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Kuriose Sperre: Austausch-iPhone kommt mit Snapchat-Block

Wer beim Kauf eines iPhone zusätzlich AppleCare+ bucht, kann sich zwei Jahre lang in Sicherheit wiegen – für diesen Zeitraum sind Garantiefälle abgedeckt (anstatt einem Jahr). Wählt man das Paket "AppleCare+ mit Diebstahl und Verlust", geht die Abdeckung noch weiter: Für eine niedrige Pauschale repariert Apple das iPhone; alternativ bekommt man ein Austauschgerät. Der Entwickler Finn Voorhees hatte dieses Zusatzpaket gebucht – als ihm sein iPhone auf einer Betontreppe herunterfiel, bekam er von Apple für eine Eigenbeteiligung von 99 US-Dollar ein Ersatz-iPhone gestellt. Nach Übertragung aller Daten gab es jedoch eine Überraschung: Beim Öffnen der Social-Media-App "Snapchat" erhielt er die Meldung, dass sein neues Gerät für Snapchat gesperrt sei.


An seinen eigenen Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform konnte es nicht liegen – auf anderen Geräten gelang die Anmeldung weiterhin problemlos. Nur auf dem iPhone, welches Apple ihm als Ersatz zur Verfügung gestellt hat, erschien die Meldung "Device banned". Das Support-Forum von SnapChat lieferte einige Anhaltspunkte für eine mögliche Ursache. Demnach wird ein Gerät für die Nutzung mit dieser App dauerhaft gesperrt, wenn Nutzer mehrfach gegen die Nutzungsvereinbarungen verstoßen haben.

Runderneuertes Gerät – Sperre bleibt
Voorhees' Vermutung: Apple hat ihm kein fabrikneues iPhone zur Verfügung gestellt, sondern ein runderneuertes. Hierbei handelt es sich um Geräte, die aus verschiedensten Gründen an Apple zurückgegeben wurden. Apple bringt sie wieder auf neuwertigen Zustand und verkauft sie vergünstigt – oder gibt sie als AppleCare+-Austauschgerät heraus. Was installierte Software und Anwenderprofile angeht, wird ein iPhone dabei komplett zurückgesetzt. Jedoch bleibt ein kleiner Rest an Information erhalten: Eine entwicklerspezifische Geräteidentifikation, die über das DeviceCheck-Framework verwaltet wird.

Entwicklerspezifische Geräteidentifikation
DeviceCheck bewirbt Apple in einer WWDC-Session als Mittel gegen Betrug.
Um die Privatsphäre der Anwender zu stärken, unterband Apple vor einigen Jahren den Zugriff auf die einmalige Geräte-ID vonseiten der App-Entwickler. Als Ausgleich räumte App-Entwickler für jedes Apple-Gerät einen limitierten Speicherplatz ein. Er wird nicht auf dem jeweiligen Gerät gespeichert, sondern residiert auf Apples Servern. Dessen Umfang: Zwei Bit. Ein App-Entwickler kann also maximal vier unterschiedliche Zustände für ein Gerät definieren. Laut Apples Dokumentation sind App-Anbieter selbst dafür verantwortlich, die beiden Bits zurückzusetzen, wenn ein iPhone den Besitzer wechselt.

AppleCare war erstaunt – und kulant
Die Kontaktaufnahme zu Snapchat scheiterte, von der Social-Media-Plattform erhielt Voorhees nur automatisierte Antworten: Das Gerät sei wegen mehrfacher Verstöße gegen die "Community Guidelines" gesperrt, und man könne diese Sperre nicht entfernen. Vermutlich, so zeigten seine Recherchen, hatte der Vorbesitzer wiederholt Aufnahmen von illegalen Rauschmitteln über die Plattform verbreitet. Als er mit seinen gesammelten Erkenntnissen Kontakt zu AppleCare-Mitarbeitern aufnahm, löste dies Erstaunen aus: Dieses Problem scheint äußerst selten aufzutreten. Apple zeigte in diesem Fall Verständnis und tauschte das Gerät ein weiteres Mal aus.

