LastPass beerdigt native Mac-Anwendung: Web-App als Ersatz angekündigt
LastPass wird die hauseigene App für macOS nicht mehr mit weiteren Updates versorgen. Das gab der Anbieter des Passwort-Dienstes per E-Mail bekannt, die alle Nutzer erhielten. Demzufolge wird die native Mac-Anwendung von LastPass eingestellt und durch eine Web-App ersetzt, die als erweiterter Wrapper an die Browser-Ansicht des Services erinnert.
Strenge Extensions-Regeln von Safari laut LastPass der GrundAls Ursache für die Abkehr von der jetzigen Version der Anwendung nennt LastPass die strengen Extensions-Regeln, die Apple mit Safari 12 einführte. Entwickler können Erweiterungen für den Apple-Browser nur noch über den Mac App Store vertreiben. Während Konkurrenten wie 1Password die hauseigene App für das Zusammenspiel mit der Safari-Extension aktualisierten, scheint LastPass besagten Schritt nicht gehen und stattdessen eine komplett neue Mac-App auf den Markt bringen zu wollen. Der Anbieter begründet die Entscheidung mit der Absicht, Kunden das bestmögliche Nutzungserlebnis bereiten zu wollen.
Neue Web-App bedeutet Rückschritt für NutzerDoch entgegen der vollmundigen Ankündigung dürfte die kommende LastPass-App das Nutzungserlebnis nicht gerade verbessern. Es handelt sich bei der bevorstehenden Web-App um einen erweiterten Wrapper, der sich an der Browser-Ansicht des Dienstes orientiert. Da bei dem Softwarefundament der neuen Anwendung kaum native Mac-Technologien zum Einsatz kommen, wird sie dem Vorgänger nicht nur visuell unterlegen sein. Auch Features wie die standardmäßigen Hotkeys des Betriebssystems dürften wegfallen. LastPass scheint es in erster Linie darum zu gehen, den Dienst plattformübergreifend möglichst einfach warten zu können, ohne dass viele Anpassungen an einzelne Betriebssysteme nötig sind.
Alte UI (links) und neue Benutzeroberfläche (rechts). Quelle:
The VergeDie native Mac-App von LastPass ist nach wie vor im Store
verfügbar. Nutzer können diese zwar herunterladen und weiterhin verwenden, doch Updates gibt es keine mehr. Da ein Passwortmanager besonders sicherheitskritisch ist, bedeutet eine App ohne weitere Sicherheitsaktualisierungen ein potenzielles Risiko für sensible Daten. Von einer Weiterverwendung ist daher abzuraten, auch wenn die alte App die neue Variante visuell und funktional übertrifft.