Apple ist darauf angewiesen, dass talentierte Entwicklerinnen und Entwickler ihren Weg in die kalifornische Unternehmenszentrale finden. Dazu gilt es, unzählige Hürden zu meistern, nachdem der Konzern passende Kandidaten überzeugt hat: Einreisebehörden erwarten das Ausfüllen unzähliger Formulare, Wohnraum muss kurzfristig gefunden, Umzüge organisiert werden. Diesen Aufgaben widmet sich bei Apple der „Vice President of Talent and Recruitment“. Während der letzten sechs Jahre übernahm Sjoerd Gehring diese Rolle. Nun hat er gekündigt, berichtet Mark Gurman – er wechselt zum Finanzdienstleister Citadel.


Dies ist die zweite Veränderung in Apples Personalverwaltung binnen einer Woche: Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass Chief People Officer Carol Surface nach nur 18 Monaten das Unternehmen wieder verlässt. Gehrings zukünftiger Job-Titel lässt einen Zusammenhang zwischen den beiden Kündigungen vermuten: Er heuert bei Citadel als „Chief People Officer“ an. Diese Position hatte Surface bei Apple inne, fortan fällt diese Position weg – die Aufgaben übernimmt Deirdre O'Brien. Vermutlich sah Sjoerd Gehring deshalb seine Aufstiegschancen schwinden. In den letzten Monaten manifestierten sich einige Änderungen in der Apple-Führungsriege: Luca Maestri ist ab Januar 2025 nicht mehr Chief Financial Officer, der ehemalige Hardware-Chef Dan Riccio geht zum Monatswechsel in den Ruhestand.

"Gegenwart“ nun nicht mehr in Russland erhältlich
Die App des Medienangebots „Radio Free Europe/Radio Liberty“ (RFE/RL) wurde aus dem russischen iOS App Store entfernt. Apple habe das Unternehmen davon in Kenntnis gesetzt. Grundlage für die Löschung sei eine Aufforderung der russischen Medienkontrollbehörde Rozkomnadzor gewesen. Diese habe RFE/RL im Jahr 2021 als „Fremden Agenten“ eingestuft, im Februar 2024 dann zur „unerwünschten Organisation“ erklärt. Das von der amerikanischen Regierung finanzierte Medienangebot unterhält seit 2014 unter dem Namen „Настоящее Время“ (deutsch: Gegenwart) ein russischsprachiges Nachrichtenangebot. Im deutschen App Store ist die App weiterhin verfügbar. Auf der Website gibt das Unternehmen Tipps zur Umgehung von Zensurmaßnahmen. Apple entfernte auf Geheiß russischer Behörden in den letzten Jahren zahlreiche VPN-Apps. Als Begründung führte Apple die Verpflichtung an, lokale Gesetze zu respektieren.