Kommentare

ruphi
ruphi30.08.24 15:38
Glück gehabt
Aber doof, dass Apple hier nicht selbst den Nutzer vor den Nebenwirkungen einer Maßnahme schützt, die den Nutzer schützen soll ^^ Sondern dies an die App-Anbieter delegiert, die dann machen, was sie wollen
0
Pallllo30.08.24 19:03
Ich versteh trotzdem nicht, warum Apple nach einer Aufbereitung und eigenem Weiterverkauf eines iPhones die besagten zwei Bit auf den Servern nicht löschen kann. Damit wird eine unpersonalisierte Hardware plötzlich Übermittler eines Fehlverhaltens des Vorbesitzers…
+6
Saerdna30.08.24 19:21
Pallllo
Ich versteh trotzdem nicht, warum Apple nach einer Aufbereitung und eigenem Weiterverkauf eines iPhones die besagten zwei Bit auf den Servern nicht löschen kann. Damit wird eine unpersonalisierte Hardware plötzlich Übermittler eines Fehlverhaltens des Vorbesitzers…
Seit wann hat Apple Zugriff auf fremde Server???
-8
ruphi
ruphi30.08.24 19:45
Saerdna
Pallllo
Ich versteh trotzdem nicht, warum Apple nach einer Aufbereitung und eigenem Weiterverkauf eines iPhones die besagten zwei Bit auf den Servern nicht löschen kann. Damit wird eine unpersonalisierte Hardware plötzlich Übermittler eines Fehlverhaltens des Vorbesitzers…
Seit wann hat Apple Zugriff auf fremde Server???
Im Artikel steht doch, dass die 2 Bits auf Apples Servern gehalten werden.
+7
aMacUser
aMacUser30.08.24 20:30
MTN
Laut Apples Dokumentation sind App-Anbieter selbst dafür verantwortlich, die beiden Bits zurückzusetzen, wenn ein iPhone den Besitzer wechselt.
Also woher soll den ein App-Anbieter wissen, dass ein iPhone den Besitzer gewechselt hat? Selbst Apple kann das ja nur wissen, wenn sie es als Refurbished Gerät wieder rausgeben. Da ist Apple dann doch etwas inkonsistent.
+2
feel_x30.08.24 20:53
aMacUser

Zumindest die Kombination „neuer Login“ + „bereits bekanntes Gerät“ könnte Snap auswerten und ggf. das bereits bekannte Gerät direkt/nach Rückfrage/nach Vorlage des Kaufvertrags oder was auch immer freischalten.

Ist aber interessant, dass es dieses Feature gibt.

Wenn man also ein gebrauchtes Gerät kauft, könnte es sein, dass das Ding schon bei verschiedenen Diensten gesperrt ist, weil der Vorbesitzer leichten bis schweren Unsinn angestellt hat.. in meinen Augen eine etwas unangenehme Vorstellung. 👀

Und zum Thema Kontakt: Welche Behörde oder Organisation kann eigentlich solchen Anbietern mal auf die Finger klopfen, die über Supportkanäle nicht in angemessener Zeit und Weise (= nach einigen KI-Chatversuchen und diesen besch*** automatischen Textbausteinen dann ein echter Mitarbeiter) erreichbar sind?
+2
Luthredon31.08.24 00:37
Wieso wird das Verhalten von Apple als 'kulant' bezeichnet? Der richtige Begriff heißt hier 'nicht mehr als recht und bilig"! Das ist ja wohl einzig und allein Apples 'Bock'.

Und wie aMacUser schon schreibt, ist das Verfahren höchst fragwürdig. Wieso überträgt Apple nicht einfach jedes Bit des alten Phones aufs neue? Eine neue (alte) IMEI kann auch ordentlich Scherereien machen.

