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Kurz: Bastler entdecken Fehler auf 68k-Mainboards +++ Pico-Mac simuliert Macintosh 128K

Bis in die Mitte der Neunzigerjahre nutzte Apple exklusiv Motorola-Prozessoren der 68k-Reihe für Macintosh-Computer. Jene über 30 Jahre alten Geräte sind nur noch selten im praktischen Einsatz. Doch gibt es Enthusiasten, welche solche klassischen Macintosh-Geräte am Leben erhalten. Bekommen sie einen Dachbodenfund in die Hände, werden zunächst oftmals die Kondensatoren ersetzt: Die flüssigkeitsgefüllten Originale neigen nach den vielen Jahren zum Auslaufen. Praktischerweise helfen Beschriftungen auf dem Mainboard beim Austauschen der Komponenten: Elektrische Spannung und Vorzeichen sind direkt neben die Lötstellen gedruckt. Beim LC III offenbarte sich allerdings ein Fehler, wie Doug Brown in seinem Blog ausführlich dokumentiert.


Durch Messungen und Vergleiche mit Vor- sowie Folgemodellen lassen ihn zu dem Schluss kommen, dass sich hier beim Design ein Fehler eingeschlichen hat: Ein Kondensator ist in falscher Orientierung eingebaut, das Mainboard fehlerhaft beschriftet. Die Originalbestückung der erstmals 1993 vorgestellten Macintosh-Modelle mit Bezeichnung „LC III“ stellte wahrscheinlich selten ein Problem dar, führt Brown aus: Der verwendete Kondensator war auf 16 V ausgelegt, wurde allerdings für -5 V verwendet. Die hohe Toleranz könnte dafür gesorgt haben, dass dieses Bauteil durch die falsche Polarität zwar unwiderruflich beschädigt wurde, dieser Vorgang sich aber nicht mit einem lauten Knall bemerkbar mache. Der Kondensator war zudem lediglich für den RS-422-Port (serieller Anschluss) zuständig. Ein defekter Kondensator habe sich im Alltag vielleicht nicht häufig genug ausgewirkt, als dass der Fehler zu massiven Nutzerbeschwerden hätte führen können.

An Position C22 findet sich auf Macintosh-LC-III-Mainboards ein Kondensator in falscher Orientierung. (Quelle: Doug Brown)

Macintosh 128K auf Daumengröße
Vierzig Jahre Fortschritt in Halbleiterelektronik sind manchmal schwer zu fassen. Ein Beispiel dafür stellt das Projekt Pico Micro Mac dar, mit dem Computer-Enthusiasten versuchen, die Fähigkeiten des ersten Macintosh auf moderner Elektronik zu emulieren. Als Hardware dient ein Mikrocontroller, welcher für wenige Euro zu haben ist: ein Raspberry Pi Pico. Anders als sein Namensvetter stellt das Pico-Board keinen vollständigen Minirechner dar, sondern ist stattdessen für die stromsparende Kontrolle und Steuerung anderer elektronischer Komponenten konzipiert. Mithilfe eines in Kleinserie produzierten Erweiterungs-Boards lässt sich der Microcontroller an einen VGA-Monitor anschließen, den er mit immerhin 640 mal 480 Pixel Schwarzweißauflösung bei 60 fps beliefert. Maus und Tastatur lassen sich via On-the-Go-USB-Hub anschließen. Mit Tweaks lässt sich der Hardware-Emulator sogar auf 208K RAM tunen.

Kommentare

Nebula
Nebula04.12.24 18:51
Warum VGA und nicht HDMI?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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gfhfkgfhfk04.12.24 19:02
Nebula
Warum VGA und nicht HDMI?
Weil der RaspberryPi Pico keinen HDMI Ausgang hat. VGA lässt sich relativ simpel über die IO-Leitungen generieren. Für HDMI greift man besser auf der RP Zero zurück.
+2
Nebula
Nebula04.12.24 20:50
Ah, verstehe. Vielen Dank.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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CHL
CHL05.12.24 11:33
Beim Recapping meines Amiga 3000 waren auch zwei oder drei Elkos ab Werk verkehrt rum drinnen - die Kiste ging aber dennoch.... und läuft immer noch - und das seit 1990 Damals war eben alles noch etwas "toleranter" in der Elektronik.
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