Leaker: Apple entwickelt M-Chips für Server (mit Video)
Apples Abkehr von Intel und der Umstieg auf die selbst entwickelten Chips auf Basis der ARM-Architektur ist zwar in vollem Gange, aber bekanntlich noch nicht gänzlich abgeschlossen. Das kalifornische Unternehmen konzentrierte sich bei den M-SoCs zunächst auf leistungsfähige und äußerst energieeffiziente Varianten, welche überwiegend in den Notebooks aus Cupertino zum Einsatz kommen. Lediglich Mac mini und iMac 24" wurden bislang auf Apple Silicon umgestellt. Im kommenden Jahr werden dann auch die restlichen Geräte an der Reihe sein, also ein großer All-in-One-Computer und das Flaggschiff Mac Pro.
M-Chips wären für Rechenzentren interessantDie M-Chips verfügen allerdings über Eigenschaften, welche nicht nur in Notebooks und Desktops ihre Stärken ausspielen können. Da sie hochperformant sind und zugleich wenig Energie verbrauchen, würden sie sich auch für den Einsatz in Rechenzentren eignen. Ein seit Jahren als zuverlässig geltender Leaker, welcher den bekannten YouTube-Kanal "Moore's Law Is Dead" betreibt, behauptet nun: Apple entwickelt zurzeit tatsächlich eine Server-Variante von Apple Silicon. Entsprechende Berichte, die in den vergangenen Monaten immer wieder einmal auftauchten, könne er zu 100 Prozent bestätigen, heißt es in einem seiner jüngsten Videos.
Hauseigene Server-SoCs zunächst nur für interne Zwecke?Was auf den ersten Blick nach Spekulation aussehen mag, erscheint bei näherem Hinsehen durchaus nicht als abwegig. Apples Dienstesparte, die weitgehend auf iCloud-Services fußt, hat in den vergangenen Jahren eine große wirtschaftliche Bedeutung für das kalifornische Unternehmen erlangt. Das wird unter anderem dadurch deutlich, dass der Konzern elf eigene Rechenzentren betreibt. Der Gedanke, hierfür aus Kostengründen auf selbst entwickelte energieeffiziente Chips zurückgreifen zu können, liegt also nicht fern. Zudem könnte Apple die Server-SoCs passgenau auf die eigenen Bedürfnisse und Dienste zuschneiden. "Moore's Law Is Dead" geht folglich auch davon aus, dass der iPhone-Konzern die Prozessoren zunächst lediglich für interne Zwecke einsetzen will.
Amazon und Google setzen bereits eigene Chips einApple würde darüber hinaus mit eigenen Server-CPUs einem aktuellen Trend im Geschäft mit Cloud-Diensten Rechnung tragen. Sowohl Amazon mit dem Graviton-Prozessor als auch Google mit der Tensor Processing Unit (TPU) setzen in ihren Rechenzentren verstärkt auf selbst entwickelte Chips. Microsoft und Facebook verfolgen ebenfalls derartige Projekte, diese befinden sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Der iPhone-Konzern könnte sich mit einem speziell designten M-SoC, welcher dank des Verzichts auf eine interne GPU extrem sparsam wäre, ebenso wie bei iPhones, iPads und Macs von Drittherstellern unabhängig machen. Zudem ließen sich die Server-CPUs aus Cupertino in Zukunft auch in Geräten einsetzen, welche Apple anderen Unternehmen für ihre Rechenzentren anbietet.