Aber gut zu wissen, ein Grund mehr gegen Apple Care(+).
+1
Kapitän
Kapitän31.08.24 15:04
Es ist eine Unverschämtheit ein gebrauchtes Gerät als Austauschgerät zu erhalten. Wenn man direkt refurbed kauft ist es natürlich ok aber wenn ich vom Hersteller ein neues Gerät bekomme, möchte ich auch eines das fabrikneu ist.
Luthredon
Aber gut zu wissen, ein Grund mehr gegen Apple Care(+).
-4
iPat01.09.24 18:27
Kapitän
Es ist eine Unverschämtheit ein gebrauchtes Gerät als Austauschgerät zu erhalten. Wenn man direkt refurbed kauft ist es natürlich ok aber wenn ich vom Hersteller ein neues Gerät bekomme, möchte ich auch eines das fabrikneu ist.

Wieso?!? Dein Gerät war ja zum Zeitpunkt des Defektes auch „gebraucht“. Wieso solltest du ein fabrikneues bekommen? Diese Erwartungshaltung finde ich eher dreist und befremdlich. Du gibst ein abgeranztes, ein Jahr altes Gebrauchtgerät zurück und erwartest ein Neugerät zu bekommen? …etwas überspitzt ausgedrückt… interessant, zumal im Zweifel die refurbished Geräte (außer hier in diesem Fall vielleicht tatsächlich) idR. fast Neugeräte sind. Häufig nur Versandrückläufer…
Im Zweifel könnte ich mir sogar vorstellen, das die Geräte, die über AppleCare zurück geschickt werden, gecheckt werden, wie alt die bzw.. wie lange die in deiner Benutzung sind (lässt sich ja sicher über die Aktivierung deiner Apple-ID herausfinden)…und auf der Basis greift Apple in die entsprechende „Austauschkiste“ und schickt dir ein Refurbished Gerät mit ähnlichem Alter oder zumindest „weniger alt“ als Austausch. Aber zu erwarten ein Neugerät zu bekommen ist schon speziell…aber passt zum Zeitgeist…
+2
iRadio
iRadio01.09.24 20:39
iPat
…und auf der Basis greift Apple in die entsprechende „Austauschkiste“ und schickt dir ein Refurbished Gerät mit ähnlichem Alter oder zumindest „weniger alt“ als Austausch.

Das wäre sehr verwerflich. Apple sagt ganz klar, dass Austauschgeräte refurbished sind. Dabei werden aber Verschleissteile wie der Akku ersetzt. Ich würde mir eher verascht vor kommen, wenn ich viel Geld für eine Versicherung bezahle und dann nichtmal ein neuwertiges Gerät erhalte.
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iPat02.09.24 09:29
iRadio
iPat
…und auf der Basis greift Apple in die entsprechende „Austauschkiste“ und schickt dir ein Refurbished Gerät mit ähnlichem Alter oder zumindest „weniger alt“ als Austausch.

Das wäre sehr verwerflich. Apple sagt ganz klar, dass Austauschgeräte refurbished sind. Dabei werden aber Verschleissteile wie der Akku ersetzt. Ich würde mir eher verascht vor kommen, wenn ich viel Geld für eine Versicherung bezahle und dann nichtmal ein neuwertiges Gerät erhalte.

??? Du schreibst: "Apple sagt ganz klar, dass Austauschgeräte refurbished sind"...also ists ja noch dreister vom Kunde zu verlangen, dass er ein neues bekommt, obwohl klar kommuniziert wird, dass es ein Refurbished ist. Also kann man sich ja nicht verarscht vorkommen. Man weiß es ja bereits bei Vertragsabschluss der "Versicherung". Wo ist da jetzt der Aufreger??? Und, wie gesagt...du gibst ein gebrauchtes Gerät an Apple zurück! Zu erwarten, dass man ein Neugerät als Austausch bekommt ist schon dreist. Und in der Regel bekommt man ja eigentlich sogar ein besseres als man abgegeben hat (in dem speziellen Fall und der Konstellation mal abgesehen...).
+1
Luthredon04.09.24 10:37
Kapitän
Es ist eine Unverschämtheit ein gebrauchtes Gerät als Austauschgerät zu erhalten.
Absolut! Aber selbst refurbed sollte so 'neuwertig' sein, dass der neue Besitzer nicht mit dem Vorbesitzer verwechselt, identifiziert oder anderweitig belästigt wird.
-1

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