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Kurz: ARD mit hohen Millioneninvestitionen in Streaming +++ Ist Globalisierung in der Chipbranche tot?

Wer ist der relevanteste Streaming-Anbieter in Deutschland? Instinktiv würde man natürlich an eines der Portale wie Netflix, Disney+ oder vielleicht auch Apple TV+ denken. Allerdings vergisst man dabei, wie alltäglich es ist, Inhalte der Fernsehsender zu streamen – man denke beispielsweise an die Nutzung der Mediatheken. Wenn es nach dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke geht, so müsse der eigene Sender ganz vorne stehen. Es ist daher geplant, hunderte Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie zu investieren, wie es auf einer Tagung in Tutzing kürzlich hieß.

Nicht die Sozialen Netzwerke und großen Plattformbetreiber sollen die zentrale Medieninfrastruktur schaffen, stattdessen solle es eine Art Marktplatz für alle deutschen Medien geben. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg zu gehen, denn es bedarf großer Ressourcen, ein solches Projekt zu stemmen. Die ARD will Kräfte vereinen, denn es sei nicht sinnvoll, wenn ARD und ZDF ihre eigene Suppe kochen. Der erste Schritt laute daher, zusammen mit dem ZDF eine gemeinsame Streaming-Plattform aufzubauen.


TSMC-Gründer bestärkt USA darin, China zu bremsen
Mit der ersten Generation des iPhones hatte Apple massiv auf chinesische Produktion gesetzt und in den folgenden Jahren fast die komplette Fertigung aller Geräte verlagert. Dies trifft auf viele andere Hersteller und Anbieter ganz genauso zu, denn die Chip-Branche setzte ebenfalls schon sehr lange auf Produktion in China. Wie es vom TSMC-Gründer heißt, ist die bisherige Strategie der Globalisierung im Chip-Markt aber gestorben. Laut Morris Chang sei es zu begrüßen, China etwas entgegenzusetzen, wenngleich sich der Aufbau von Alternativen alles andere als einfach gestalte.

Die komplette Abhängigkeit von Taiwan wäre ebenfalls langfristig problematisch und nicht stabil, weswegen sich verstärkt Tendenzen zeigen, Halbleiterproduktion vor die eigene Haustür zu holen. Sowohl in der EU wie in den USA lauten die Bestrebungen, das eigene Land zu stärken und Hersteller anzuziehen. Auch TSMC ist bekanntlich auf der Suche nach neuen Standorten – womit eine neue Art der Globalisierung einsetzt, denn aus dem einen Hauptstandort werden viele, über den Globus verteilte.

Kommentare

Mecki
Mecki21.03.23 17:38
Grundversorgung... der ÖRR soll eine Grundversorgung sicherstellen. Was hat das mit Grundbesorgung zu tun, wenn der ÖRR in einem Markt mit Überversorgung einsteigt und in direkte wirtschaftliche Konkurrenz zu Anbietern gehen, die die geforderte Grundversorgung schon mehr als übererfüllen? Ich kann ja verstehen, wenn der ÖRR hier Versorgungslücken schließen möchte bzw. wenn er seine Magazine, Eigenproduktionen, Nachrichtensendungen und Polit-Talkshows streamen möchte, nichts dagegen einzuwenden, aber dafür braucht es nicht so etwas, das erfüllen die aktuellen Angebote doch schon lange.
+1
Leichtbau
Leichtbau21.03.23 18:09
Mecki
Was hat das mit Grundversorgung zu tun, wenn der ÖRR in einem Markt mit Überversorgung einsteigt?
Das könnte die Gesellschaft deutlich besser regulieren, wenn sie nur bei/zum Konsum zahlen müsste.
robbie@compjutah ~ % sudo deindustrialisierung /schland
-6
Der gestiefelte Vater21.03.23 19:33
Kai kann so viel streamen will er will. TV sehe ich seit über 20 Jahren nicht mehr.
0
strellson21.03.23 19:56
Mecki
Grundversorgung... der ÖRR soll eine Grundversorgung sicherstellen. Was hat das mit Grundbesorgung zu tun, wenn der ÖRR in einem Markt mit Überversorgung einsteigt und in direkte wirtschaftliche Konkurrenz zu Anbietern gehen, die die geforderte Grundversorgung schon mehr als übererfüllen? Ich kann ja verstehen, wenn der ÖRR hier Versorgungslücken schließen möchte bzw. wenn er seine Magazine, Eigenproduktionen, Nachrichtensendungen und Polit-Talkshows streamen möchte, nichts dagegen einzuwenden, aber dafür braucht es nicht so etwas, das erfüllen die aktuellen Angebote doch schon lange.

