Kuo: Warum nur noch Pro-iPhones die neuesten A-Chips erhalten
Apple fährt bei der nächsten iPhone-Generation voraussichtlich zweigleisig, was die Hardware angeht. Höchstwahrscheinlich erhalten nur die Pro-Modelle des iPhone 14 Apples neuen A16-Chip, wie aus mehreren übereinstimmenden Berichten der letzten Monate hervorgeht. Nachdem die weltweite Chip-Knappheit zunächst als maßgeblicher Grund für Apples Entscheidung galt, sieht Ming-Chi Kuo inzwischen eine gezielte Taktik hinter Apples potenzieller Chip-Zweigleisigkeit. Dem Zulieferer-Experten zufolge könnte Apple damit eine neue Strategie einläuten, um die Pro-Modelle noch attraktiver für Kunden zu machen – und so die Verkaufsmenge höherpreisiger iPhones zu steigern. Auch die iPhone-Kamera wäre davon betroffen.
Apple hofft auf mehr Verkäufe bei Pro-ModellenKuo beschreibt Apples voraussichtliche Zukunftsstrategie auf seinem
Blog. Das Unternehmen setzt demnach nur bei den High-End-Varianten des iPhone 14 auf den kommenden A16-Chip, um sie deutlicher von den "normalen" Modellen des iPhone 14 abzugrenzen. Apple erwarte sich davon eine deutliche Steigerung der Absatzzahlen für das iPhone 14 Pro (Max). Der Anteil der Pro-Modelle bei den Verkäufen der nächsten iPhone-Generation soll demnach während des zweiten Halbjahres auf 55 bis 60 Prozent wachsen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum der letzten Jahre lag die Pro-Quote bei den Verkäufen in der Regel bei 40 bis 50 Prozent, so Kuo.
Apple erhoffe sich von den steigenden Pro-Verkäufen eine Erhöhung des durchschnittlichen iPhone-Verkaufspreises, was wiederum noch mehr Einnahmen und Gewinne zur Folge hätte. Auch nach dem iPhone 14 möchte das Unternehmen laut Kuo die Zweigleisigkeit bei der Chip-Verteilung beibehalten: Während die Pro-iPhones den jeweils neuesten Chip bekommen, sieht Apple für die anderen Modelle den Vorjahres-Prozessor vor – unter Umständen leicht aufgewertet, beispielsweise durch eine höhere Taktfrequenz. Beim iPad setzt das Unternehmen schon lange auf eine entsprechende Strategie, um verschiedene Gerätevarianten deutlich voneinander abzugrenzen.
Auch Kamera-Zulieferer würden profitierenKamera-Zulieferer wie Sony, Largan, Alps und LG Innotek profitieren Kuo zufolge ebenso von steigenden Verkaufszahlen der Pro-iPhones, da die High-End-Varianten des Smartphones oft besondere Kamera-Features bieten – und entsprechend teure Komponenten benötigen. Je mehr Pro-Modelle verkauft werden, desto mehr Stückzahlen an Kamera-Bauteilen brauche Apple für die Produktion. Spätestens zum Verkaufsstart des iPhone 14 im Herbst wird sich zeigen, ob Apple tatsächlich den von Kuo (und anderen) prognostizierten Weg einschlägt.