Laut Studie verlieren Nutzer das Interesse an Facebook
Nachdem viele Studien bestätigen, dass immer mehr junge Menschen die größte Social-Media-Plattform meiden, schlägt der Trend jetzt auch auf die älteren Nutzer um. Das geht aus einer
Erhebung des Pew Research Centers hervor.
Nutzer-Erosion stärker bei jüngeren TeilnehmernÜber das repräsentative American Trends Panel (ATP), das übrigens der deutsche Marktforschungsriese GfK managt, befragte das Forschungsinstitut rund 4600 US-Amerikaner zu ihrer Facebook-Nutzung. 42 Prozent der Teilnehmer gaben an, Facebook im vergangenen Jahr "mehrere Wochen oder länger" nicht besucht zu haben. Rund ein Viertel hat die App nach eigenen Angaben vom Smartphone gelöscht. Bei den Nutzern unter 29 Jahren waren es sogar 44 Prozent, während nur 12 Prozent der Senioren (65+) diese Maßnahme ergriff. Mehr als die Hälfte der Nutzer passten in den vergangenen 12 Monaten ihre Datenschutzeinstellungen an.
Facebooks Image schwindetDie Umfrage führte Pew Research zwischen dem 29. Mai und 11. Juni durch, kurz nach dem Bekanntwerden des Cambrigde-Analytica-Skandals. Der
Begleitartikel zur ihrer Veröffentlichung sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen und dem Nutzerverhalten. In der Folge des Skandals stellte der Social-Media-Konzern den Mitgliedern der Plattform eine Seite ins Netz, auf der sie ein Paket mit allen personenbezogenen Daten, die Facebook von ihnen gespeichert hatte, herunterladen konnten. Zwar haben nur 9 Prozent der Befragten diese Möglichkeit genutzt, aber knapp die Hälfte davon löschte daraufhin die App vom Handy. 74 Prozent entschieden sich nach der Lektüre der Dokumente dafür, ihre Privatsphäre-Einstellungen nachzujustieren. Facebooks Ruf litt auch durch Vorgänge auf dem Netzwerk, die die US-Wahlen manipuliert haben sollen. Zudem schwand das Vertrauen der Nutzer durch Misinformationskampagnen und eine in Teilen fragwürdige Moderationspolitik.