LTE-Test: iPhone Xs schlägt Vorgänger, aber weder Galaxy 9 noch Pixel 2
Die aktuellen iPhone-Topmodelle haben eine sehr gute LTE-Leistung vorzuweisen, die auch signifikant höher als bei der Vorgängerserie ausfällt. Knapp geschlagen müssen sie sich allerdings der Konkurrernz mit Qualcomm-Modemchips.
Veröffentlicht hat diese Ergebnisse nun ein PC-Magazin in Kooperation mit einer Seite für LTE-Tests. Es beschreibt drei Faktoren, die den Geschwindigkeitszuwachs der Xs-Reihe erklären.
Intel-Chips der nächsten GenerationDer Test spiegelt vor allem die Leistung der LTE-Module zweier Produzenten wieder. Die Top-Performer aus dem Androidlager, Samsung Galaxy Note 9 und Google Pixel 2, setzen auf Komponenten von Qualcomm. Apple befindet sich hingegen seit Jahren im Patent- und Vertragsstreit mit dem Marktführer und setzt auf Intel-Chips. Während das iPhone X noch das Modem XMM7480 eingebaut hatte, finden sich in den neuen Modellen Chips der neuen Generation mit der Bezeichnung XMM7560. Wie die Tests darlegen, zeigen sie eine ordentliche Leistungssteigerung. Die neue Serie unterstützt 4x4 MIMO, die Technologie ermöglicht Übertragungen über vier Antennen des Sende- wie auch des Empfangsgerätes. Dadurch verdoppelt sich in etwa die Spitzengeschwindigkeit, zugleich reduziert sich die Fehlerquote. Auch die getesteten Android-Modelle unterstützen 4x4 MIMO, sodass das iPhone X im Test deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz landet.
So 2018: Das iPhone X ist deutlich abgeschlagen. Quelle: PCMag.com Android-Smartphones liegen knapp vornFür die Tests erstellten die Funkspezialisten einen 20 MHz-Kanal von Band 4 wie ihn die drei größten US-Mobilfunkprovidern verwenden. Das starke LTE-Signal (-85 dBm) dämpften die Tester Stück für Stück bis die Smartphones aufhörten, die Daten herunterzuladen. Bei -85 dBm erreichten alle Top-Kandidaten annähernd 400 Mbit/s Downloadrate. Das Xs wies einen deutlichen Leistungsabfall bei -86 dBm auf, während der beim Pixel 2 erst bei -89 dBm und beim Note 9 bei -90 dBm auftrat. Bei -128 dBm hörte das Apple-Flagschiff auf, Daten zu empfangen, während der Samsung-Konkurrent bis -131 dBm durchhielt. Das Qualcomm X16-Modem im Google-Kandidaten funktionierte sogar noch außerhalb des Messbereichs während seine Übertragungsrate auf 10 Mb/s zurückging.
Drei Faktoren bringen LeistungsschubDas neueste iPhone liegt nur knapp hinter den Wettbewerbern, jedoch deutlich vor dem Vorgänger. Die in Teilen doppelt so schnelle Übertragung kommt in erster Linie durch die Implementation des schnelleren MIMO-Standards zustande. Das iPhone X beherrscht nur 2x2 MIMO. Zum anderen sollen Intels neue XMM-Chips eine bessere Feinabstimmung besitzen, die dabei hilft, mit relativ schwachen Signalen arbeiten zu können. Zusätzlich spielt anscheinend iOS eine Rolle, denn das iPhone X zeigt beispielsweise bessere Downloadraten mit Version 12 als mit iOS 11. Aus anderen Quellen kommen weitere Zahlen: Laut Speedtest-Seite Ookla verzeichnet das iPhone Xs eine durchschnittliche Steigerung von 6,6 MBit/s in allen US-Mobilfunknetzen. Im Netz von AT&T seien es acht. Am stärksten profitiere das Telus-Netz in Kanada, dort stieg die Downloadrate um 20,2 Mbit/s.
LTE- und WLAN-ProblemeDie ausgezeichneten Testergebnisse können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in letzter Zeit Beschwerden häuften. Diverse Kunden der neuen Modelle hatten über sehr schlechten Empfang ihrer Geräte, sowie niedrige Verbindungsgeschwindigkeiten geklagt. Alle Tests, wie auch der vorliegende, weisen daraufhin, dass es sich entweder um sporadische Fertigungsfehler handelt, oder ein Problem vorliegt, welches sich über ein Firmware-Update lösen lässt.