Kurzmeldungen: Drohende Tastatur-Sammelklage, Apple streicht Datencenter-Pläne für Irland
Sammelklage wegen Tastatur des MacBook Pro drohtDie Tastaturprobleme des MacBook Pro gingen erst in den letzten Tagen wieder durch die Presse, nachdem eine weitere Studie die überdurchschnittlich hohen Ausfallraten dokumentierte. Von Anfang an war die neue Butterfly-Bauweise der Tasten umstritten. Zwar ermöglicht die Mechanik deutlich kompaktere Tastaturen, allerdings beschwerten sich viele Nutzer über unpräzises Gefühl beim Tippen, hohe Lautstärke – und Anfälligkeit gegenüber Krümeln. Es kommt kaum überraschend, dass eine namhafte Kanzlei (Migliaccio & Rathod LLP) nun um Nutzerfeedback bittet und
eine Sammelklage vorbereitet. Ein Hauptkritikpunkt sind die hohen Reparaturkosten bei Defekten. Diese liegen bei bis zu 700 Dollar – und Apple ließ bislang nicht verlauten, außerhalb des Garantiezeitraums mit kostenlosen Reparaturen aufzuwarten. Migliaccio & Rathod LLP sind in der Branche keine Unbekannten und führen permanent Verbraucherschutz-Verfahren. Schon in zwei Fällen gelang es, Apple zum Umdenken zu bewegen und genügend Druck für überfällige Reaktionen seitens Cupertino aufzubauen: Der massenhafte Ausfall von Grafikchips im MacBook Pro 2011 sowie die Displaydefekte ("Staingate") beim MacBook Pro der Baureihen 2012 bis 2015.
Apple streicht die Datencenter-Pläne für IrlandVor drei Jahren beantragte Apple den Bau eines großen Datencenters in Irland und wollte dafür 800 Millionen Euro investieren. Geplant war, dort einen Teil der Daten europäischer Kunden zu speichern. Allerdings gab es von Anfang an Widerstand, denn mehrere Bürgerinitiativen kämpften gegen die Anlage und wollten beispielsweise die Rodung eines Waldgebietes verhindern. Durch ein Kompromissangebot, das weniger negative Einflüsse auf geschützte Tierarten sowie Aufforstung an anderer Stelle vorsah, bekam Apple im vorletzten Jahr grünes Licht. Jetzt wurde allerdings bekannt, dass Apple die Pläne komplett gestrichen hat. Das Datencenter entsteht nicht und Apple sieht sich nach einem ganz anderen Ort um. Erneut sorgte ein Widerspruch für die Aussetzung der Genehmigung, einige der fraglichen Punkte müssten sogar vor dem EuGH landen. Angesichts der zu erwarteten, mehrjährigen Verzögerungen legte Apple daher das Projekt zu den Akten.