Kurz: Riesiges Streaming-Netzwerk zerschlagen +++ Google wehrt sich gegen Epic-Niederlage
Streaming-Angebote sind sehr beliebt und haben für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung das lineare Fernsehen weitgehend abgelöst. Allerdings gibt es neben Diensten wie Netflix und Co. auch solche, die sich nicht im legalen Bereich bewegen – und Inhalte ausliefern, an denen sie überhaupt keine Rechte halten. Europol
verkündete jetzt, dass man ein großes Netzwerk dieser Art zerschlagen konnte. 22 Millionen Nutzer sollen mehr oder weniger regelmäßig darüber Serien und Filme konsumiert haben. Zum Vergleich: Apple TV+ bringt es Schätzungen zufolge auf 25 Millionen.
Der Betreiber erwirtschaftete rund 250 Millionen Euro pro Monat, Nutzer erhielten für ihre Zahlungen Zugriff auf beinahe alle namhaften Streaming-Portale sowie 2500 weltweit vertretene Sender. Behörden aus zehn Ländern nahmen an den Fahndungen teil, welche zu 11 Inhaftierungen, 112 Hausdurchsuchungen – sowie gleichzeitig zur Beschlagnahmung von Waffen und Drogen führten. Gleichzeitig wurden 1,6 Millionen Euro in Kryptowährung, 29 Serveranlagen sowie 40.000 Euro Bargeld sichergestellt.
Google wehrt sich gegen Epic-NiederlageGoogle musste sich mit sehr ähnlichen Vorwürfen wie Apple auseinandersetzen, gibt es beim Betrieb des Play Stores doch sehr enge Parallelen zu Apples Vorschriften. Im Oktober hatte eine Jury entschieden, dass es sich bei Google Play um ein Monopol handle, dessen Stellung widerrechtlich ausgenutzt werde. Das hat in den Vereinigten Staaten zahlreiche unmittelbare Konsequenzen, beispielsweise darf nicht mehr Google Pay Billing als verpflichtendes System dienen. Außerdem muss es Android-Nutzern erlaubt sein, den Epic Game Store direkt via Google Play herunterzuladen – also ungefähr so, wie es in der EU inzwischen auch für Apple gilt.
Recht schnell hatte sich Google nach dem Urteil zu Wort gemeldet und angekündigt, sich gegen die Entscheidung wehren zu wollen. Besagte Schritte sind nun
eingeleitet, die Rechtsabteilung setzt dabei auf eine zweigeteilte Argumentation. Einerseits zieht man in Zweifel, dass es überhaupt eine Jury anstatt eines Richterspruchs hätte geben dürfen. Andererseits sieht Google inhaltliche Probleme, denn es sei kaum zur Sprache gekommen, wie groß Apple als Konkurrent auftrete. Die neuerlichen Verhandlungen beginnen Anfang Februar.