Warum dürfen die ÖRR sich nicht den Bedürfnissen des modernen Menschen mit seiner Vorliebe für nicht lineare Berieselung anpassen?
+18
nova.b21.03.23 21:03
Warum finde ich ÖRR-Produktionen bei Amazon Prime als Bezahlvideo, obwohl vom Rundfunk und zusätzlichen Förderungen des ÖRR begünstigt. Ich muss doppelt bezahlen?
+6
strellson21.03.23 21:20
nova.b
Warum finde ich ÖRR-Produktionen bei Amazon Prime als Bezahlvideo, obwohl vom Rundfunk und zusätzlichen Förderungen des ÖRR begünstigt. Ich muss doppelt bezahlen?

Das hat was damit zu tun, dass die Produktionen nur für einen bestimmten Zeitraum in den ÖRR Mediatheken bleiben dürfen. Weil der öffentlich-rechtliche Auftrag nicht dazu bestimmt war oder ist privaten Streaming-Anbieter Konkurrenz zu machen … irgendwie so hab ich das noch von damals im Hinterkopf.
+13
pünktchen
pünktchen21.03.23 22:16
Weil die privaten Medien Druck gemacht haben, dass ihnen die öffentlich-rechtlichen weniger Konkurrenz machen dürfen. Deshalb wird da öffentliches Eigentum vernichtet, um private Gewinne zu ermöglichen.
+12
Da_Andy_FFM21.03.23 22:37
Wenn die ÖRR etwas aufziehen, dann wird es sicher sehr teuer und wahrscheinlich um einiges schlechter als bei der Konkurrenz. Aber hey über 8Mrd. kassieren sie jährlich von uns, egal ob wir es nutzen oder nicht. Die Grundversorgung, erst recht jetzt, in dem digitalen Zeitalter wäre locker mit wenigen Euros (ca. 5-7EUR/Monat) zu schaffen, aber dann könnte man den ganzen "Führungskräften" und diversen Mitarbeitern weder extrem hohe Gehälter noch die übertriebene Pension oder irgendwelche krassen Abfindungen beim vorzeitigen ausscheiden u.a. wegen Verdacht auf Korruption, Vetternwirtschaft usw. bezahlen. Das was die mit dem Rundfunkbeitrag machen geht auf keine Kuhhaut mehr drauf.

Wartet ab, in 2-3 Jahren schreien sie nach noch mehr Geld, weil u.a. der Streamingdienst so und so viel kostet. Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Rundfunkbeitrag, nur die Höhe geht mir langsam tierisch auf den Keks. Von mir aus können sie ihren Streamingdienst aufbauen, aber bitte mit den markgerechten Mitteln und wenn der Bedarf da ist, dann können die, die es wollen, sich extra dazu buchen und bezahlen, aber doch nicht über die Allgemeinheit bezahlen lassen. Ich will es nicht, ich brauche es nicht, es gibt genug Alternativen für die ich bereit bin zu zahlen.
+2
Deichkind21.03.23 23:55
Medienpolitiker verlangen, dass der ÖRR die Zahl der linearen TV-Kanäle reduziert und mehr Programm per Streaming verteilt. Diese Pläne sind die Antwort darauf.

Ein Großteil des fiktionalen Stoffs wird in Koproduktion mit privaten Produzenten oder sogar allein von diesen erstellt. Die ÖRR haben nicht die Rechte erworben, das Material unbegrenzt auf sämtlichen Ausspielwegen zu verbreiten. Daher taucht so manches davon bei privaten Anbietern auf.
+11
breaker
breaker22.03.23 09:08
Mecki
Grundversorgung... der ÖRR soll eine Grundversorgung sicherstellen. Was hat das mit Grundbesorgung zu tun, wenn der ÖRR in einem Markt mit Überversorgung einsteigt und in direkte wirtschaftliche Konkurrenz zu Anbietern gehen, die die geforderte Grundversorgung schon mehr als übererfüllen? Ich kann ja verstehen, wenn der ÖRR hier Versorgungslücken schließen möchte bzw. wenn er seine Magazine, Eigenproduktionen, Nachrichtensendungen und Polit-Talkshows streamen möchte, nichts dagegen einzuwenden, aber dafür braucht es nicht so etwas, das erfüllen die aktuellen Angebote doch schon lange.
Na dann wird das Geschrei von Ursel und Bert aber wieder groß, wenn die Öffis bei Sportrechten reduzieren oder das Traumschiff (oder whatever) einstellen. Kann mich noch sehr gut erinnern, als RTL wieder damit begonnen hat, Fußball-Länderspiele zu übertragen, dass diese mit Werbung vollgepackt waren und sie nicht frei in HD empfangbar waren. Oder als DAZN seine Preisanpassung letzten Sommer bekanntgegeben hat. Ist eben eine gewisse Hybris 🙃
+5
ThorsProvoni
ThorsProvoni22.03.23 11:08
Mal schauen...

Nerviges Logo im Bild: ✓
Kein 4K: : ✓
Kein Dolby Atmos: : ✓
Kein HDR oder Dolby Vision: ✓
Ein - freundlich ausgedrückt - wenig interessantes Angebot: ✓

Ich sehe in jedem Bereich durchaus noch Optimierungspotential. Vielleicht sollte man die Bonuszahlungen und Gehältern der Führungsetage reduzieren und sich stattdessen auf die vorhandenen Baustellen konzentrieren.

