Kurz notiert: Sicherheitsforscher erhalten präparierte iPhones von Apple +++ Anti-Tracking: Facebooks Argumentation für manche Mitarbeiter „Heuchelei“
„Security Research Device Program“: Erste Geräte gesichtetIm Juli dieses Jahres startete Apple das „Security Research Device Program“: Vordringliches Ziel der Initiative ist die Versorgung von Sicherheitsforschern mit speziell konfigurierten iPhones, die auf bestimmte Sicherheitsmechanismen und Schutzmaßnahmen verzichten (siehe
). Um Zugang zu diesem Programm zu haben, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden: Der Bewerber muss ein registrierter Entwickler bei Apple sein – und nachweisen, in der Vergangenheit bereits Sicherheitslücken ausfindig gemacht zu haben.
Wie
MacRumors berichtet, erhalten nun – fünf Monate nach Ankündigung der Initiative – die ersten Sicherheitsforscher die präparierten Geräte. Die Leihfrist dieser iPhones beträgt ein Jahr – sie kann aber bei Bedarf verlängert werden. Wer sich für sich für das Programm interessiert und noch nicht Teilnehmer ist, wird sich aber gedulden müssen: Bewerbungen waren nur bis zum 24. August möglich.
Manche Mitarbeiter zeigen wenig Verständnis für Facebooks aktuelle KampagneiOS und iPadOS 14 werden zukünftig explizit nach der Einwilligung des Anwenders fragen, dessen Daten über die Grenzen von Apps und Internetseiten hinweg zu tracken. Allein die Ankündigung wurde bereits kontrovers diskutiert, seitdem ist der Gegenwind für dieses Feature nicht geringer geworden – im Gegenteil: Vor allem Facebook betonte mehrfach, dass Apples Bekenntnis zum Datenschutz nur ein vorgeschobenes sei – und in Wahrheit Profitinteressen hinter dieser Funktion stünden. So erklärte das Unternehmen in einem Blog-Beitrag, Apple wolle werbefinanzierte Angebote ausdünnen – und diese durch kostenpflichtige Apps ersetzen. Damit schade Cupertino vor allem kleinen Unternehmen. Um diese Botschaft auch medial zu verbreiten, lancierte Facebook gar entsprechende Werbeanzeigen in Printmedien.
Einem Bericht von
BuzzFeed News zufolge teilen manche Mitarbeiter von Facebook diese Argumentation nicht: So sagte einer der Angestellten, dass es dem sozialen Netz nicht wirklich um den Schutz kleiner Unternehmen gehe. Ein Ingenieur behauptet, es fühle sich danach an, als verstecke Facebook eine schlechte Sache hinter mitfühlenden Botschaften. Andere Mitarbeiter sprechen davon, dass die Kampagne ihres Arbeitgebers an Heuchelei grenze. Apples Anti-Tracking-Feature soll nach eigenen Angaben Anfang 2021 zum Einsatz kommen.