Landkreise fordern Glasfaser statt VDSL2-Vectoring
Für Landkreise wird es zunehmend schwieriger, Unternehmen eine konkurrenzfähige Infrastruktur bereitzustellen, welche modernen Anforderungen gerecht wird. Insbesondere Digitalwirtschaft siedelt sich hauptsächlich in Ballungsgebieten an, in denen ein schneller Internetzugang Standard ist. Die Digitalisierung des ländlichen Raums gerät dadurch ins Hintertreffen, zumal die Förderung des Breitbandausbaus nach Ansicht der Landkreise zu gering ist.
Doch neben der unzureichenden Förderung selbst wird auch die Art des Ausbaus kritisiert. Der Fokus auf Kupferkabel mit VDSL2-Vectoring - insbesondere bei der Deutschen Telekom - sei der falsche Ansatz, um eine nachhaltige Infrastruktur für die Digitalisierung der ländlichen Gebiete zu schaffen. Glasfaserkabel versprechen im Vergleich dazu eine höhere Bandbreite und Geschwindigkeit, welche auch in Zukunft noch weiter ausgebaut werden kann.
Im Vergleich mit anderen Ländern liegt Deutschland beim direkten Zugang zu Glasfaser-Anschlüssen auf den hinteren Plätzen. Gerade einmal 6,6 Prozent aller Haushalten steht die Möglichkeit einer schnellen Glasfaserleitung zur Verfügung, davon fast 80 Prozent in Städten. Die anvisierte Flächenversorgung mit 50 Mbps im kommenden Jahr, welche immerhin voraussichtlich erreicht wird, darf daher nur ein Anfang hin zur Gigabit-Versorgung mit Glasfaserkabel darstellen, fordert der Präsident der Landkreise, Reinhard Sager.
Ein Dorn im Auge vieler Kommunen
ist ebenso die Rosinenpickerei der Internetzugangs-Anbieter. Diese würden sich nur besonders lukrative Gebiete aussuchen, welche die Versorgung des Restgebietes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch unattraktiver macht. Hier fordern die Landkreise eine Überarbeitung der Förderprogramme mit größeren Verbindlichkeiten aber auch befristeter Exklusivität, um auch schwierige Gebiete an das Breitband-Internet anzubinden.