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube...
+1
piik22.03.23 13:28
Es ist einfach nicht in Ordnung, dass da auf Steuerkosten (die Gebühr für den ÖRR ist faktisch eine Steuer) eine Firma finanziert wird, die neben dem Grundauftrag wie Nachrichten und Bildung massiv Unterhaltung produziert. Letzteres sollte man der Privatwirtschaft überlassen, die das nicht schlechter macht. Ein extra Streaming-Service könnte klein ausfallen und nur Bildung etc. umfassen. Unterhaltung sollte draußen bleiben.
-4
piik22.03.23 13:31
pünktchen
Weil die privaten Medien Druck gemacht haben, dass ihnen die öffentlich-rechtlichen weniger Konkurrenz machen dürfen. Deshalb wird da öffentliches Eigentum vernichtet, um private Gewinne zu ermöglichen.
Das steckt aber voll politischer Ideologie.
Öffentliches Eigentum? Es sind Zwangsabgaben, die Du da euphemisierst.
Nach Deiner Logik muss alles vergesellschaftet werden, weil sonst ja droht, dass "private Gewinne" gemacht werden. Wohin dies führt, kann man an den sozialistischen Experimenten mit Menschen als Versuchskaninchen klar sehen. Wo "private Gewinne" gemacht werden, geht es den Menschen besser.
-4
piik22.03.23 13:34
breaker
Na dann wird das Geschrei von Ursel und Bert aber wieder groß, wenn die Öffis bei Sportrechten reduzieren oder das Traumschiff (oder whatever) einstellen. ...
Und? Ist Geschrei ein Argument?
Wieso soll bitte eine große Zahl von Menschen dazu gezwungen werden, seichte Unterhaltung wie Traumschiffe oder Sport für andere zu finanzieren.
Das ist nicht das, was heute angemessen ist. Vor 60 Jahren war das in D noch etwas anders, aber heute gibt es keinerlei Grund, solche Dinge per Steuern zu finanzieren.
-3
pünktchen
pünktchen22.03.23 13:37
@piik:

Na die Ideologie trieft doch wohl eher aus deinem Beitrag. Es geht um Produktionen, die bereits bezahlt worden sind. Die sind öffentliches Eigentum, wir alle haben mit unseren "Zwangsabgaben", wie du sie nennst, dafür bezahlt. Und die werden dann im Keller vor uns versteckt. Diese Verschwendung deiner "Zwangsabgaben" findest du gut?
+7
breaker
breaker22.03.23 14:33
piik
breaker
Na dann wird das Geschrei von Ursel und Bert aber wieder groß, wenn die Öffis bei Sportrechten reduzieren oder das Traumschiff (oder whatever) einstellen. ...
Und? Ist Geschrei ein Argument?
Wieso soll bitte eine große Zahl von Menschen dazu gezwungen werden, seichte Unterhaltung wie Traumschiffe oder Sport für andere zu finanzieren.
Das ist nicht das, was heute angemessen ist. Vor 60 Jahren war das in D noch etwas anders, aber heute gibt es keinerlei Grund, solche Dinge per Steuern zu finanzieren.
Na, wenn du dies so siehst, schließt du aber ganz schnell einen Teil der Bevölkerung aus, weil sie sich für Sport beispielsweise kein Sky/DAZN-Abo leisten können (als Bürgergeld-Empfänger kannst du dich ja vom Rundfunkbeitrag befreien lassen). Und einige Sportereignisse müssen ja sogar freizugänglich übertragen werden (was ich gut finde). Und lass den Ü50 doch ihr Traumschiff.

Und ganz ehrlich, ich bin sehr froh, dass in Deutschland die Öffis nicht unter so einem Druck stehen wie aktuell die BBC in England und dort immer weiter dran geschliffen wird. Würde mich nicht wundern, wenn England in den nächsten Jahren die Medienlandschaft ähnlich schlimm aussieht, wie in den USA – wo es gefühlt nur noch ein Geschrei und Kulturkampf ist. Das sind es mir die 18 Euro dann auch wert, herrje, das sind grob 3 Kippenschachteln oder zwei Weinflaschen, daran wird niemand zugrunde gehen.
+6
Mecki
Mecki27.03.23 15:16
strellson
Warum dürfen die ÖRR sich nicht den Bedürfnissen des modernen Menschen mit seiner Vorliebe für nicht lineare Berieselung anpassen?
Haben sie doch schon längst. Ist doch fast alles Programm des ÖRR über deren Mediathek jederzeit abrufbar. Wenn etwas da nicht abrufbar ist, dann weil der ÖRR das nicht will oder rechtlich nicht darf, das ist dann aber kein technisches Problem und wird sich durch eine neue Plattform auch nicht ändern.
+1

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