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Kuriose Gerichtsaussagen Phil Schillers: Ihm unbekannt, ob der App Store profitabel ist – Gewinne für Apple nicht wichtig

Apples Argumentation vor Gericht ist oft sehr verwunderlich – sei es, wenn man sich als unbedeutender Nischenanbieter präsentieren will, Google (aufgrund Milliardenzahlungen) für den rundum besten Anbieter für Suchmaschinen lobt oder sich als Betreiber von fünf vollständig unabhängigen App Stores bezeichnet. In die Liste mehr als kurioser Aussagen gesellt sich jetzt aber noch ein weiterer Punkt.

Der App Store gilt gemeinhin als milliardenschweres Produkt und ist wohl Apples margenstärkstes Angebot im gesamten Portfolio – sieht man einmal von der Suchvereinbarung mit Google ab. Zwischen 20 und 25 Milliarden Dollar an Gebühren streicht man pro Jahr von App-Verkäufen ein. Diese Zahlen mögen zwar allgemein geläufig und teils sogar in Quartalsberichten dokumentiert sein, gemäß offizieller Aussagen im Kartellverfahren weiß man bei Apple allerdings nichts von den genauen Details.


Jeder weiß es, nur nicht der Store-Verantwortliche Phil Schiller
So gab der Hauptverantwortliche des App Stores, Apple-Urgestein Phil Schiller, bemerkenswerte Antworten. Es sei ihm überhaupt nicht bekannt, ob der App Store profitabel arbeite. Er glaube, dass man wohl schwarze Zahlen schreibe, aber derlei Fragen seien bei Apple einfach nicht von Bedeutung. Laut Schiller ist Gewinnerzielung für Apple keine Motivation. Hier kann man durchaus verwundert die Augen aufreißen, liest man derlei Stellungnahmen von einem der dienstältesten Manager des wohl am effizientesten und profitabelsten arbeitenden Unternehmen der Tech-Branche.

Schiller kann sich an nichts mehr erinnern
Ob es in den Anfangstagen einmal ein Gedanke war, mit dem App Store Gewinne zu erzielen? Daran könne er sich nicht erinnern. Sei die Provision in Höhe von 30 Prozent aufgrund klarer marktwirtschaftlicher Erwägungen festgesetzt worden? Daran könne er sich nicht erinnern. Ohne jegliche Erwägung von Umsatz und Gewinn habe man also die finanziellen Bedingungen so festgelegt? Ja, das sei so gewesen, gab Schiller an.

Eine Randbemerkung: Seltsamerweise ergaben interne Mails, dass Apple sogar über 40 Prozent für Abos nachdachte, denn mit nur 30 Prozent lasse man "Geld auf dem Tisch liegen".

Es durfte nicht protokolliert werden
Angeblich habe Steve Jobs auch verboten, Dinge zu notieren, denn man müsse intelligent genug sein, sich alle wichtigen Aspekte zu merken. Aus diesem Grund existieren keine Protokolle – zumal derlei Schriften bei Apple ohnehin nicht zum Einsatz kommen. Man arbeite bei Management-Treffen zwar mit Tagesordnungen, halte jedoch nicht alle Ergebnisse fest. Daher sei es nicht möglich, entsprechende Dokumente beizusteuern.

