Langzeiterfahrungen mit der Apple Watch 1 – Lohnt der Umstieg auf die 3. Generation?
Kinder, wie die Zeit rennt. Nun ist bereits die
dritte Generation der Apple Watch vorgestellt worden. Allzu viel geändert hat sich zwar nicht, aber Apples kontinuierliche und detailorientierte Weiterentwicklung der Smartwatch geht absolut in die richtige Richtung. Der Erfolg spricht ebenfalls für sich. Das ist eine gute Gelegenheit für ein Resümee aus rund zweieinhalb Jahren Erfahrungen mit der "Ur"-Apple Watch und um Kurzzeit- mit Langzeiterfahrungen abzugleichen.
Bestellt am 10. April 2015 traf nach etwas über einem Monat Wartezeit am 21. Mai 2015 meine Apple Watch ein. Das Modell:
Apple Watch, 42 mm Edelstahlgehäuse mit Gliederarmband. Drei Wochen später habe ich meinen ausführlichen
Testbericht veröffentlicht. Zunächst sollte ich vielleicht kurz beschreiben, wie und wofür ich die die Apple Watch nutze. Ganz einfach: Hauptsächlich als Uhr! Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, welche Features von watchOS ich nutze, welche weniger und welche gar nicht.
Sport ist MordAus Sicht von Apple und in Anbetracht der vielen Möglichkeiten dieser Smart Watch ist es vermutlich ein wenig ernüchternd, aber da ich nun mal nicht so der Fitness- und Sport-Junkie bin, spielen die vielen Health-Features der Apple Watch in meinem Alltag so gut wie keine Rolle. Nach wie vor lasse ich mich bei der Arbeit zwar stündlich, immer 10-vor-Voll, von der Watch daran erinnern, mal wieder aufzustehen und etwas zu gehen, aber ansonsten nutze ich weder die ganzen Trainings-Funktionen, noch lasse ich ständig meinen Puls checken. Dementsprechend haben die zugehörigen Apps auf dem iPhone auch schon Spinnenfäden angesetzt. Sorry for being such a Bratwurst!
Watch Faces: Nur ein FavoritEin Vorteil von Uhren mit grafischen Displays ist, dass man den Look der Zifferblätter und Anzeigen wechseln bzw. anpassen kann. Apple ist in der Hinsicht allerdings mal wieder ziemlich restriktiv – aber aus durchaus vernünftigen Gründen. Man kann also nicht jede beliebige Grafik von Drittanbietern oder aus der eigenen Pixelschmiede nutzen, sondern ist auf die vom Hersteller vorgegebenen Kombinationsmöglichkeiten beschränkt. Im Laufe der Zeit hat Apple zwar einige alternative „Watch Faces“ hinzugefügt, doch bei mir steht fast von Anfang an immer nur ein „Uhrengesicht“ im Display, und zwar dieses:
Oft habe ich andere Varianten und Kombinationen ausprobiert, bin aber stets wieder bei meinem Favoriten gelandet. Es mag zu einem gewissen Grad an der mangelnden Auswahl an Alternativen oder begrenzten Anpassungsmöglichkeiten liegen, aber dieser Look hat sich bei mir vor allem auch deswegen etabliert, weil die schlichte analoge Anzeige auch ohne Lesebrille gut ablesbar ist und ich damit die von mir am häufigsten genutzten Zusatzfunktionen immer im Blick habe: Das Datum gehört ebenso dazu, wie der Zugriff auf den „Pizza-Timer“ und die Stoppuhr. Die Mondphase brauche ich nicht wirklich, sie rundet mein persönliches Watch Face aber gut ab. Die meisten anderen Watch Faces sind aus meiner Sicht überwiegend Gimmicks ohne ausreichenden praktischen Nutzen. – Geschmacksache.
Sonstige FeaturesNeben den im Absatz zuvor schon erwähnten Funktionen, die quasi Uhren-Basics sind, nutze ich nicht viele spezielle Smart-Features. Ich erfreue mich aber an gewissen Möglichkeiten der Uhr, die keine herkömmliche Uhr bieten kann. So ist es äußerst praktisch, Nachrichten im Display angezeigt und ggf. kurz darauf reagieren zu können. Hin und wieder, wenn das iPhone gerade nicht in Armreichweite ist, hat sich auch die Freisprechfunktion der Apple Watch als sehr nützlich erwiesen. Nach Murphys Gesetz bimmelt das iPhone nämlich immer gerade dann, wenn es gerade nicht in Griffweite liegt.
Was sonst noch? Nun ja, hin und wieder checke ich mit dem Wetter-Widget die Temperatur, doch im Großen und Ganzen wars das auch schon. Doch auch wenn ich darüber hinaus kaum Smart-Features nutze, sind mir eben diese paar besonderen Funktionen der Apple Watch sehr ans Herz gewachsen und ich möchte sie nicht mehr missen. Will sagen: Nur weil ich nicht ständig sämtliche Möglichkeiten der Uhr ausreize, ist sie mir nicht weniger wert.
Aber ein wichtiges und absolut geniales Feature gibt es noch: Night Stand Mode! Legt man die Uhr seitlich und verbindet sie mit dem Ladekabel, wird auf das spezielle Nacht-Display umgeschaltet. Das ist auch mit vom Schlaf verklebten Augen noch gut ablesbar und vor allem deswegen so praktisch, weil es nur einer leichten Erschütterung bedarf, um es für ein paar Sekunden zu aktivieren. Die seitlichen Tasten werden bei aktivierter Weckfunktion zur Snooze und Off-Taste für den Weckton. Klingt simpel, ist aber wirklich genial. Nur ein Umstand schränkt dieses Feature dummerweise für mich ein: Da ich die Watch nur jeden zweiten Tag auflade (siehe weiter unten bei „Akku“), ist der Night Stand Mode auch nicht jede Nacht verfügbar. Ohne Ladekabel kein Night Stand Modus.