Die Story hinter diesen Lautsprechern ist ebenso simpel wie faszinierend. Eigentlich gibt es sie schon länger unter dem Namen
Debut ConneX DCB41. Die Kollegen der ELAC-USA-Dependance hatten für kleinen aber vielleicht etwas nüchtern wirkenden Speaker eine Idee. Gemeinsam mit dem in den USA recht bekannten
Modelabel Adsum entwarfen sie eine äußerlich überarbeitete Version. Das Ergebnis trägt den recht sperrigen Namen
DCB41-DS Debut ConneX Adsum, ist technisch weitestgehend identisch mit dem Original, wirkt äußerlich aber viel eleganter und zeitloser.
KompaktArt | | Stereo-Aktivlautsprecher |
Das weiße Gehäuse der Adsum-Version hat weniger stark gerundete Kanten, wurde statt mit stoffbespannungen mit magnetisch haltenden Abdeckgittern versehen und um gebogene Standfüße aus verchromtem Stahl ergänzt. Das Ergebnis ist wesentlich schlichter, aber dadurch auch zeitloser und stilistisch viel einfacher in unterschiedlichen Einrichtungen unterzubringen. Mit dem Abdeckgitter erinnern die ELAC Adsum ein wenig an Braun-Lautsprecher aus den sechziger Jahren, wie die L 410.
Alter Wein in neuen Schläuchen?Ganz von der Hand zu weisen ist die Überschrift wohl nicht. Die Technologie bleibt unverändert. Es handelt sich um ein Zwei-Wege Stereo-Paar, mit einem aktiven Master-Lautsprecher, der die gesamte Elektronik enthält, und einem passiven Slave. Als Treiber kommen pro Lautsprecher ein 11,5 cm Polypropylen-Tief/Mitteltöner und eine 19 mm Seidenkalotte zum Einsatz. Die im Hauptlautsprechetr untergebrachten Verstärker leisten 2x 50 W. Ebenfalls an Bord ist ein DAC (24 Bit, 96 kHz), passiven Frequenzweichen und die Quellenanschlüsse.
Es handelt sich hier nicht um Lautsprecher mit Streaming-Technologie an Bord. Musik muss stets von einer externen Quelle zugespielt werden. Das kann drahtlos via Bluetooth erfolgen, oder kabelgebunden per USB oder via Toslink-Eingang. Sogar ein HDMI ARC-Anschluss für TV-Ton ist vorhanden. Für analoge Quellen steht ein paar Cinch-Buchsen zur Verfügung, die wahlweise per Schalter Hochpegelquellen oder Phono MM verdauen. Sehr erfreulich ist auch das Vorhandensein eines Subwoofer-Ausgangs.
Ein elektronischer Dreh-Drück-Regler an der Rückseite dient für diverse Einstellungen wie Lautstärke oder die Wahl des Eingangs und zur Aktivierung des Bluetooth-Pairing-Vorgangs. Weil die Bedienung an der Rückseite auf Dauer wohl etwas unkomfortabel wäre, gehört zum Lieferumfang auch eine farblich passende IR-Remote. Auch die ist bis auf die Farbe identisch mit der für die Standardmodelle.
Einen Unterschied gibt es noch zu erwähnen. Die Adsum-Version ist (nach Listenpreis) 120 Euro teurer. Der Mehrpreis resultiert aus der etwas aufwendigeren Verarbeitung und den zugehörigen Standfüßen. Und mit Sicherheit muss auch für den Namen Adsum etwas draufgelegt werden.
Praxis und HörtestDie ELAC Adsum sind äußerst unkomplizierte Musklieferanten. Am besten stellt man sie mit den mitgelieferten Standfüßen auf einem AV-Rack links und rechts neben den Fernseher. Auch auf dem Desktop machen die Adsum eine gute Figur. Für den Betrieb sind bei reiner Nutzung über Bluetooth nur zwei Kabel erforderlich: einmal Strom für den Master und ein LS-Kabel zum Slave. Zusätzlich am Master angeschlossene Quellen erhöhen den Verkabelungsaufwand logischerweise.
