Vor einigen Tagen bekam ich das Angebot, einen sehr günstigen Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer für Rewind zu testen. Da ich normalerweise eher Kopfhörer für gehobene bis allerhöchste Ansprüche rezensiere und zudem nicht gerade ein Freund von Gehörkanal-Bohrern bin, ist das mal eine ganz andere Herausforderung. Ich passe damit auch nicht wirklich in die Zielgruppe für diese Art Ohrhörer, aber das soll mich natürlich nicht davon abhalten, fair und ehrlich meine Meinung darüber zu schreiben.
Apple hat mit den
AirPods bekanntlich einen großen Verkaufsschlager gelandet. Praktisch jeder ist begeistert von den kleinen Dingern. Ok, nicht jeder: Einer nicht unerheblichen Menge an potentiellen Interessenten sind die AirPods mit 179 Euro schlicht viel zu teuer. Dabei wird nur allzu oft der Vergleich mit anderen, wesentlich günstigeren Bluetooth-In-Ear-Angeboten gezogen, was aber nicht immer fair ist. Nur weil andere billiger können, heißt das nicht, Apples Angebot ist zu teuer. Manche mögen außerdem nicht die Trageart der AirPods, die nicht direkt in den Gehörkanal eingesetzt werden und wieder andere haben nach wie vor bedenken, dass man die Stöpsel zu leicht verlieren kann. So bietet sich mir hier nun die Gelegenheit herauszufinden, was ein Set Bluetooth-In-Ears für einen regulären Preis (Mit Promo-Code noch viel günstiger! Siehe unten.) von nur knapp 20 Euro zu leisten vermag. Die Apple AirPods besitze ich leider nicht, daher kann ich keine direkten Vergleiche anstellen, aber ich denke, das ist auch nicht zwingend notwendig.
Bei den Kopfhörern von
Askborg (klingt schwedisch, ist aber rein chinesisch und von einem ehemaligen Anker-Mitarbeiter gegründet) mit der Modellbezeichnung
ExerSound handelt es sich trotz Bluetooth nicht wirklich um kabellose In-Ears. Die linke und rechte Hörkapsel sind per Kabel miteinander verbunden, welches bei Nutzung um den Nacken des Trägers verläuft. Dadurch kann man die Hörer nicht so leicht verlieren und die beiden Hörkapseln sind immer miteinander verbunden. Dieses Kabel ist leider äußerst steif und hat durch die Verpackung eine spiralfederartige Form angenommen, was das Einsetzen der Hörer zu einem echten Geduldsspiel macht.
Die Hörer selbst verfügen über Bügelgehäuse, die über die Ohrmuscheln geführt werden sollen und die Elektronik sowie den Akku enthalten. Das Einsetzen fällt mir nicht nur wegen des störrischen Nackenkabels sehr schwer. Irgendwie wollen die etwas dicken Bügel nicht so recht an meinen Lauschlappen halten. Aber ich bin diesbezüglich wirklich kein Maßstab. Mit dem Tragekomfort von In-Ears, egal welcher Art, konnte ich mich noch nie anfreunden. Die ExerSound bekomme ich nur dann anständig zum Klingen, wenn ich sie in eine bestimmte Position drücke und dort mit den Fingern festhalte.
Das Pairing funktioniert sehr einfach, wie von anderen BT-Devices gewohnt. Ich habe die Hörer mit dem iPhone 6 getestet. Vor dem ersten Versuch hatte ich die ExerSound mit dem beiliegenden kurzen USB-Ladekabel komplett aufgeladen, bis die LED für den Ladezustand die Farbe von Rot auf Blau wechselte. Danach konnte ich ungefähr eine halbe Stunde lang Musik hören, bis eine Ansage
"Battery Low" ertönte. Ca. eine Minute später schalteten sich die ExerSound ab. Das war dann doch ein recht kurzes Vergnügen. Also lud ich den Akku erneut auf, wobei ich das Ladekabel diesmal die ganze Nacht über angesteckt ließ. – Nur um ganz sicher zu gehen. Der zweite Test am Tag darauf brachte aber keine Besserung. Nach gut 30 oder 40 Minuten – ich habe die Zeit nicht minutengenau gestoppt – bei nur mittlerer Lautstärke kam wieder die Battery-Low-Meldung und kurz darauf war Schluss mit lustig. Laut Hersteller soll der Akku aber bis zu acht Stunden (!) durchhalten, daher kann ich bei meinem Testgerät nur von einem Defekt ausgehen.
Zum Klang: In-Ears sind auf einen besonders korrekten Sitz im Ohr angewiesen, um ihre optimale klangliche Leistung bringen zu können. Bei richtiger Ausrichtung spielten die ExerSound mit einem kräftigen Bass und ausreichender Performance in den Mitten und Höhen. Von tonaler Ausgewogenheit und Räumlichkeit kann aber keine Rede sein. Es stellte sich keine exakte klangliche Mitte ein und die Darbietung war etwas topfig.
FazitGünstiger Preis hin oder her: ich kann die Askborg ExerSoud nicht guten Gewissens empfehlen. Beim Klang könnte ich noch ein Auge zudrücken. Wer nicht so abgehobene Ansprüche wie ich hat, wird damit durchaus leben können. Und der Tragekomfort ist bei anderen Usern vielleicht wesentlich besser. Die Akkulaufzeit ist aber ein schlechter Witz. Eine halbe Stunde mit voller Akkuladung? Das reicht definitiv nicht. Entweder, das Testmuster ist defekt, oder es handelt sich bei den angeblich "bis zu acht Stunden" um die Marketing-Übertreibung des Jahres. Selbst der unglaublich günstige Preis – immerhin weniger, als man für einen Apple USB-C Adapter hinlegen muss – rechtfertigt diese Leistung nicht.
Wer meinem Urteil nicht traut und sich lieber selbst überzeugen will, kann die Askborg ExerSound für knapp 20 Euro
bei Amazon erwerben. Und wer mit dem
Promo-Code ASKBHASE bestellt, spart noch mal satte 37\% und erhält die ExerSound für gerade mal 12,59 Euro!
Mit dem gleichen
Promo-Code ASKBHASE gibt es außerdem derzeit vom selben Anbieter noch folgende zwei Gadgets zum Schnäppchenpreis:
1m Lightning MFi Nylon Kabel Grau (9,99
6,29)
ChargeDrive 2 USB Kfz Ladegerät (7,99
5,03)
Plus/Minus Askborg ExerSound+ niedriger Preis
+ einfaches Pairing
+ ausreichende BT-Reichweite
• ausreichender Klang für den Preis
– inakzeptable Akkuleistung
– Knackgeräusche bei On/Off
– hin und wieder Aussetzer
– gewöhnungsbedürftige Ergonomie
– störrisches Nackenkabel
– erwärmt sich im Betrieb recht deutlich
– keine automatische Pause beim Herausnehmen