Kommentare

evanbetter
evanbetter17.04.24 16:07
Hahaha, fantastisch – ein Vetter von Scholz.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+24
Bigeye
Bigeye17.04.24 16:08
Das Scholz Virus greift um sich.
Ich weiß von Nix mein Name ist Hase! 😂
Was mich nicht umbringt macht mich nur härter
+7
Tommy1980
Tommy198017.04.24 16:29
Peinlich
+17
Metty
Metty17.04.24 17:16
Ich halte es für eine recht ungeschickte Strategie Gerichte mit offensichtlich dummen Antworten zu verprellen. Die Richter dürften sich zu recht verar.... fühlen und bei der Urteilsverkündung ntsprechend reagieren. Diese Strategie hat schon bei der EU nicht gefruchtet. Wie kommen die nur auf die Idee, dass das woanders besser funktioniert? Ich höre schon das Gejammer wenn der grosse Knall kommt und Rekordsummen an Strafen zu zahlen sind.
Manche lernen halt nur auf die harte Tour. Schade, aber Apple ist nicht mehr der kleine sympathische Underdog.
+28
PorterWagoner
PorterWagoner17.04.24 18:14
Ich bin ein Apple-Fanboy und kaufe fast alles ungesehen. Aber das ist ein Verhalten, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Wie dumm ist es, so zu provozieren und zu glauben man ist schlauer als die ganze Welt? Wie schlimm ist es denn zu sagen, dass sie 30 Prozent nehmen, weil es ein wichtiger Zweig vom Unternehmen ist?
+16
penumbra17.04.24 18:29
War diese Aussage unter Eid?
Da gehört ja schon einiges an Unverfrorenheit dazu, vor einem Gericht solch einen offensichtlichen Mist zu verzapfen. Ich an seiner Stelle hätte durchaus Bedenken, deswegen mal belangt zu werden
enjoy life in full trains
+4
pentaxian
pentaxian17.04.24 18:32
Also entweder war er bekifft oder nimmt härtere Drogen oder er leidet an Altersschwachsinn... wie kann man so dumm sein?
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
-7
David_B
David_B18.04.24 05:27
Und wenn die Aussage den Tatsachen entspricht?
+4
beanchen18.04.24 07:48
Umsatz ≠ Gewinn! Die Umsätze des App Stores findet man tatsächlich leicht. Wenn jeder weiß, wie der Gewinn daraus ist, warum steht es dann nicht im Text?
Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html
-1
MetallSnake
MetallSnake18.04.24 09:01
Zumindest zu anfang gingen sie doch wirklich davon aus, damit eher minus zu machen, aber dadurch mehr iPhones zu verkaufen und so Gewinn daraus zu machen.
Auch hatte Jobs noch dafür gesorgt, dass solche Zahlen gar nicht erhoben werden, weil solche Zahlen nie die indirekten Verbindungen aufzeigen und das immer für Einsparungen an den falschen Stellen führt.
Wird auch in der Jobs Biografie genauer beschrieben.
Zur Tim Cook Zeit passen diese Aussagen aber wohl nicht mehr, insbesondere dass Geld nicht der Hauptmotivator sei, hat sich mit dem Wechsel leider eindeutig geändert.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+6
schnullibutz
schnullibutz18.04.24 11:46
Missachtung des Gericht - Beugehaft und fertig.
Insbesondere bei Wirtschaftsführern und Politikern, anzuwenden sofort.
-5
Fontelster18.04.24 12:24
schnullibutz
Missachtung des Gericht - Beugehaft und fertig.
Insbesondere bei Wirtschaftsführern und Politikern, anzuwenden sofort.

Dein kindischer Kommentar passt zu deinem infantilen Namen. Vor allem Aussagen mit »… und fertig« zeugen von Undifferenziertheit und schlichter Verallgemeinerung. Das ist Populismus und fertig
+5
Hans G18.04.24 13:17
Unfassbar diese Abgehobenheit.
+4
flyingangel19.04.24 11:36
beanchen
Umsatz ≠ Gewinn! Die Umsätze des App Stores findet man tatsächlich leicht. Wenn jeder weiß, wie der Gewinn daraus ist, warum steht es dann nicht im Text?

So ist es! Danke für Deinen Kommentar! Ich gehe zwar davon aus, dass Apple genau weiß was der AppStore kostet (Rechenzentren, Mitarbeiter, …), aber wenn es keine offiziellen Zeilen in der Bilanz speziell dafür gibt, stimmt seine Aussage rechtlich zu 100%. Ich bin davon überzeugt, dass Apples Anwälte genau wissen, was sie tun! Und wenn diese Aussage vor Gericht getätigt wird, hat es seinen Grund! Welchen wissen wir nicht, aber es gibt ihn!
+1
Fotografikus19.04.24 12:47
David_B
Und wenn die Aussage den Tatsachen entspricht?

Genau mein Gedanke!

Vielleicht hat man sich tatsächlich damals keine Gedanken gemacht. Das wäre vielleicht in der Führungsetage als kleinlich eingestuft worden. Einfach drauflos. Wir sind die besten. Wir machen das. Um die Zahlen soll sich irgendein Erbsenzähler kümmern ...

Das muss man nicht gutheissen, aber unter Steve Jobs vielleicht gar nicht mal so abwegig.
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