Kuo: Apple wird 2019 keinen nach hinten gerichteten 3D-Sensor integrieren
Die 2018er Modellreihen sind noch nicht erschienen, da streiten die Experten schon über die iPhones, die Apple im nächsten Jahr herausbringt. Zuletzt hatten Branchenkenner erwartet, Apple integriere ein 3D-Kamerasystem (Time of Flight – TOF) auf der Rückseite, um AR-Erfahrungen zu ermöglichen. Apple-Analyst Ming-Chi Kuo glaubt hingegen, die Voraussetzungen für die Technologie seien noch nicht so weit. Apples Augmented-Reality-Revolution muss demnach noch warten.
Für AR fehlen noch zu viele FaktorenLaut Kuo reichen die Entfernungs- und Tiefeninformationen der rückseitigen TOF-Hardware nicht aus, um das "revolutionäre AR-Erlebnis" zu schaffen, auf das Apple hinarbeitet. Zudem weist er daraufhin, dass diese Technologie nicht die einzige Voraussetzung für ein solches Ökosystem darstellt. Zusätzlich zählt er 5G-Mobilfunknetz, eine leistungsfähige AR-Brille und optimierte Software auf. Da Kuo wie auch andere Analysten davon ausgeht, dass Apples Kartensuite zunächst die "Killer-App" für Apples AR-Launch sein wird, nennt er zudem eine "verbessererte Apple-Maps-Datenbank" als weitere Vorbedingung.
TOF und die FotosEin weiterer Faktor, der gegen die TOF-Einführung steht, sei die Kamera, so Kuo weiter. Die 3D-Sensor-Technologie verbessere nicht die Fotofunktionalität. Daher werde Apple 2019 wahrscheinlich auf die 3D-Kamerasysteme verzichten und sich zunächst auf das Zwei-Kamera-System verlassen. Seitdem Apple Ende 2017 einen Hersteller für ein TrueDepth-Lasersystem (VCSEL) gekauft hat, reißen die Gerüchte über eine Integration in Apples iPhone-Reihe nicht ab. Zuletzt hieß es, Apple plane ein nach hinten gerichtetes VCSEL und einen schnelleren Autofokus. Das iPhone X verwendet bereits ein VCSEL-Modul in seinem nach vorne gerichteten TrueDepth-Kamerasystem.
TOF vs TrueDepthWährend TrueDepth die Verzerrung bei strukturiertem Licht berechnet, misst das TOF-System für jeden Bildpunkt die Zeit, die ein Lichtimpuls zum Objekt und wieder zurück braucht. Das zugrundeliegende Laufzeitverfahren (engl. Time of Flight) liefert somit für jeden Bildpunkt die genaue Entfernung des abgebildeten Objekts und ersetzt die nachträgliche Abtastung anderer Methoden. Die Technologie hat zudem den Vorteil hoher Schnelligkeit: Mit einer Aufnahme bildet sie die komplette Szenerie ab – mit bis zu 160 Bildern pro Sekunde. Damit ermöglichen TOF-Systeme 3D-Echtzeitanwendungen mit einer hohen Präzision.