Kurz: Apple entschädigt Besitzer langsamer iPhones in den USA +++ EU startet YouTube- und Twitter-Alternativen
Gut Ding will manchmal Weile haben – in diesem Fall mehr als sechs Jahre. Im Dezember 2015 reichten mehr als hundert Besitzer eines iPhone 4s eine Sammelklage gegen Apple ein, die jetzt endlich ein Ende gefunden hat. Der Vorwurf: das kalifornische Unternehmen habe ihre Geräte durch das Update auf iOS 9 erheblich verlangsamt (siehe
). Versprochen worden sei aber, dass die Smartphones durch die Aktualisierung flotter würden und erheblich schneller reagierten, unter anderem beim Scrollen etwa auf Webseiten. Allerdings sei das Gegenteil eingetreten, so die Kläger: Das iPhone 4s war ihnen zufolge nach dem Update unbenutzbar. Apple habe sie daher getäuscht und finanziellen Schaden angerichtet.
Kläger: iPhone 4s wurde durch iOS 9 stark verlangsamtApple und die Kläger kamen in dem Class Action Lawsuit jetzt zu einer
Einigung, welche allerdings noch vom zuständigen Gericht abgesegnet werden muss. Das dürfte jedoch lediglich eine Formsache sein. Das kalifornische Unternehmen zahlt demnach den Besitzern eines iPhone 4s, welches durch das Update auf iOS 9 verlangsamt wurde, jeweils eine Entschädigung in Höhe von 15 US-Dollar. Voraussetzung ist allerdings, dass die Betroffenen in New York oder New Jersey zu Hause sind. Apple-Kunden aus anderen US-Bundesstaaten oder Ländern profitieren also nicht von dem nun beigelegten Rechtsstreit. Die Ansprüche können demnächst auf einer speziell diesem Zweck dienenden Webseite angemeldet werden. Apple stellt für die Entschädigungen insgesamt 20 Millionen US-Dollar bereit.
EU Voice und EU Video gehen an den StartYouTube und Twitter sind aus dem Internet schon seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken. Vielen Datenschützern sind Googles Video-Plattform und der Kurznachrichtendienst, den Tesla-Chef Elon Musk übernehmen will, allerdings ein Dorn im Auge. Insbesondere die Nutzung durch staatliche Stellen wird von ihnen kritisch gesehen. Der Europäischen Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiórowski hat deshalb jetzt die Pilotphase für zwei Alternativen gestartet, auf denen vor allem Behörden und Einrichtungen der Europäischen Union Videos, Bilder und Texte veröffentlichen und mit den Bürgern kommunizieren sollen.
EU Video ist noch sehr überschaubar.
EU Voice und
EU Video basieren auf den quelloffenen Projekten Mastodon beziehungsweise PeerTube, übermitteln keine personenbezogenen Daten in Länder außerhalb der EU und sind somit konform zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die beiden Dienste sollen Wiewiórowski zufolge zur digitalen Unabhängigkeit Europas beitragen. Ob sie so gut angenommen werden wie die Originale, bleibt allerdings abzuwarten. Bislang jedenfalls sind die Inhalte naturgemäß noch sehr überschaubar.