apple eine große
Teststrecke mitten in der Wüste.
Geht es nicht ohne Kauf eines etablierten Herstellers?Ming-Chi Kuos Einschätzung lautet, dass Apple nicht um den Kauf eines Automobil-Herstellers herumkomme, wenn man innerhalb der kommenden Jahre tatsächlich eigene Fahrzeuge auf die Straßen schicken will. Angesichts so vieler Rückschläge und Strategiewechsel wie die letzten Jahre mit sich gebracht hatten – ohne dass jemals fahrtüchtige Prototypen entstanden – hält nicht nur Kuo das Projekt für kaum durchführbar. Es ist dennoch bemerkenswert, wie lange Apple an der Forschung bereits festhält. Angesichts der Personalpolitik, noch immer ist Ulrich Kranz ("Vater" des BMW i3 sowie i8) in der Teamleitung, und öffentlich einsehbarer Registrierungen, war stets mitzuverfolgen, dass Apple die Arbeit nie ganz eingestellt hatte.