Über die Fernbedienung können die Speaker bequem ein- und ausgeschaltet und der Eingang gewählt werden. Auch die Lautstärkeregelung erfolgt damit natürlich bequem vom Hörplatz aus. Mit kompatiblen Quellen über Bluetooth oder USB kann auch die grundlegende Musiksteuerung (Play/Pause Skip) über den IR-Geber erfolgen.
Je besser die Lautsprecher nach HiFi-Kriterien im Stereodreieck aufgestellt sind (unter Berücksichtigung von Wandabständen, Ausrichtung etc.), desto besser das klangliche Erlebnis. Das heißt, der Nutzer selbst bestimmt zu einem gewissen Grad, wie gut es mit den neuen Lautsprechern klingt. Wer die Boxen einfach in ein Bücherregal quetscht oder mit der Rückseite (wo die Reflexöffnungen sind) ganz an die Rückwand schiebt, und sich womöglich gar nicht um den Sweet Spot im Stereo-Dreieck schert, muss mit deutlichen Abstrichen leben. Aber genau das unterscheidet Stereo-Boxenpaare von besseren „Tischradios“ oder auch Soundbars, bei denen alle Treiber in einem Gehäuse stecken. Ein echtes Stereo-Panorama, bei dem sich das Klanggeschehen quasi auf einer mehr oder weniger breiten Bühne zwischen den Lautsprechern abspielt, geht auch nur unter Einhaltung gewissen Grundregeln. Wer die nutzt – und sei es auch nur zu bestimmten Gelegenheiten und vielleicht beim TV-Genuss – wird mit kleinen Stereo-Boxen wie den ELAC Adsum viel Freude haben.
Tatsächlich gelingt auch den kleinen ELACs das Kunststück mit der virtuellen Klangbühne ganz beachtlich. Das macht viel mehr Laune, als die meisten Soundbars oder One-Box-Systeme. Allerdings mit gewissen Abstrichen in der Bassleistung. Insbesondere bei TV-Genuss, wo es gelegentlich mal ein wenig im Basskeller krachen soll, ist ein zusätzlicher Subwoofer anzuraten. Da hilft auch die zuschaltbare "XBass" EQ-Einstellung nur wenig.
Tonal bewegen sich die Adsum nicht ganz auf der neutralen Seite. Da gefallen mir Lautsprecher wie die
Q-Acoustics M20 noch ein Stück besser. Allerdings ist das auch zu einem guten Stück Aufstellungsbedingt. Die M20 hatte ich frei auf Standfüßen platziert, die ELACs hingegen nur mit ihren Füßen auf dem Lowboard. – Und das ist eben nicht ganz optimal, zumal sich die Speaker damit nicht nach hinten neigen lassen, um mehr in Richtung Ohrhöhe abzustrahlen.
Fazit: Stilvoll in echtem StereoStünde ich vor der Wahl, die Standardversion Debut ConneX DCB41 oder die Adsum-Variante zu kaufen, ich würde mich für letztere entscheiden. Allein der Look und die zugehörigen Standfüße wären mir den Aufpreis wert. Wer das anders sieht und den Spargedanken hoch hält, ist mit der Normalversion sicher genau so gut bedient. Wobei der Straßenpreis den Unterschied noch mal vergrößert.
Nichtsdestotrotz sind die
ELAC DCB41-DS Debut ConneX Adsum als Lifestyle-Lautsprecher ganz klar die attraktivere Wahl. Klanglich und technisch gibt es nichts zu beanstanden. Hier wurde keine Raketentechnik verbaut, sondern ein sehr vernünftiges Standard-Konzept sehr hübsch umgesetzt.
Ganz ohne App-Gedöns eignen sich die kleinen Aktiv-Lautsprecher für praktisch jeden Haushalt. Sei es als Upgrade für diejenigen, die bislang nur monaurale One-Box-Speaker eingesetzt haben und mehr Stereo erleben wollen, oder zur Ergänzung in anderen Räumen wie Ess- oder Schlafzimmer. Nicht zuletzt machen die Adsum auch auf dem Desktop eine gute Figur.
Plus/Minus ELAC Debut ConneX Adsum+ unkompliziertes Setup
+ zeitloses, minimalistisches Design
+ für zahlreiche Quellen geeignet
+ Subwoofer-Ausgang
+ IR-Fernbedienung
+ relativ geringer Verkabelungsaufwand
+ unabhängig von Software und App
– etwas Grundrauschen